Skip to content

Großer Preis von MANNHEIM-HEIDELBERG vergeben

"Parked" gewinnt Großen Preis beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg.



Der Film "Parked - Geparkt" des irischen Regisseurs Darragh Byrne hat den Großer Preis beim 60. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg am Sonntag, den 20. November 2011 gewonnen. Die Jury habe es sehr bewegt, wie meisterhaft ein Regisseur in seinem Erstlingswerk eine Geschichte über die unerwartete Freundschaft zweier gegensätzlicher Charaktere zu erzählen vermag, so eine Sprecherin des Festivals. Die wohnungslosen Hauptfiguren des melancholisch gestimmten, aber doch nicht humorlosen Films leben beide in ihren Autos und lernen sich auf einem Parkplatz am Meer näher kennen - und schätzen: Der Ältere kehrt nach vielen Jahren aus England heim, der Jüngere ist drogenabhängig; verbunden sind sie beide in dem Bemühen, ihre Selbstachtung und Würde zu erhalten. Die Auszeichnung wird jedes Jahr für den besten Film mit unkonventioneller Erzählstruktur verliehen. Hier der Trailer:



Den Rainer-Werner-Fassbinder-Preis erhielt der Argentinier Sebastián Borensztein für "Chinese Take-Away". Der Film erzählt auf zauberhafte, lustige und unkonventionelle Weise eine Geschichte von kultureller Toleranz über die Grenzen der Sprache hinweg. Der Film gewann auch den Publikumspreis. Ein eigenbrötlerischer Argentinier wird in dem Film mit einem Chinesen konfrontiert, der eines höchst kuriosen Unglücks wegen sein Heimatland verließ.

Der Spezialpreis der Jury sowie der Preis der FIPRESCI-Jury ging an die kanadische Produktion "Le Vendeur - Der Verkäufer" des Regisseurs Sébastian Pilote, der wirtschaftlich schwierige Zeiten im Leben eines alten Autoverkäufers spiegelt und die allgemeine Lage mit einem schweren persönlichen Schicksal verknüpft.

Lobende Erwähnung vergab die Jury, bestehend aus der Regisseurin Granaz Moussavi, dem Filmemacher Hans-Christoph Blumenberg und der Filmlobbyistin Ioanna-Frédérique Westhoff, zudem für den gesellschaftskritischen Film "Walking on the Rail" aus dem Iran und zwei Vater-Sohn-Geschichten - die belgische Produktion "Der einzige Sohn" von Miel van Hoogenbemt und "Im freien Fall" vom polnischen Regisseur Piotr Niemyjski.

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg feierte in diesem Jahr seine 60. Auflage. Gezeigt wurden 64 Filme, darunter 34 Premieren. Zum Auftakt des Festivals erhielt Regisseur Andreas Dresen den "Master of Cinema Award" für sein Gesamtwerk. An Festivaldirektor Dr. Michael Kötz wurde der Ökumenischen Ehrenpreis der Münchner INTERFILM-AKADEMIE vergeben, der zuletzt 2005 beim Internationalen Filmfestival in Locarno an Wim Wenders verliehen worden war.

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg fand gemeinsam in den beiden Städten Mannheim und Heidelberg vor rund 56.000 Besucher statt, darunter etwa 500 Fachbesucher. Im Vergleich dazu sehen die nur 16.000 Zuschauer, die das 27. Internationale Kurzfilmfestival in der Millionenstadt Berlin zum Abschluß am Wochenende verkündete, ziemlich mager aus. Dabei ist Interfilm Berlin, nach den Kurzfilmtagen in Oberhausen, das bedeutendste Kurzfilmfestival in Deutschland. (Siehe unseren Bericht vom 21.11.2011)

In Mannheim-Heidelberg werden allerdings hauptsächlich lange Spielfilme des Autorenkinos aus Deutschland und des anspruchsvollen ausländischen Films gezeigt, von überwiegend unentdeckten Regisseuren. Weiteres herausstechendes Merkmal ist, dass kein Film des Festivals zuvor auf irgend einem anderen Festival präsentiert wurde. Neben der Berlinale und den Hofer Filmtagen zählt Mannheim-Heidelberg zu Deutschlands wichtigsten Filmfestivals und rangiert weltweit unter den Top 40.

Link: iffmh.de
Quellen: dapd | net tribune | Mannheimer Morgen


Anzeige