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Das Heimatfestival „Localize“ in Potsdam

LOCALIZE „In der Tat“ vom 22.-26. Juni 2011



LOCALIZE“, das Heimatfestival, begibt sich in seiner vierten Auflage auf der Suche nach Filmen und künstlerischen Positionen vom 22. bis 26. Juni 2011 auf Wege und Plätze, an die Ecken und Enden des Stadtteils Potsdam West. „In der Tat“ wird das Festival für Stadt, Kultur und Kunst in diesem Jahr das Verhältnis von Heimat und Stadtraum intensiver betrachten und das Umfeld von unbenutzten Innen- und vielfältiger Außenräume für die künstlerischen Positionen mit einbeziehen. „LOCALIZE“ lädt ein, das Phänomen „Heimat“ im städtischen Umfeld aufzuspüren und die eigenen Handlungsmöglichkeiten im sich wandelnden Gefüge des Stadtraums zu untersuchen.

LOCALIZE Das Heimatfestival 2011 Trailer on Vimeo.


In der ehemaligen Villa des Herrn von Holst hat der gemeinnützige Localize e.V. den leerstehenden Altbau gemeinsam mit den Mietern des Atelierhauses „Scholle 51“ auf Vordermann gebracht, sodass zwischen Schrebergärten und Jugendstilfassaden, Weltkulturerbe und Plattenbauten "In der Tat" mit Performance, Installation und Experiment eine Ausgangslage eröffnet wird, um der Wahrnehmung von Heimat nachzuspüren.

Zudem werden im Filmmuseum Potsdam bei einem Kurzfilmwettbewerb ungewöhnliche Blicke in eine Umgebung, die sich wandelt, auf die Erfahrungsräume Stadt und Land zu sehen sein. "LOCALIZE" zeigt dort wieder Filme von Profis und Amateuren, stellt Fiktion neben Dokumentation, Spiel- neben Animationsfilme, bringt Ungesehenes auf die große Leinwand und prämiert innovative Werke.

Bis zum 30. April bestand die Möglichkeit, sich mit Installation, Experiment, Theater oder Performance für die Ausstellung im Altbau der Geschwister-Scholl-Straße 51 oder mit einem 30-minütigen Filmbeitrag für den Kurzfilmwettbewerb zu bewerben. Mehr als 90 Künstlerinnen und Künstler haben sich mit ihren Ideen bei "LOCALIZE" beworben und eine studentische Auswahlkommission entschied, wer von ihnen die diesjährigen Festivalorte - eine Bibliothek kurz vor dem Umbau, ein Wohnhaus nach jahrzehntelangem Leerstand, ein Bus im alltäglichen Linienverkehr - durch Installation, Aktion oder Experiment mit neuem Leben füllt.


AUSSTELLUNG und FILMVORFÜHRUNGEN
Dieses Jahr geht es um vertrautes Wissen, Fakt und Fiktion, Abkürzungen und sich erhebende Stimmen in der Öffentlichkeit. Auf dem Weg zwischen dem zentralen Ausstellungsort im Altbau der Geschwister-Scholl-Straße 51 und den vielfältigen Konstellationen des Stadtteils Potsdam West. Dort passen die vielfach durch die Geschichte eingeteilten Elemente nicht so recht zusammen: Schrebergärten und Jugendstilfassaden, Villen und Plattenbauten. Auch zwischen deren Gefüge sind Freiflächen und abkürzende Pfade eine offene Ausgangslage, in der Performance, Theater, Installation und Experiment der Wahrnehmung von Heimat nachspüren.

Mit künstlerischen Zugriffen möchte "LOCALIZE" ein Spiel von Akteuren in Anordnungen aufsuchen, aus denen eine bestimmte Gegend spricht.

Um Partizipation und Veränderung im eigenen (städtischen) Umfeld geht es auch am zweiten Filmabend. Am 26. Juni 2011 wird der Dokumentarfilm “Lost Town“ (R: Jörg Adolph, D 2009) gezeigt:
Die angehenden Architekten Anne Niemann und Johannes Ingrisch haben mit ihrem Projekt „Lost Town“ einen internationalen Architekturwettbewerb gewonnen. Ihre Idee ist es, eine Stahlkonstruktion in Form einer Kirche ins Meer vor die Küste Ost-Englands zu bauen. So wollen sie an eine ehemalige Kirche erinnern, die an dieser Stelle durch Erosionen versunken ist.

Voller Elan und beflügelt vom Zuspruch ihrer Förderer stößt das Architektenpaar in England auf unerwartete Schwierigkeiten. Es scheint, als würde der Protest der ansässigen Bürger das Projekt „Lost Town“ untergehen lassen. Die über fünf Jahre geführte Dokumentation ist einerseits Zeugnis von Tatendrang und dem Festhalten an der eigenen Idee. Auf der anderen Seite lässt der Film mal einen ganz anderen Blick auf das „Von-außen-eingreifen“ in die eigene Umgebung zu. Hier ist es nicht die gesichtslose Politik, die dem protestierenden Bürger gegenübersteht, sondern zwei unterstützenswerte junge Menschen. Der Zuschauer wird so zwischen die Fronten gerückt und fragt sich, auf welcher Seite er in diesem Konflikt eigentlich steht.
Mehr Informationen unter: www.losttown.net

VERNISSAGE: 22. Juni ab 18 Uhr in der Villa des Herrn von Holst, Geschwister-Scholl-Straße 51

KURZFILMWETTBEWERB: 23. Juni ab 18 Uhr im Filmmuseum Potsdam

2. Filmabend „LOST TOWN“
am Sonntag, den 26. Juni um 20.00 Uhr
im Filmmuseum Potsdam
Eintritt: 3,00 €

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PS: (post scriptum)

Seit 2009 macht es sich der gemeinnützige LOCALIZE e.V. zur Aufgabe, Räume zu öffnen für Kunst und Kultur und das Bewusstsein für die Stadt und ihren Wandel zu schärfen. In Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam realisiert der Verein LOCALIZE jährlich das Heimatfestival, das aus einem Seminar des Studiengangs Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam entstanden ist.

Prof. Dr. Heiko Christians betreut das Festival von Seiten der Universität Potsdam und konzipiert und entwickelt es gemeinsam mit Studierenden der Europäischen Medienwissenschaft und der Kulturwissenschaft sowie der Kulturarbeit und des Kommunikationsdesigns.

Somit ist das Heimatfestival LOCALIZE quasi das Gegenstück zu dem Anfang Juni in Berlin stattgefunden Emergeandsee Media Art Festival, über das wir am 02. Juni 2011 im BAF-Blog berichteten und das ebenfalls von den Studenten des Studiengangs Europäische Medienwissenschaft der Universität Potsdam veranstaltet wurde, aber seinen Focus in der Hauptstadt Berlin weitaus stärker auf internationale Künstler gelegt hatte.

Ein weiteres Vereinsprojekt ist die akustische, technisch unterstützte Stadtführung „Potsdam im Gehörgang“. Auf www.potsdam-im-gehoergang.de finden sich ausführliche Informationen zum Projekt und der Gratisdownload der Audiodatei.

LOCALIZE e.V.
Friedrich-Ebert-Straße 53
14469 Potsdam
Link: www.heimatfestival.de


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