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36. Duisburger Filmwoche 2012

Das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms im Filmforum am Dellplatz.



Obwohl bis morgen noch das Leipziger DOK Film Festival läuft, wollen wir schon jetzt auf die 36. Duisburger Filmwoche aufmerksam machen, die vom 5.-11. November 2012 im Filmforum am Dellplatz zu sehen ist.

Zuerst haben wir diskutiert und überlegt, in wieweit das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms in Duisburg sich von Leipzig oder anderen Dokumentar-Filmfestivals abhebt. Doch letztendlich gab der TV-Sender 3Sat für unsere Berichterstattung den Ausschlag, der natürlich auch in Berlin zu empfangen ist, und ausführlich über die 36. Duisburger Filmwoche berichten wird. Außerdem zeigt 3Sat sechs Dokumentarfilme, darunter fünf Erstausstrahlungen der Duisburger Filmwoche in seinem Programm in den nächsten Tagen. Drei davon sind sogar aus dem aktuellen Wettbewerb 2012. Vier weitere Produktionen und Koproduktionen laufen von 3Sat im aktuellen Wettbewerb auf der großen Leinwand.

Darüber hinaus unterstützt und begleitet 3Sat das Festival, indem es jährlich den mit 6.000 Euro dotierten "3sat-Dokumentarfilmpreis" vergibt, der in diesem Jahr zum 17. Mal von den vier Partnern des Kulturprogramms, ZDF, ORF, SRG und ARD, gestiftet wird.

• Auftakt des 3sat Begleitprogramms ist am Sonntag, 4. November um 21:40 Uhr, der Film "Das Schiff des Torjägers" von Heidi Specogna. Eine deutsch-afrikanische Geschichte über Träume, Fußball und die Ware Mensch.

• Am Montag, 5. November, 22:55 Uhr, folgt aus der 3sat-Reihe "Fremde Kinder" der Film "Der Vorführer", in dem Regisseur Shaheen Dill-Riaz den zehnjährigen Rakeeb in seinem Alltag in Bangladesch begleitet.

• Den Film "Sonnensystem" von Thomas Heise über das Leben der Kolla, einer indigenen Gemeinschaft in den Bergen Nordargentiniens, zeigt 3sat am Dienstag, 6. November, 22:25 Uhr.

•Am Mittwoch, 7. November, 22:25 Uhr, steht Britta Wandaogos sehr persönlicher Film "Nichts für die Ewigkeit" über ihr Leben mit ihrem drogenabhängigen Bruder Dirk auf dem Programm.

• Zum Abschluss laufen am Sonntag, 11. November, 16:45 Uhr, "Fremde Kinder: Happy End", in dem Stanislaw Mucha den zwölfjährigen Anton aus Kiew und sein Leben vorstellt, und um 21:50 Uhr "Der Auftrag - Anklage Mord" von Ayla Gottschlich, die einen Anwalt und seinen Mandanten während ihrer Vorbereitung für die Gerichtsverhandlung begleitet.

Das diesjährige 36. Filmfest steht unter dem Motto "Räume". Dazu kommen Dokumentaristen und Filmbegeisterte in Duisburg zusammen, um Neues zu sehen und um über die Filme und ihre Entstehung zu diskutieren.

"Im Raume lesen wir die Zeit."

Filmische Räume sind eine Illusion. Sie entsteht aus der immer wieder neu vorzunehmenden Ordnung der Bewegung. Orientierung schafft die Zeit. Die panoramatische Perspektive öffnet sich, Ränder geraten in den Fokus. Duisburg stellt scharf: vom Überblick zum Einblick. Der Reduktion des Räumlichen begegnet die Duisburger Filmwoche, indem sie seine diskursiven Räume öffnet: "Leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen."

In der Galerie »Jetzt« Am Dellplatz zeigt Juliane Henrich mit ihrer 5-kanaligen Monitor-Installation "AUS WESTLICHEN RICHTUNGEN" eine filmische Kunstinstallation, die am 6.11.2012 um 19:00 Uhr eröffnet wird. Kunst als zentrales Element in den Mittelpunkt eines Dokumentarfilmfestivals zu stellen, erinnert an Aktionen der letzten dOKUMENTA (13) in Kassel, die sehr naturverbunden war und dadurch durchaus mit Anklängen an die Realität und das Dokumentarische provozieren wollte. So gesehen ist die 36. Duisburger Filmwoche mehr als ein Dokumentarfilm Festival. Vielleicht kein Happening, aber ein Treff nicht nur für Film-, sondern auch für Kunstfreunde.

Passend zum Ruhrgebiet, in dem die Stadt Duisburg nicht nur ziemlich zentral liegt, sondern auch stellvertretend für Kohle, Stahl und Bergbau steht, eröffnet das Film Festival die 36. Duisburger Filmwoche mit der Uraufführung "Stahlbrammen und Pfirsiche" von Florian Pawliczek & Andy Michaelis am 5. November 2012 um 20:00 Uhr.

Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann in Duisburg-Hüttenheim: Die Kipplasterfahrerin funkt ihren Mann im Radlader an. Der Junggeselle darf endlich wieder Auto fahren und montiert ein größeres Auspuffrohr unter seinen Traumwagen. Der Betriebsrat schwelgt in Erinnerungen und pflückt vertrocknete Pfirsiche. Und drinnen kocht der Stahl, so die kurze Filmbeschreibung.

Erwähnen möchten wir auch die folgende Vorführung am Dienstagmorgen um 10:00 Uhr früh. "Feldarbeit" heißt der knapp 40minütige Film von Henrike Meyer, der ebenfalls als Uraufführung gezeigt wird und eine kontroverse Beziehung zu unserer Stadt Berlin und ihrem Umland entwickelt. Hier ein Ausschnitt.

FELDARBEIT AUSSCHNITT from Henrike Meyer on Vimeo.


Eine Berliner Filmstudentin kehrt zurück aufs Land. Bei einer Traktorfahrt mit ihrem Vater fühlt sie sich wie auf der Kommandobrücke eines Schiffes – er nicht. Saisonarbeiter aus Rumänien werden abgeholt. Ein Auto wird gekauft. Und immer wieder der Versuch, mit dem Vater ins Gespräch zu kommen.


doxs! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche.

Eine weitere Besonderheit ist des Festivals ist doxs! die Kinder- und Jugendsektion der Duisburger Filmwoche. Dort wird recherchiert, präsentiert und diskutiert über Dokumentarfilme für ein junges Publikum. Nicht nur während des Festivals sondern ganzjährig im Kino, in der Schule, in Duisburg und anderswo.

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr vergibt doxs! wieder die "GROSSE KLAPPE", einen Filmpreis für politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm. Ausgezeichnet werden Produktionen, die im besonderen Maße die ästhetische und politische Auseinandersetzung mit Dokumentarfilm fördern. Der Preis wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftet und von einer Jugendjury vergeben.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Lille und dem Festival du Film d’Arras präsentiert doxs! erneut einen Dokumentarfilm für SchülerInnen in Frankreich. Vorgestellt wird die deutsche Produktion "Vierzehn" von Cornelia Grünberg, ein Portrait von vier schwangeren Mädchen, die sich trotz ihres jungen Alters für ein Leben mit Kind entscheiden.

Links: www.duisburger-filmwoche.de | www.do-xs.de
Quelle: ots -news aktuell

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