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Ab 2012 Spielfilme zur Primetime bei der ARD

ARD schafft Sendeplatz für Spielfilme in der Montagsprimetime



"Das weiße Band" ist einer der Filme, der im Sommer 2012 in der Montagsprimetime der ARD zu sehen sein wird. Ab dem Jahr 2012 wird der in der ARD für deutsche und internationale Spielfilme vorgesehene Sendeplatz am Donnerstag um 22.45 Uhr während der Sommerpause des Plasberg-Talks "Hart aber fair" auf Montag, 20.15 Uhr vorgezogen. Darauf einigten sich die Intendantinnen und Intendanten des Senderverbunds im April auf einer zweitägigen Tagung in Köln, auf der sie sich auch noch einmal mit der ab Herbst 2011 gültigen neuen Programmstruktur befasst haben.

"Durch ihre stark unterschiedlichen Laufzeiten war es in der Vergangenheit oft schwer, Kinofilme außerhalb des Feiertagsprogramms auf prominenten Plätzen im Schema unterzubringen. Die neue Programmstruktur gibt uns die Möglichkeit, aktuelle Spielfilme auch mit Überlänge zur besten Sendezeit zu zeigen. Wir können dem Publikum auf diesem Sendeplatz zahlreiche Premieren hochkarätiger Kinofilme bieten, so etwa die Erfolgskomödie 'Willkommen bei den Sch'tis', die Bestsellerverfilmung 'Wüstenblume' oder den Gewinner der Goldenen Palme, 'Das weiße Band'", erklärt ARD-Programmdirektor Volker Herres.

Darüber hinaus habe sich ARD/Degeto die Rechte an zehn Filmen, die in diesem Jahr insgesamt 25 Oscar-Nominierungen erhalten haben, gesichert, darunter "The King's Speech", "Iron Man 2" und "Rabbit Hole".

Im November vergangenen Jahres hatte die viel zu späte ARD-Programmierung von Doris Dörries Kino-Erfolgsfilm "Kirschblüten - Hanami" am Samstagabend um 22.45 Uhr für Protest gesorgt. Ein Verbund von Filmschaffenden-Verbänden forderte umgehend feste Sendeplätze für deutsche Kinofilme in der Primetime, wie wir im BAF-Blog am 19. November 2010 berichteten.

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Debüt-Reihe im ERSTEN

Bereits ab 20. Juni dieses Jahres widmet sich die ARD "preisgekrönten, relevanten und unangepassten" Filmen. In der Spielfilmreihe "Filmdebüt im Ersten" zeigt die ARD immer montags um 22.45 Uhr zehn Filme mit ungewöhnlicher Handschrift. Den Anfang macht der Film "Alle Anderen von Maren Ade, der auf der Berlinale 2010 ausgezeichnet worden war.

• "Alle Anderen" (Buch und Regie: Maren Ade)
Humorvolles Beziehungsdrama über ein ungleiches Paar, dessen Liebe bei einem gemeinsamen Urlaub auf eine schwere Probe gestellt wird.

• "Evet, ich will!" (Buch und Regie: Sinan Akkus)
Komödie über eine Multikultigemeinschaft in einem Berliner Hochhaus, in der jeder sein Fett abbekommt.

• "Es kommt der Tag" (Buch und Regie: Susanne Schneider)
Starkes Drama um die schonungslose Konfrontation einer Tochter mit ihrer Mutter, einer ehemaligen Terroristin.

• "In jeder Sekunde" (Buch und Regie: Jan Fehse)
Ensemble-Drama über sechs Personen und ihre persönlichen Erfahrungen mit der Liebe.

• "Karger" (Buch und Regie: Elke Hauck)
Drama um einen Stahlarbeiter aus Riesa, der seiner Heimat den Rücken kehren muss.

• "Chiko" (Buch und Regie: Özgür Yildirim)
Hartes, authentisches Jugenddrama, angesiedelt im Hamburger-Migranten-Milieu.

• "Zarte Parasiten" (Buch und Regie: Christian Becker)
Drama über ein alternatives Paar, das sich mit menschlichen Dienstleistungen über Wasser hält und daran zu zerbrechen droht.

• "Rückkehr der Störche" (Buch und Regie: Martin Repka
Drama um Menschenhandel an der ukrainisch-slowakischen Grenze.

• "Die Hummel" (Buch und Regie: Sebastian Stern)
Tragikomödie um einen Vertreter für Schönheitsprodukte, der in Niederbayern bei seinen Ex-Freundinnen hausieren geht.

• "Die Liebe der Kinder" (Buch und Regie: Franz Müller)
Reifes Erstlingswerk um Liebesentwürfe zweier Generationen.

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HDTV-Pläne für Dritte Programme

Die ARD hat bei ihrer Intendanten-Tagung in Köln außerdem die HDTV-Pläne des Senderverbunds konkretisiert. Demnach könnten ab 2012 einzelne Dritte Programme in hochauflösender Bildqualität ausgestrahlt werden. Hintergrund ist die bevorstehende Abschaltung der analogen Satellitenverbreitung, die voraussichtlich zum 30. April 2012 erfolgen soll. Dann würden auch die notwendigen Satellitenkapazitäten zur Übertragung des HD-Signals zur Verfügung stehen.

"Die Entscheidung, wann mit HDTV begonnen wird, trifft jede Anstalt für sich", erklärte die WDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Monika Piel.

Als erste HD-Kandidaten gelten WDR, NDR, BR, SWR und Phoenix. Das Gemeinschaftsprogramm "Das Erste" und der deutsch-französische Kultursender Arte, an dem auch das ZDF beteiligt ist, werden bereits in HD verbreitet.

Quellen: Golem | ARD | Blickpunkt:Film


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