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Filme der 58. Oberhausener Kurzfilmtage in 3sat

Die 58. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen endeten am 1. Mai 2012.



Großer Preis der Stadt Oberhausen, dotiert mit 7.500 Euro, wurde am Dienstag Abend von den Mitgliedern der Internationalen Jury: Steve Anker (USA), Birgit Hein (Deutschland), Karina Karaeva (Russland), Kawai Masayuki (Japan), Roee Rosen, (Israel) an den 13 Minuten langen HDCAM Beitrag "Snow Tapes" von Mich’ael Zupraner (Israel/Palästinensischer Gebiete, 2011) vergeben.

Begründung:

Für diese Arbeit, die ein besonders Gespür für politische Dringlichkeit und Komplexität zeigt, hat der Künstler einer palästinensischen Familie in der spannungsgeladenen Stadt Hebron eine Kamera gegeben. Doch statt einer eindimensionalen Darstellung eines politischen Konflikts macht er den Zuschauern durch die geteilte Leinwand das Leben schwer, in der wir nicht nur mit der brutalen Realität der Besatzung konfrontiert werden, sondern auch mit der Freude des Opfers, das einmal aggressiv sein kann, mit der Mehrdeutigkeit einer sowohl spielerischen wie auch aggressiven Schneeballschlacht, und mit dem israelischen Regisseur selbst, der einen Vorteil aus der Darstellung des Leidens der Palästinenser ziehen kann. Das Resultat ist rau und unfertig, ebenso subtil wie anspielungsreich, und verortet das Kino neu als aktiven Akteur jenseits der Trennung zwischen subjektiv und objektiv, statt sich mit einer passiven politischen Rolle zufrieden zu geben.

Zwei weitere Hauptpreise, dotiert mit jeweils 3.500 Euro, gingen an:

• "Reframing the Artist" von Sascha Pohle, Niederlande 2010, 35 min, HDV, Farbe
• "Ten Five in the Grass" von Kevin Jerome Everson, USA 2012, 32 min, DV, Farbe

Der ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm, dotiert mit 2.500 Euro, ging an:

• "Marian Ilmestys" (Die Verkündigung) von Eija-Liisa Ahtila, Finnland 2011, 37 min 30 sek, DCP, Farbe

Der mit 2.500 Euro dotierte 3sat-Förderpreis ging in diesem Jahr an den Film "Red, She Said" von Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger. Der Preis zeichnet im Deutschen Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen junge Filmemacher und Filmemacherinnen aus, deren Arbeiten durch eine neue Sichtweise hervorstechen.

Der Preis für den Besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs ging an "Item Number" von Oliver Husain. Außerdem vergab die Jury zwei Lobende Erwähnungen an "Sounding Glass" von Sylvia Schedelbauer und "The Centrifuge Brain Project" von Till Nowak.

Anlässlich der Kurzfilmtage, die vom 26. April bis 1. Mai 2012 liefen, zeigt 3sat auch in diesem Jahr an zwei Kurzfilmnächten mehrere aktuelle Filme aus dem diesjährigen Programm. Den Anfang macht der Kurzfilm "Doska Frank", der am Donnerstag, 3. Mai 2012 um 23:45 Uhr als Erstausstrahlung zu sehen ist.

Frida und Oskar sind ein junges Paar in Stockholm. Oscar braucht Frida - Frida braucht Black Metal. Doch Musik ist für die intellektuelle junge Frau ein Symbol für etwas ganz anderes. In knapp 20 Minuten entführt der Kurzfilm "Doska Frank" in eine andere Welt.

Am selben Abend folgen drei weitere Erstausstrahlungen: "Not Heaven but Sky" um 0.05 Uhr führt mitten in das Stadtzentrum von Johannisburg.

Im Jugendzentrum SKY, ein Treffpunkt für benachteiligte Kinder in Soweto, tanzen Tumi Mokgope und Fine Kwiatkowski mit ihren Schützlingen. Die Darbietungen treten in ein spannendes Wechselspiel zu den Schauplätzen des öffentlichen Raums.

"Poesie des Zufalls" um 0.25 Uhr macht sich auf die Spur eines Verschwundenen

Carl war Jäger und Sammler. Manche würden ihn eher "Messie" nennen. Der Film rekonstruiert ein Leben aus 13 Perspektiven.

"Plan B" um 0.40 Uhr ist ein kurzes Tanzfilm-Musikvideo über das Warten von drei jungen Männern vor einer laufenden Waschmaschine.

3sat setzt sein Kurzfilmprogramm am Freitag, 4. Mai 2012 ab 23.55 Uhr ("An das Morgengrauen") mit weiteren Oberhausen-Kurzfilmen aus dem aktuellen und aus früheren Wettbewerben fort. Um 0.00 Uhr zeigt 3sat den 3sat-Förderpreis aus dem vergangenen Jahr "marxism today (prologue)" in Erstausstrahlung. Der Dokumentarfilm wurde in Zusammenarbeit mit früheren Marxismus-Leninis-mus-Lehrern entwickelt. Filmemacher Phil Collins wählte drei Frauen als Protagonistinnen aus und sprach mit ihnen in ihren Wohnungen und an ihren früheren Arbeitsplätzen über die Veränderung ihres Lebens und ihrer Weltanschauung nach 1989.

Link: www.kurzfilmtage.de

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