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YouTube auch als kostenpflichtiges VoD-Stream-Portal

YouTube startete in den USA umfassendes VoD-Angebot.



Die Google-Tochter YouTube startete nach einer Testphase mit vereinzelten Video-on-Demand (VoD) Angeboten noch im Mai mit kostenpflichtigen Filmabrufen auf Pay-per-View Basis in den USA. In den kommenden Wochen soll ein umfassendes Streamingangebot mit Neuheiten auf Googles Videoportal an den ausgebaut werden und damit zur echten Konkurrenz für Video-on-Demand-Dienste wie iTunes, Netflix und Co. werden, wie das auf Entertainmentthemen spezialisierte Onlinemagazin thewrap.com aus gut informierten Kreisen erfahren haben will. Demnach scheinen sich die Filmstudios Sony, Warner, Universal und Lionsgate über VoD-Lizenzen mit YouTube einig geworden zu sein, dass die US-Bürger rund 3.000 aktuelle Spielfilme als Stream mieten und anschauen können. Die US-Nutzer können unter www.youtube.com/movies ab sofort Klassiker wie Goodfellas, Scarface und Taxi Driver ausleihen - ebenso wie aktuelle Blockbuster, etwa Inception, The King's Speech oder Green Hornet. Darüber hinaus will Youtube das Angebot an Verleihfilmen durch Filmtrailer, Filmrezensionen und Dokumentationen zu den Filmen aufwerten.

Allerdings haben weder Fox noch Disney und Paramount bis dato entsprechende Lizenzdeals für Filmneuheiten mit YouTube geschlossen, zum Teil aus naheliegenden Gründen und sind somit vorerst nicht mit an Bord. Apple-Boss Steve Jobs, gleichzeitig Einzelaktionär und Board-Mitglied bei Disney, dürfte wenig Interesse an der Förderung eines Konkurrenzmodells zum hauseigenen Downloadangebot iTunes haben, das seit 2008 erfolgreich sich am Markt positoniert hat. Paramounts Mutterkonzern Viacom bekriegt sich seit Jahren mit Google vor Gericht wegen Urheberrechtsverstößen auf YouTube.

YouTube wollte den Launch des Streamingangebots bis dato nicht bestätigen und verweist stattdessen darauf, dass man bereits seit einem Jahr komplette Spielfilme auf VoD-Basis verleihe. Anderweitige Gerüchte kommentiere man nicht. YouTube bietet in der Tat kostenpflichtige Streams an - allerdings handelte es sich dabei bislang um Independent-Produktionen und/oder Katalogtitel und keine Hollywood-Neuheiten, die innerhalb des DVD-Fensters digital ausgewertet wurden.

Die Google-Tochter YouTube hatte sich bereits im Januar mit dem Sundance Film Festival im US-Staat Utah zusammengetan und von Freitag, den 22. Januar bis Sonntag, den 31. Januar, mehrere Independent-Filme auf kostenpflichtiger Video-on-Demand-Basis zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um Filme, die auf dem letztjährigen Festival gezeigt wurden sowie auf dem 26. Sundance Film Festival zu sehen waren, das am 21. Januar begann.

Wann das Angebot auch in Deutschland erhältlich sein wird, wurde nicht bekannt. In der Regel sind die Lizenzverhandlungen in Europa - wegen unterschiedlicher Landesbestimmungen - aber wesentlich schwerer zu lösen. Einige Filme, wie das wunderschöne, erst zwei Jahre alte "Home" Projekt von Yann Arthus-Bertrand, das mit reizvollen Satelliten- und Flugaufnahmen unserer Erde aufwartet, sind sogar kostenlos auch bei uns abrufbar; allerdings nur in englischer Sprache.

Link: www.youtube.com
Quellen: VideoMarkt | Golem | ZDnet

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