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Grimme Preisverleihung in Marl 2012

Die Gewinner des 48. Grimme-Preises stehen bereits fest.



Wie in den Jahren zuvor machten die Grimme-Juroren erneut von ihrem Nachnominierungsrecht Gebrauch und ermöglichten somit fünf weiteren Produktionen die Chance auf eine Auszeichnung beim 48. Grimme Preis. In der Fiction-Kategorie gelang noch zwei ZDF-Filmen der Sprung auf die Nominierungsliste. Durchsetzen konnten sie sich jedoch nicht, denn die Gewinner wurden bereits am 13. März 2012 bekannt gegeben. Offensichtlich konnte Tim Trageser ist mit seinem intensiven Attentatsdrama "Die Lehrerin", einer Network Movie-Produktion an der auch Arte beteiligt war, ebensowenig überzeugen, wie Ali Samadi Ahadi mit seiner multikulturellen Komödie "Salami Aleikum". Der als »kleines Fernsehspiel« entstandene Film lief allerdings 2009 erfolgreich im Kino und wurde im vergangenen Juli im ZDF ausgestrahlt.

Zu drei weiteren Nachnominierungen kam es in der Kategorie Information & Kultur. Auch hier war das ZDF doppelt vertreten mit den Dokumentationen "The Other Chelsea" von Jakob Preuss, der einen Preis erhält und "Reine Männersache" von Susanne Binninger, die keinen Preis erhält. Dritter im Bunde war "Kinshasa Symphony" von Claus Wischmann. Der Film über das Orchester in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo entstand für WDR und RBB, konnte jedoch die Jury nicht überzeugen.

Insgesamt kamen 65 Kandidaten im Rennen um den am 23. März 2012 vergebenen Grimme Preis in die Auswahlliste.

Grimme-Preis 2012: Fünf Auszeichnungen im Fiktion-Bereich

"Eindrucksvolle, zupackende und nachdrückliche Dokumentationen, herausragende Fernsehfilme mit einem großen Themenspektrum und originelle Unterhaltungsformate prägen den Grimme-Preisjahrgang 2012."

Diese Bilanz zog der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, bei der Bekanntgabe der diesjährigen Grimme-Preise auf der Pressekonferenz in Düsseldorf.

Insgesamt werden zwölf Produktionen in den drei Wettbewerbskategorien Fiktion, Information & Kultur sowie Unterhaltung ausgezeichnet. Mit jeweils fünf Auszeichnungen liegt der Fiktion-Bereich gleichauf mit der Kategorie Information & Kultur.

Einer der fünf Preise geht im Bereich Fiktion an den Film "Homevideo" (ARTE/NDR/BR), der sich mit den Folgen von Cyber-Mobbing in der Schule auseinandersetzt. Neben Regisseur Kilian Riedhof erhalten Drehbuchautor Jan Braren, Kameramann Benedict Neuenfels sowie die Jung-Schauspieler Jonas Nay und Sophie Boehme namentlich die Auszeichnung. "Homevideo" triumphierte bereits auf dem Fernsehfilmfestival in Baden-Baden am 20. November 2011 und wurde darüber hinaus schon am 2. Oktober 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis 2011 ausgezeichnet. Der bei uns von YouTube eingebundene komplette Film wurde von Studio Hamburg wieder entfernt, dafür steht jetzt hier ein Trailer zur Verfügung.



