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Ultra-HD-TV löst Highend Plasma-TV ab

Die IFA kündigt schon jetzt Neuheiten an.



Knapp zwei Monate vor Beginn der diesjährigen Internationalen Funkausstellung, der Berliner IFA, die vom 06. bis 11. September 2013 stattfindet, lud die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) zu ihrem 40jährigen Bestehen am 10. Juli 2013 zu einer Sonderveranstaltung für die Presse ein. "Insights & Trends" war das Stichwort, um einen Blick auf kommende Highlights der Messe zu bekommen.

Größere Flachbildschirme, Vernetzung, Komfort durch Smart-TV sind die Wünsche der Endverbraucher, denn die Kaufkraft ist in den deutschen Haushalten vorhanden, so Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Aufsichtrats der gfu mbH.

Die Smartphone-Handys führen bereits die Liste der beliebtesten elektronischen Geräte an. Bei den Smart-TVs fehlt zumeist noch eine intelligente Vernetzung, denn in vielen Haushalten steht ein solches Gerät bereits, doch die Anwender können die smarten Anwendungen oftmals nicht richtig nutzen. Hier ist der Fachhandel gefragt, die komplizierten Hürden der Vernetzung zu überbrücken, um die TV-On-Demand-Anwendungen über DSL, Kabel oder Wi-Fi auch empfangen und nutzen zu können, wie die nachfolgende Abbildung eines solchen Gerätes von Samsung demonstriert.

Samsung Smart-TV


Da die Leistungsfähigkeit von Mikrochips sich alle 18 Monate verdoppelt, ist die Ausstattung mit einem lokalen Netzwerk mittlerweile bezahlbar geworden. Sogar in modernen Automobilen sind die Schnittstellen oft schon integriert, während bei der Heimvernetzung zum Teil noch unterschiedliche, inkompatible Systeme miteinander konkurrieren. Doch das Überbrücken der Hindernisse sollte in Zukunft immer einfacher werden, um Smart-TV-Anwendungen wie die Wiedergabe einer DIA-Show direkt vom Smartphone auf den großen Flachbildschirm ohne Hindernisse zu ermöglichen. Auch die Nutzung der Mediatheken sollten bei diesen Produkten als Mehrwert eine Selbstverständlichkeit sein. Um die Neuerungen dem Kunden noch besser vermitteln zu können, verspricht der Handel erstmals in Kooperation mit der Industrie eine gemeinsame konzertierte Aktion.

Dr. Christian Goeke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin freut sich auf den neuen Trend, denn die Berliner IFA gibt sich schon seit 1924 smart und ist damit die einzige globale Messe, die ohne das Aushängeschild der Funkausstellung kaum vorstellbar wäre. Außerdem glänzen seit Anbeginn einzelne Austeller immer wieder mit zum Teil großartigen Kulissenbau, die der Hollywood Filmindustrie zur Ehre gereichen könnte. Weltweite Innovationen wurden und werden wieder in Berlin erstmalig vorgestellt. International agierende Firmen folgen deshalb den Ruf Berlins, eine hippe Stadt zu sein, um den vielen internationalen Journalisten auch in Zukunft bisher geheim gehaltene Produkte exklusiv in dieser Stadt vorstellen zu können.

So wird es auch in diesem Jahr wieder eine Menge Produktneuheiten geben; und zwar mit einer Vielfalt wie nie zuvor. So wird die Firma LG den ersten 55 Zoll Fernseher mit flexiblen OLEDs vorstellen, der eine gekrümmte Oberfläche wie eine Cinemascope Leinwand aufweist. Dem angepasst hat sich auch das Showprogramm im Sommergarten der Ifa unter dem Funkturm. Vermissen wird man die vom Film und Fernsehen her bekannten, aber inzwischen gealterten Entertainer. Dafür gibt es Auftritte junger angesagter Bands am Abend unter dem Sternenzelt. Firmen wie Philips sind bereits vorab schon mit ihren neuen Lifestyle Produkten unterwegs, um auf Festivals wie dem Melt! in der Lausitz für die Neuheiten bei jungen Leuten zu werben und werden in Berlin weitere Highlights vorstellen.

Natürlich möchte die Industrie die neuen Geräte auch verkaufen und verspricht deshalb eine deutlich bessere Energieeffizienz bei den modernen Produkten. Insbesondere der Standbybetrieb ist bei älteren Geräte um ein Vielfaches höher, als bei neuen Geräten. Doch einfach den Fernseher oder Videorecorder aus der Steckdose ziehen, sollte nicht die Lösung sein. Manche Geräte vergessen eventuell die mühsam eingestellten Sender und eine programmierte Aufnahme funktioniert ohne Strom auch nicht. Die Industrie appelliert deshalb an die Verbraucher ihr altes Equipment überprüfen zu lassen und möglicherweise zu entsorgen.

Dafür bieten die neuen Ultra High Definition Displays trotz Stromspartechnik ein deutlich schärferes Bild als bisherige Fernseher. Der Vorteil der 4K-TVs sind zudem bessere Pixel, höhere Farbtreue, ein erweiterter Farbraum, der das bisherige HD-TV sogar deutlich übertrifft. Das schärfere Bild der neuen UHD-TVs schont zudem die Augen und ermöglicht einen geringeren Sitzabstand zu immer größer werdenden Flachbildschirmen, was vielen Familien mit kleineren Wohnzimmern zugutekommt.

