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XPOSED - International Queer Film Festival Berlin

Einziges Queer Film Festival in diesem Sommer in Berlin.



Berlin gilt gemeinhin als Hochburg queeren Lebens. Hier sind Massenproteste wie in Paris gegen homosexuelle Lebensgemeinschaften nahezu schier undenkbar - obwohl oder vielleicht auch genau deswegen beim französischen Cannes Filmfestival ein lesbischer Liebesfilm die Goldene Palme gewann. Auch in Moskau und Kiew gab es kürzlich Proteste gegen eine Homosexuellen-Parade, sodass die ukrainische Behörde den Umzug in der Innenstadt von Kiew kurzerhand verboten hatte. Dennoch fand kürzlich der Marsch mit internationaler Unterstützung aus Deutschland, Dänemark und Norwegen statt. Allerdings nicht im Zentrum, sondern außerhalb der Hauptstadt. In Moskau dagegen wurde die Pride-Parade gleich für die nächsten hundert Jahre verboten und Protestler wurden eingesperrt.

Wir können uns also glücklich schätzen, dass die freie Meinungsäußerung hier noch möglich ist. Zwar wird die Parade zum Christopher Street Day am 22. Juni 2013 auch in Berlin wieder von einer Hundertschaft Polizisten begleitet, doch eine Absage der CSD-Parade wird nicht stattfinden, auch wenn die CDU wegen ihrer konservativen Einstellung zur gleichgeschlechtlichen Ehe als homofeindlich gilt und deshalb laut Aussage des Veranstalters nicht offiziell mit einem Wagen an der Parade teilnehmen darf.

Es sei „eine Konsequenz der verfassungswidrigen Entscheidungen des letzten CDU-Parteitags (...) und der zunehmend polemischen, diffamierenden und verhetzenden Äußerungen zahlreicher CDU-PolitikerInnen in den letzten Monaten“, so der CSD-Verein auf seiner Webseite.

Vom 1. bis 23. Juni 2013 wird vom Veranstalter CSD-Berlin das Pride Festival ausgerufen. Also fast einen Monat lang geht es hoch her in Berlin. Einer der Höhepunkte ist vom 15.-16. Juni 2013 das 21. lesbisch-schwule Stadtfest rund um den Nollendorfplatz. Wenn man so will, macht das Internationale XPOSED Queer Kurzfilm Festival den Auftakt. Zum 8. Mal findet es vom 30. Mai - 1. Juni 2013 im Kreuzberger Kino Moviemento statt sowie in zwei dort naheliegenden Clubs.

Lag im letzten Jahr der Schwerpunkt von XPOSED noch auf der Thematisierung von Gender, Menschenrecht und Diskriminierung, hat man sich diesmal eher einer experimentellen Richtung gewidmet, wie der Trailer zeigt. Geblieben ist der Fokus auf ein Land, das in diesem Jahr ÖSTERREICH sein wird.



Abgesehen von der Berlinale, die alljährlich in der Panorama-Sektion den lesbisch-schwulen Teddy Award verleiht, und weltweit, als eines der bedeutendsten Filmfestivals für queere Filme gilt, findet neben XPOSED in diesem Jahr in Berlin wahrscheinlich kein weiteres Filmfestival mit ähnlicher Ausrichtung statt. Das ENTZAUBERT Filmfest plant erst im nächsten Jahr eine Rückkehr und das VERZAUBERT Queer Film Weekend hatte sich schon 2011 von Berlin verabschiedet und soll als Liebe Festival vielleicht im Frühjahr wieder zurückkehren. Doch bald ist der Sommer da und die Ankündigung auf Facebook wurde noch nicht aktualisiert.

So freuen wir uns eben auf EXPOSED, mit einem Fokus auf das queer österreichische Avantgarde-Kino und Filmen von Mara Mattuschka, VALIE EXPORT, Peter Tscherkassky, Dietmar Brehm, Maria Lassnig, Albert Sackl, A. Hans Schierl, Kathrina Daschner und vielen anderen. Sie alle eröffnen uns einen Raum der sexuellen Zweideutigkeiten und untersuchen das Zusammenspiel von menschlichen Körpern und filmischer Form. Viele dieser filmischen Experimente wurden selten in der Vergangenheit gezeigt. Alle Filme präsentieren ein breites Spektrum an Realitäten und zeigen trotzig mit dem Finger auf die übliche heterosexuelle Geschlechtsrolle und propagieren andersartige sexuelle Orientierung in der binären Gesellschaft.

XPOSED - International Queer Film Festival Berlin
30. Mai - 1. Juni 2013
Kino Moviemento, Artist Mindpirates e.V. , Club Südblock
Link: www.xposedfilmfestival.com

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