Ganz besonders freut sich Iris Berben auf die Grimme-Auszeichnung. Die 61jährige Schauspielerin, die in diesem Jahr für ihre Rolle in „Liebesjahre“ (ZDF) ausgezeichnet wird, kann den Preis heute Abend in Marl entgegen nehmen. "Liebesjahre" (ZDF) erzählt als Kammerspiel die Geschichte eines geschiedenen Ehepaars, das sein früheres Haus verkaufen will und sich – in Anwesenheit der neuen Partner – auf eine Reise in die gemeinsame Vergangenheit begibt. Neben Iris Berben werden hier die Schauspieler, Peter Simonischeck, Nina Kunzendorf und Axel Milberg sowie Regisseur Matti Geschonneck und Autor Magnus Vattrodt ausgezeichnet. Matti Geschonneck steht übrigens schon wieder hinter der Kamera. Seit dem 20. März 2012 dreht er erstmals in Berlin zusammen mit den Schauspielern Götz George und Jürgen Vogel einen ZDF-Thriller mit dem Arbeitstitel "Endspiel".

Bunt geht es dagegen in der Produktion „Der Tatortreiniger“ (NDR) zu, für die unter anderem Hauptdarsteller Bjarne Mädel in der Kategorie „Unterhaltung“ ausgezeichnet wird. Einen Preis erhält auch der Film "Die Hebamme – Auf Leben und Tod" (ZDF/ORF). Erzählt wird die Geschichte einer jungen Geburtshelferin, die durch ihre Arbeit im Tirol des frühen 19. Jahrhunderts in persönliche Konflikte mit der Schulmedizin und ihrem eigenen Glauben gerät. Hauptdarstellerin Brigitte Hobmeier erhält ebenso einen Grimme-Preis wie Regisseurin Dagmar Hirtz, Drehbuchautor Peter Probst sowie Bildgestalter Jo Heim.

Im preisgekrönten Fernsehfilm "Ein guter Sommer" (ARD/HR) finden drei Hauptfiguren zueinander, die eine neue Leichtigkeit des Lebens kennenlernen und dabei ihren tristen Alltag hinter sich lassen. Neben den drei Darstellern Andreas Schmidt, Devid Striesow und Jördis Triebel erhalten für diesen Film Regisseur und Autor Edward Berger und Autor Michael Schenk eine Auszeichnung.

Für das drei Filme verklammernde ARD-Projekt "Dreileben" (ARD/BR/ Degeto/WDR) vergibt die Jury einen Grimme-Preis »Spezial« an die Regisseure Dominik Graf, Christian Petzold und Christoph Hochhäusler. In "Etwas Besseres als den Tod", "Komm mir nicht nach" und "Eine Minute Dunkel" erzählt jeder Film einen anderen Aspekt von der Jagd nach einem flüchtigen Sexualstraftäter. Für Dominik Graf ist dies der zehnte Grimme-Preis.

Insgesamt fünf Produktionen werden im Wettbewerbskontingent Information & Kultur vergeben. Dazu gehören: Rosa von Praunheims „Die Jungs vom Bahnhof-Zoo“ (rbb/NDR), Jakob Preuss' „The Other Chelsea“ (ZDF) sowie „Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21“ (ARD/SWR) von Sigrun Köhler und Wiltrud Baier und „Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der Odenwaldschule“ (ARD/SWR/HR) von Luzia Schmid und Regina Schilling. „Mein Leben – Die Fotografin Sibylle Bergemann“ (ARTE/ZDF) von Maria Wischnewski (Buch) und Sabine Michel (Regie) erhält neben dem Grimme-Preis den Publikumspreis der Marler Gruppe.

Den mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen erhält die Reihe "Du bist kein Werwolf" (Ki.KA/WDR), in der in kind- und jugendgerechter Art vielfältige Fragen zum Thema Pubertät behandelt werden. Namentlich ausgezeichnet werden hier Moderator Ralph Caspers, Redakteurin Manuela Kalupke und Produzent Ralf Dölfs.

Die Besondere Ehrung des Stifters des Grimme-Preises erhält in diesem Jahr die Schauspielerin Hannelore Hoger für ihre besonderen Verdienste um das deutsche Fernsehen. Die Preisverleihung findet im Theater der Stadt Marl statt.

Die komplette Liste der Preisträger unter: www.grimme-institut.de zu finden.
Quellen: Grimme Stiftung | Blickpunkt:Film | Filmecho

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