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Yellow Oscars von Rio werden in Berlin gezeigt

Zweites Internationales Uran Film Festival präsentiert Sieger aus Deutschland.



Vom 4. bis 12. Oktober 2012 wird das Uran Film Festival, das dieses Jahr unter dem Motto „Vom Einstein bis Fukushima“ steht, in den Berlin-Kreuzberger Kinos Moviemento und Eiszeit zu Gast sein und u.a. den deutschen Gewinner des Festivals von Rio de Janeiro präsentieren.

Bereits vom 28. Juni bis 14. Juli 2012 wurden beim zweiten Internationalen Uran Film Festival über 50 Filme aus allen Kontinenten im Filmtheater von Rio de Janeiros renommierten Museums für Moderne Kunst gezeigt. Unter den acht nominierten Filmen wurde die deutsche Produktion „Leonids Story“ von Rainer Ludwigs mit dem Preis des »Besten Trickfilms« ausgezeichnet. Zwei weitere Filme erhielten ebenfalls am 14. Juli 2012 einen »Yellow Oscar«.

„‘Leonids Geschichte‘ ist ein toller Film, sehr bewegend“, so Festivaldirektor Norbert G. Suchanek. Der Film erzählt die Tschernobyl-Katastrophe aus Sicht einer betroffenen Familie. „Ich hätte nie gedacht, dass wir die Chance bekommen werden, Zuschauern aus der ganzen Welt ‘Leonids Geschichte‘ zu präsentieren“, so der deutsche Yellow-Oscar-Gewinner Rainer Ludwigs. „Wir freuen uns sehr, Teil des Festivals zu sein – als Teilnehmer und als Zuschauer.“ Das Uran Film Festival sei eine sehr wichtige Veranstaltung, weil es einem weltweiten Problem ein internationales Forum biete.“

Der Film des Ehepaares Ludwigs und Chernyavska beschreibt in Form einer animierten Collage die Katastrophe von Tschernobyl aus der Sicht einer Familie die in einem Dorf unmittelbar neben dem Reaktor gelebt hat.

Der von Nordmedia geförderte Film, der zur Erinnerung an den 25. Jahrestag der Katastrophe im April 2011 entstand, erfuhr durch das Fukushima-Desaster eine ungeahnte Aktualität. Es ist bereits der 8. Award, mit dem der Film auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurde. Darunter ist der Preis für die beste Kurzdokumentation auf dem internationalen Filmfestival in Melbourne, Australien 2011, der Children World Vision Award auf dem Global Environmental Filmfestival in Tokio, sowie die Wahl zum besten Kurzfilm auf dem Green Film Festival in Seoul 2011. In Deutschland war er u.a. auf dem Dokfest München als Eröffnungsfilm zu sehen und gewann auf dem Filmfestival Münster den Großen Preis der Filmwerkstatt.

In den USA lief der Film in Washington und im April wurde er mehrere Male auf dem von Robert Deniro initiieren Tribeca Filmfestival in New York gezeigt. Die Interviews zum 20minütigen Kurzfilm entstanden zum großen Teil an Original-Schauplätzen in der Sperrzone von Tschernobyl. Umgesetzt wurde die Nacherzählung der Katastrophe dann weitgehend mittels Zeichentrick-Animation.



Synopsis des Films:
Eine sowjetische Familie findet Mitte der 80er Jahre ein bescheidenes Paradies am Ufer des Flusses Pripyat. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Das Dorf Kopaci liegt nur 3 km vom Atomkraftwerk Tschernobyl entfernt.

Der Film vollzieht den Ablauf der folgenden nuklearen Katastrophe anhand des authentischen Einzelschicksals der Protagonisten und ihrer Angehörigen nach. Die Tragödie erschließt sich in den kleinen Episoden, die sich während des Unfalls ereignen:

Die Kinder, die zum Reaktor laufen, um sich das spektakuläre Schauspiel anzusehen, die ahnungslosen Dorfbewohner, die bis zur Evakuierung nicht über die Gefahr, der sie ausgesetzt sind, aufgeklärt werden, die Tiere, die herrenlos zurückbleiben, die Menschen, die sich und ihr Leben und ihre Gesundheit opfern bei den hilflosen Versuchen, die Folgen der Katastrophe zu beseitigen, dabei einem gesichtslosen Apparat von Entscheidungsträgern und Befehlshabern des Sowjetstaates ausgesetzt. Nach den Wirren während der Folgen der Katastrophe gibt es dann doch ein „Happy End“: Der Triumph des Lebens über die Katastrophe.

Weitere Informationen unter www.leonidsstory.com

Die Yellow-Oscar-Gewinner
Neben Rainer Ludwigs erhielt der amerikanische Regisseur Bill Keisling für seine Produktion „Not for Public Release: a Nuclear Incident in Lock Haven" den Yellow Oscar in der Kategorie Bester Featurefilm. Der schwedische Filmproduzent Marko Kattilakoski wurde für seinen Film „Coffee Break" in der Kategorie Bester Kurzfilm ausgezeichnet. Zudem erhielt Peter Greenway für „Atomic Bombs on the Planet Earth“ die Auszeichnung Hors Concours.

Über das Uran Film Festival
Das Internationale Uran Film Festival ist ein unabhängiges Festival und wird von der kulturellen Nichtregierungsorganisation Yellow Archives mit Sitz in Rio de Janeiro ausgerichtet. Es ist dem Themenkomplex Atomenergie, Uranbergbau und Radioaktivität gewidmet, wie wir in unserem Vorbericht vom 26. Mai 2012 im BAF-Blog schrieben. Das Festival startete im Mai 2011 in Rio de Janeiro, bereits im selben Jahr kam es unter anderem nach São Paulo und Salvador sowie Ende 2011 nach Portugal. Im Oktober 2012 findet es zum ersten Mal in Deutschland statt. Uran Film Festivals sind auch in Indien geplant.

Weitere Informationen zum Zweiten Internationalen Uran Film Festival sind unter www.uraniumfilmfestival.org online abrufbar.

Uranium Film Festival Berlin
Eiszeit Kino
4. bis 8. Oktober 2012
Zeughofstraße 20
10997 Berlin
Web: www.eiszeitkino.de

Kino Moviemento
9. bis 12. Oktober 2012
Kottbusser Damm 22
10967 Berlin-Kreuzberg
Web: www.moviemento.de

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