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Petition & Initiativen zur Verbesserung des Kinderfilms

Zur aktuellen Situation des Kinder- und Jugendfilms.



Einhellig ist die Meinung unter Fachleuten, dass die diesjährige 62. Berlinale wieder ein erfolgreiches Generation Programm des Kinder- und Jugendfilms auf die Beine gestellt hatte. Die Veranstaltungen im Haus der Kulturen der Welt (HKW) waren meist ausverkauft und hinterließen ein begeistertes Publikum.

Leider reichen Festivals alleine nicht aus, um dem Genre der Generation zu genügen. Anlässlich der bevorstehenden Novellierung des Filmfördergesetzes (FFG) befassen sich namhafte Filmzeitschriften und Fachpublikationen mit der aktuellen Situation des Kinderfilms in Deutschland. In einer "konzertierten Aktion" haben epd Film Nr.1/2012, filmdienst Nr. 2/2012 und die Kinder und Jugendfilm Korrespondenz (KJK) in der Ausgabe Nr. 129-1/2012 einen Schwerpunkt auf das Thema gelegt, das im Internet vollständig hier als PDF einsehbar ist. Es geht nicht nur allgemein darum, wieder einmal die Bedeutung des Kinderfilms für die kulturelle und soziale Bildung bewusst zu machen, sondern jetzt ist auch die Chance, gesetzlich verankerte Fakten zur Verbesserung der Bedingungen für den originären Kinderfilm zu schaffen, auch im Sinne der Kinderfilmkultur in Deutschland.

Angeregt wurde diese Gemeinschaftsaktion von Holger Twele, Filmpublizist, und Katrin Hoffmann, Leiterin des Kinderfilmfestes München. Letztere ist auch im Rahmen des Filmfestes München für neue die »Kids Kino Initiative« verantwortlich, die zur Berlinale anlässlich eines Treffens der AG Kino Gilde und anderer Organisatoren erstmals vorgestellt wurde und zukünftig auf der Webseite Kids-Film.de zu finden sein soll, da die Seite KidsKino.de bereits vergeben ist.

Ziel ist es zum Filmfest München - ab Mitte des Jahres - für die Programm Kinos, jenseits des Mainstream Programms, ein Paket aus Blu-ray und 35mm Kinder-Film zu schnüren, um den jahrelang vernachlässigten Kinder- und Jugendfilm in Sondervorstellungen wieder verstärkt zurück ins Kino zu bringen. Darüber hinaus initiieren die Europäische Filmakademie und EFA Productions einen Kinderfilmpreis, der als Auftakt zum 25. Europäischen Filmpreis, der in diesem Jahr am 1. Dezember auf Malta stattfindet, als neue Auszeichnung für einen Kinder- und Jugendfilm ins Leben gerufen wird, wie wir am Sonntag, den 26.02.12 im BAF-Blog berichteten.

Margret Albers, Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung »Goldener Spatz«: „Ein sehr schönes Konzept zur Verleihung des Young Audience Awards: Man verleiht den Kindern in mehreren europäischen Städten eine Stimme, zusammen den Preis für “ihre” Filme zu vergeben. Wir freuen uns sehr, von der EFA angesprochen worden zu sein, gemeinsam mit den anderen Veranstaltern Teil dieses neuen und wichtigen Preises zu sein!

Alljährlich touren die beim Kindermedienfestival »Goldener Spatz« in Erfurt ausgezeichneten Filme bereits durch Deutschland. Doch nur eine Veranstaltung dieser Art ist zu wenig. Um den Programmkinos ein umfangreiches Paket zur Auswertung in die Hand geben zu können bedarf es weiterer Initiativen.

So hat auch der Berliner Film und Fernsehverband (BFFV) kürzlich eine Petition zur Rettung des deutschen Kinderfilms verfasst, die beim Deutschen Bundestag ab sofort eingesehen, mitdiskutiert und - vor allem - mitgezeichnet werden kann !!!

Unter dieser Adresse hier lässt sich die Petition unterzeichnen. Darin heißt es:

Nach wie vor ist die Situation des unabhängigen deutschen Kinderfilms prekär. Ein Blick in die Liste der von deutschen Filmförderungen geförderten Stoffe und Projekte zeigt, dass der unabhängige deutsche Kinderfilm eigentlich dringend auf die Rote Liste der bedrohten Arten gehört.

Kulturstaatsminister Neumann hat in seiner Preisverleihungs-Rede auf dem Goldenen Spatz moniert, dass "kaum noch Spielfilme nach neuen Stoffen entstehen, also ohne bekannte Vorlage, die aber die Gegenwart in Deutschland und die Lebenswirklichkeit der Kinder abbilden. Hier wird eine Verarmung der Stoffe sichtbar."

Konsequenz: bereits zum zweiten Mal in Folge war auf der "Kinder-Berlinale" Generation kplus kein einziger programmfüllender deutscher Film vertreten!

Aus diesem Grund hat der Berliner Film- und Fernsehverband beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eine Petition zur Situation des unabhängigen deutschen Kinderfilms eingereicht. Diese Petition ist am Freitag, den 10. Februar 2012 unter der Petitionsnummer 22699 als so genannte öffentliche E-Petition eingereicht worden, das heißt, dass sie vier Wochen lang von allen Interessierten in einem Forum diskutiert und auf der Website des Petitionsausschusses von Unterstützern mitgezeichnet werden kann.

Wenn die Petition des Berliner Film- und Fernsehverbands innerhalb von vier Wochen ab Einreichung von mehr als 50.000 Menschen unterstützt, also mitgezeichnet wird, ist der Petitionsausschuss verpflichtet, die Petition in einer öffentlichen Sitzung mit dem Petenten zu erörtern.

Die in der Petition angestrebte Gesetzesänderung hat Filme zum Ziel, die nicht aus der Verfilmung bekannter Bücher bzw. Marken oder Märchen bestehen, also aktuelle Originalstoffe, und sie soll für alle Genres wie Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilm und in allen Förderungslinien, also Treatment, Drehbuch, Projektentwicklung, Produktion und Vertrieb/Verleih, gelten.

Um der Petition zum Erfolg zu verhelfen wird jeder Mitzeichner gebraucht.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift! hier


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