Zugleich ist ein Preisverfall bei den großen Flachbildschirmen zu bemerken. So hat der chinesische Hersteller Hisense einen vergleichsweise preiswerten UHD-Fernseher für den deutschen Markt angekündigt und erspart seinen Käufern damit den teils recht aufwändigen Eigenimport. Das Gerät soll bei einer Bildschirmdiagonalen von 50 Zoll eine 4K-Auflösung für nur 2000 Euro bieten. Ein ebenfalls geplantes 58-Zoll-Modell soll nur 3000 Euro teuer sei und ein 65-Zoll-TV wird maximal 5000 Euro kosten.

Hisense 65" UHD-TV


Darüber hinaus hat das chinesische Unternehmen auch einen UHD-Fernseher mit 85 Zoll - was in etwas 2,15 Meter Bildschirmdiagonale entspricht - in Planung. Der Preis soll bei 15.000 Euro liegen.

Die zurzeit etwas schwächelnde japanische Firma Sharp kündigt sogar ein 90 Zoll Gerät für nur 13.000 Euro an. Doch Vorsicht! Bei dem Preis ist Ultra High Definition nicht inbegriffen. Der Sitzabstand muss bei diesem Gerät entsprechend groß sein, um die grobkörnige Pixelstruktur nicht als störend zu empfinden. Die Pixeldichte des LED-TVs liegt gerade einmal bei 24 Bildpunkten pro Zoll, während das iPad 3 von Apple einen Wert von 264 Pixeln pro Zoll aufweist. So gesehen ist die Mehrausgabe für hochauflösende UHD-Fernseher durchaus gerechtfertigt.

Hochauflösendes Fernsehen 2.0 - Eutelsat startet 4K-Ausstrahlung.
Dem bisherigen Mangel an Übertragungswegen für 4K-Videomaterial tritt der Satellitenbetreiber Eutelsat Communications schon jetzt mit einem Demokanal für 4K-Videos entgegen. Immerhin bieten 4K-Videos mit ihren 3.840 í— 2.160 Bildpunkten die vierfache HD-Auflösung, wie das nachfolgende Schaubild zeigt.



Der UHD-Kanal wird seit Januar mit 50 Vollbildern in einer Datenrate von 40 MBit/s eingespeist. Für die Zukunft will Eutelsat auf den neuen Videocodec H.265 alias HEVC (High Efficiency Video Coding) setzen. Ein für TV-Geräte vorgesehener Chip für dieses Format wurde Anfang des Jahres auf der CES von Broadcom vorgestellt. Auch die verbesserte HDMI-2.0-Schnittstelle zur Übertragung höherer Datenraten, soll bis Jahresende 2013 möglicherweise verabschiedet sein. Vielleicht wird bis dahin auch das Gerangel um die Blu-ray Disk mit UHD-Material gelöst sein. Zwar können schon jetzt eingebaute Upscaler HD-Videos in höherer Qualität auf den UHD-Geräten darstellen, doch das Ziel bleibt die native Wiedergabe 4K-Materials.

Panasonic ZT60 das letzte Highend Plasma-TV.
Auch Panasonic bereitet sich langsam auf den Abschied der Plasma-Technologie vor und wird in Zukunft in einem Joint Venture mit seinem ärgsten Wettbewerber Sony auf OLED Fernseher setzen. Doch so ganz tot ist Plasma im TV-Bereich noch nicht. Das Finale der Plasma-Fertigung begeht Panasonic mit einem 60 Zoll großen Luxusgerät. Der ZT60 soll laut Hersteller alle bisherigen Plasma-Fernseher des Unternehmens in den Schatten stellen. Um das zu ermöglichen, spendiert Panasonic dem Gerät ein Studio-Master-Panel. Dabei handelt es sich um ein Displaypanel, das in einer Hitzedruckkammer gasfrei versiegelt wurde, um Spiegelungen zwischen verschiedenen Glasschichten komplett auszuschließen.

Da die Fertigung dieser Panels sehr aufwändig und teuer ist, wird der ZT60 nur in einer begrenzten Stückzahl zu einem Preis von 4.499 Euro angeboten. Um den potentiellen Käufern die Entscheidung zu erleichtern bietet Panasonic nicht nur Branchenstandards wie 3D-Darstellung und Smart-Funktionen, sondern eine umfangreiche Farbkalibrierung. Das japanische Unternehmen gibt an, dass der Fernseher als erster Consumer-TV die Norm EBU Tech 3321 der Europäischen Rundfunkunion (EBU) erfüllt und so fast den Standard von Film- und TV-Produktionen erreicht.

Angesichts der Zielgruppe sind die verbauten TV-Tuner in doppelter Ausführung vorhanden. Auch der CI+-Slot ist doppelt ausgeführt, so dass auch bei verschlüsselten Angeboten ein Sender per USB aufgezeichnet werden kann, während ein anderer betrachtet wird.

Quellen: Hisense | Panasonic | Gamestar | ZDNet | Golem | Samsung

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