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Universal 3D Brillen und Blu-rays ohne Regional Code

Samsung, Panasonic und Sony planen Standard für 3D-Shutterbrillen



Die Firmen Panasonic, Samsung, Sony wollen zusammen mit dem 3D-Brillenhersteller XpanD einen gemeinsamen Standard für 3D-Shutterbrillen entwickeln. Die sogenannte Full-HD 3D Glasses Initiative will dafür Funkfrequenzen und "mehrere Arten von Infrarot-Systemprotokollen" nutzen. Derzeit lassen sich die 3D-Brillen eines Herstellers nicht mit einem Fernseher eines anderen Anbieters verwenden. Mit dem neuen Standard sollen Modelle auf den Markt kommen, die zu allen neuen 3D-Fernsehern kompatibel sind - unabhängig vom Hersteller.

Die universellen Modelle sollen ab 2012 in den Handel kommen. Den zugrunde liegenden Standard haben die Firmen bereits schon lizensiert. Sie sollen abwärtskompatibel zu 2011 vorgestellten 3D-Fernsehern sein. Ami Dror, Chief Strategy Officer des Unternehmens XpanD, der die 3D-Brillen produzieren lässt, fordert schon länger die Entwicklung eines Standards. Dann könnten nämlich auch Optiker individuelle Brillen für die jeweilige Sehstärke des Nutzers anfertigen.

Weltneuheit aus Berlin
Da es bisher noch keine einheitliche Norm für Shutterbrillen gab, versucht die Optik Werkstatt GmbH (www.optikwerkstatt.de) aus Berlin einen anderen Weg zugehen. Für alle marktführenden Shutterbrillen bietet sie als Weltneuheit mit dem 3D lensclip® einen universellen optischen Innenclip an, der vom Optiker mit wenigen Handgriffen für die jeweilige Shutterbrille angepasst werden kann. Er ist randlos und federleicht sowie magnetisch und somit einfach auswechselbar oder für andere Nutzer wieder leicht zu entfernen.

Preiswerte 3D-Umrüstung für Kinos
Auch für Kinobesitzer, die bereits auf Digital Cinema umgerüstet haben, sich aber keine teure silberbeschichtete Leinwand leisten können, bietet XpanD eine geniale Lösung mit einem Infrarot Transmitter, der bei kleineren Kinos bis 150 Sitzplätze einfach im Projektorraum aufgebaut werden kann. Das Filmkunstkino 66 in Berlin-Charlottenburg nutzt seit Kurzem diese Variante. Theoretisch könnte die eigene, individuell angepasste Shutterbrille von zu Hause ins Kino mitgebracht werden, wenn sie die XpanD-Norm unterstützt. Das System konkurriert mit dem am Kinomarkt weitverbreitesten realD System. Weitere Verfahren, wie das von Dolby 3D verwendete System, werden ausführlich auf der Seite Kinos3D.de beschrieben. Letzteres wird als Premiumsystem im Münchner Royal-Palast eingesetzt.

Shutterbrillen, wie die von XpanD, stehen aber vor allem wegen ihres oft klobigen Designs und der teils hohen Preise in der Kritik, obwohl sie Samsung schon ab 50 Dollar anbietet. Bei anderen Herstellern kosten sie aber zum Teil deutlich mehr, was sowohl für Kinobesitzer, wie auch zu Hause für Großfamilien mit mehreren Kindern zur deutlichen Zurückhaltung beim Kauf entsprechender Geräte und Verfahren führt. Brillenträgern müssen die schweren mit Batterien oder Akkus ausgestatteten Shutterbrillen zudem über eine vorhandene Brille stülpen. Das schmälert den Tragekomfort enorm und schränkt das Blickfeld ein. Dennoch dominieren Shutterbrillen vor allem in den USA den 3D-TV-Gerätemarkt mit einem Anteil von 96 Prozent, weil andere Techniken zur 3D-Darstellung bisher noch nicht ausgereift waren. 3D-Fernseher, für die keine Brillen benötigt werden, dürften erst in mehreren Jahren den Massenmarkt erreichen.

Leichte Ansteckclips für Polarisationsverfahren
Allerdings zeigte die Koreanische Firma LG auf der letzten Funkausstellung (IFA) das totale 3D Erlebnis in einer eigens konzipierten Halle. Die verwendete Technik beruhte auf dem Polarisations-Effekt, wie er in den meisten Kinos mit den preiswerten Einmalbrillen von realD ermöglicht wird. Für Brillenträger gab es beim Betreten der Halle außerdem einen leicht aufsteckbaren Vorsatz, der einfach auf der vorhandenen Brille festgelemmt werden kann, sodass man überhaupt keinen Unterschied beim Tragen feststellen konnte. Sogar im Vorbeilaufen oder beim Blick von der Seite auf einen 3D-Fernseher war der 3D-Effekt ohne Beeinträchtigung zu sehen. Kenner der Materie bemängelten allerdings einen kleinen Ruckeleffekt bei sich schnell bewegenden Objekten auf den Bildschirmen.

Von allen Herstellern soll Panasonic bei seinen Plasmafernseher den Nachteil ruckelder Bilder am Besten im Griff haben. Wir als Brillenträger empfanden jedoch Panasonics Shutterbrillen bei einer Roadshow neuer professioneller 3D-Kameras als klobig und schwer, die bei längerem Tragen nicht besonders komfortabel waren. Einer Nielsen-Umfrage zufolge sind die Brillen ein Grund dafür, dass Verbraucher vom Kauf von 3D-Fernsehern Abstand nehmen. Noch im September 2010 gaben 57 Prozent der Befragten an, wegen der Brillen keinen 3D-Fernseher erwerben zu wollen.

Heimkino im 21:9 Format
Dennoch ist echtes Heimkino - auch in 3D - in abgedunkelten Räumen ein Genuss, der mit einem herkömmlichen TV-Gerät nicht zu vergleichen ist. So überzeugt der neue Panasonic Full HD 3D LCD-Heimkinoprojektor PT-AT5000E auch ärgste Kritiker von 3D. Für vergleichsweise kleines Geld von "nur" rund 3000 Euro garantiert der Projektor, hochauflösende (1.920 x 1.080 Pixel), himmlisch helle (2.000 Lumen) und extrem kontrastreiche (300.000:1) Bilder in 3D-Qualität, die zu diesem Preis bisher nicht zu haben waren. Speziell bei schnellen und bewegten Szenen überzeugt das Modell dank der 480Hz Intelligent 3D Frame Creation Technologie mit gestochen scharfen und brillanten Bildern in Full HD-Auflösung. 3-dimensionales Heimkinofeeling der Extraklasse können außerdem nur bei diesem Gerät durch den die 21:9 Cinemascope Modus aktiviert werden, womit dann der passende Fokus und Zoom zur vollen Ausfüllung der Leinwandfläche ohne schwarze Balken zur Verfügung steht.

Auch Digital Projection, Partner von Texas Instruments, hat mit dem dVision Scope einen Heimkinoprojektor angekündigt, der echte Breitbildprojektionen zeigen kann und Kinofilme ohne schwarzen Streifen darstellt. Er ist mit einer DLP-Einheit ausgestattet, die eine Auflösung von 2.560 x 1.080 Pixeln aufweist und daher breitere Projektionen ermöglicht als die herkömmliche Technik mit 1.920 x 1.080 Pixeln. Durch Einsatz eines hochauflösenden Digital Micromirror Device (DMD) kann auf auf teure Optikelemente verzichtet werden. Der Projektor erkennt im Bildmaterial schwarze Balken und passt das Bild so an, dass sie nicht mehr gezeigt werden. Eine 3D-Variante steht allerdings noch nicht zur Verfügung und auch der Preis des Geräts ist für Europa noch nicht bekannt.

Filmstudio 20th Century Fox stellt den Regionalcode infrage
Das leidige Problem, dass Blu-ray-Filme (nur diese sind 3D-tauglich) aus den USA durch den Regionalcode in Europa nicht abspielbar sind, könnte bald der Vergangenheit angehören. Vincent Marcais, Senior Vice President für Marketing bei 20th Century Fox Home Entertainment, verkündete dass sein Studio auf den Regionalcode verzichten will. Dies würde noch einmal den Absatz ankurbeln und die Produktionskosten senken, da die Verwendung von Regionalcodes bei der Blu-ray freiwillig geschieht und viele Hersteller bereits den Code aktuell nicht mehr einsetzen. Dank der großen Kapazität der Blu-ray können mehrere Sprachversionen auf der Disc untergebracht werden und der Kunde hat in Zukunft weltweit mehr Auswahlmöglichkeiten.

Nvidia stellt zweite Generation seiner 3D-Vision-Technik vor
Nvidia hat die zweite Generation seiner 3D-Vision-Produkte angekündigt, die eine stereoskopische Darstellung von Spielen und Filmen ermöglichen. Die Lösung umfasst eine 3D-Shutterbrille, einen Infrarot-Emitter und eine Treibersoftware, die nach Herstellerangaben über 550 Windows-Spiele und mehr als 100 Blu-ray-3D-Filme unterstützt.

Neu ist die Display-Technik "3D LightBoost", die die Bildhelligkeit stark erhöht und für eine satte Farbdarstellung sorgen soll. Damit will Nvidia den Nachteil der 3D-Shutterbrillen ausgleichen, die das Bild dunkler und blasser erscheinen lassen. Der erste Monitor mit der neuen Technik kommt von Asus: Das 27-Zoll-Modell VH278H wird im Paket mit Nvidias 3D-Brille ab Mitte November für 599 Euro erhältlich sein. Weitere kompatible Displays von Acer und Benq sollen in den nächsten Monaten folgen.

Die überarbeitete Brille bietet gegenüber dem Anfang 2009 vorgestellten Vorgänger 20 Prozent größere Gläser und schottet das Außenlicht besser ab. Zudem hat Nvidia nach eigenen Angaben Passform und Tragekomfort in Kombination mit Gaming-Headsets verbessert. Das 3D-Vision-2-Modell ist laut Hersteller vollständig abwärtskompatibel zu allen verfügbaren 3D-Vision-Ready-Inhalten und kompatiblen Produkten, darunter mehr als 70 Monitore, Notebooks, Projektoren, Videoanwendungen und Kameras.

Die Shutterbrille arbeitet mit jedem 120-Hertz-Monitor zusammen, der das 3D-Signal in je ein Bild für das linke und das rechte Auge mit einer Wiederholfrequenz von je 60 Hertz zerlegt. Außerdem wird eine Nvidia-Grafikkarte benötigt. Der via USB an den PC angeschlossene Infrarot-Emitter hat eine Signalreichweite von 0,45 bis 4,5 Metern. Das Aufladen der Brill erfolgt mittels eines USB-Kabels. Die Akkulaufzeit hat Nvidia gegenüber dem Vorgänger von 40 auf 60 Stunden erhöht.

Das 3D-Vision-2-Paket soll in Kürze erhältlich sein. Einen Preis hat Nvidia noch nicht genannt.

Quellen: ZDnet | XpanD | Golem


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