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Videokanal YouTube wächst unaufhörlich

YouTube-Nutzer laden jede Minute 35 Stunden Videomaterial hoch.



Ungeachtet der vielen neuen Kinoaufführungen wächst YouTube ständig weiter, denn die Web-Nutzer laden weltweit jede Minute Videos mit einer Gesamtlänge von 35 Stunden hoch. Das entspricht 2100 Stunden Video pro Stunde oder 50.400 Stunden Video pro Tag, wie Produktmanager Hunter Walk in einem Blogeintrag schreibt.

Manche Videos sind amateurhaft andere professionell. Immerhin sind viele erfolgreich, wenn sie gut gemacht sind. Davon kann der erst kürzlich 17 Jahre alt gewordene kanadische Jungstar Justin Bieber ein Lied singen. Der Knabe lud mit 13 Jahren ein mit seiner Gitarre selbst erstelltes Lied auf YouTube hoch und wurde dadurch zum Weltstar. Am 2.4.2011 will er die Berliner O2 World zum Kochen bringen. Mittlerweile hat ihn nicht nur die Musikbranche entdeckt, sondern auch Hollywood, das ihn in einer Episode der TV-Serie "CSI" verpflichtete. Hier ein Ausschnitt auf YouTube aus "Behind the Scenes". Außerdem startete am 10. März 2011 der 3D Dokumentarfilm "Never say never" in den deutschen Kinos, der zahlreiche, aufwendig gefilmte Konzertmitschnitte aus dem Madison Square Garden enthält. Außerdem wird zurzeit in diversen Kinos im Nachmittagsprogramm für die Kids sein erster 3D Film "Never say Never", eine aufregende Biografie, mit zahlreichen Konzertausschnitten gezeigt.



Die Zahl der Uploads auf YouTube hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt. Im März stellten die Nutzer noch 24 Stunden Videomaterial pro Minute bei Googles Videoportal ein. Für den rasanten Zuwachs gibt es mehrere Gründe: Erstens hat Youtube das Limit für die Länge eingestellter Videos Ende Juli von 10 auf 15 Minuten erhöht. Zudem stieg die maximal erlaubte Upload-Dateigröße in den letzten Jahren um das Zehnfache auf 2 GByte.

Ein weiterer Faktor ist die wachsende Zahl an Mobiltelefonen mit Videofunktion und mobiler Internetverbindung, sodass Nutzer vermehrt vom Handy aus Videos bei Youtube einstellen. Außerdem integrieren Walk zufolge immer mehr Firmen Youtubes APIs, um Nutzern direkten Upload ohne Umweg über die Youtube-Website zu ermöglichen. Im Schnitt verweilte jeder Besucher 282,7 Minuten, also über 4,5 Stunden, auf Youtube.

Handy Film im Kino

Die Beliebtheit von Handy Filmen und YouTube Videos machte sich auch der südkoreanische Regisseur Park Chan Wook zu eigen und drehte kürzlich erst den weltweit ersten Kinofilm per Apple iPhone. Der 30-minütige Film mit dem Titel "Night Fishing" handelt über die Begegnung zwischen einem Fischer und einer Schamanin. Er soll ab 27. Januar in den südkoreanischen Kinos laufen. Für die Low-Budget-Produktion brauchte der Regisseur nur 10 Tage. Dafür lagen die Kosten, trotz des vergleichsweise geringen Aufwandes, immerhin bei umgerechnet 103.000 Euro. Allerdings ist Park Chan Wook kein unbekannter Regisseur, sondern für die Filme "Old Boy und "Durst" international bekannt, die Preise beim Festival in Cannes gewannen. Auf der letzten 61. Berlinale gewann "Night Fishing" den Goldenen Bär für den besten Kurzfilm.

Verschiedene Web-Standards

YouTube gehört übrigens zu Google, der am stärksten wachsenden Firma in den USA. Dennoch macht man sich mittlerweile etwas Sorgen über die wachsende Zahl an Content durch den immensen Upload, denn der Inhalt muss auch verwaltet und gepflegt werden. Nicht nur die steigende Anzahl an Servern kostet Geld, sondern auch die Lizenzgebühren für den H.246-Videocodec, der vor allem die HD-Stream Wiedergabe erlaubt. Noch wird der beliebte MPEG-4-Codec von YouTube unterstützt, doch zukünftig will Google davon abkehren und ihn weder auf der Google-TV-Plattform noch auf dem eigenen Browser Chrome laufen lassen. Dafür entwickelt Google für sich und für YouTube mit dem Codec VP8 einen eigenen offenen Standard, für den keine Lizenzgebühren zu zahlen sind, für den aber dann möglicherweise WebM-Plugins für andere Systeme herausgebracht werden müssten.

Microsoft und Apple unterstützen dagegen den neuen HTML-5-Standard, mit dem sich der H.246-Codec direkt im Browser - z.B. dem zukünftigen Internet Explorer 9 (IE9) - oder auf anderen Plattformen, wie dem Safari Browser von Apple, abspielen lässt. Allerdings gibt es darüber hinaus noch überwiegend Flash-Videos im beliebten Adobe Standard, den Apple nicht mehr auf seinem Safari Browser unterstützen will. Nutzer eines iPhones können deshalb keine in Webseiten eingebetteten Flash-Videos sehen. Die Zukunft bleibt also mit drei unterschiedlichen Videosystemen fürs Web uneinheitlich.

Web-Fernsehen auf TV

Google TV ist bisher nur offiziell in den USA gestartet. Dort werden von Sony Google-TV-fähige Fernseher und Blu-ray-Player geliefert. Auch Logitech ist mit seiner Set-Top-Box Revue dabei. Web-TV ist nämlich zurzeit der große Renner und beschert auch YouTube steigende Besucherzahlen, was wiederum für Werbung und für Googles Portmonnaie gut ist. Allerdings will der Fernsehsender Fox nicht mehr, dass mit Google-TV-Geräten auf seine Streams kostenlos zugegriffen werden kann. Nach den Onlineangeboten von ABC, CBS und NBC wird deshalb nun auch Fox.com als vierter Sender für Google TV gesperrt. Die Sender fürchten offenbar, dass die steigende Onlinenutzung über Plattformen wie Google TV das bisher auf Kabelfernsehen und Satelliten-TV konzentrierte Fernsehgeschäft nachhaltig verändern wird, weil Google im Bereich Onlinewerbung dominierend ist.

Die öffentlich rechtlichen Programme, die nicht auf Werbung angewiesen sind, sehen offensichtlich Plattformen wie YouTube weniger kritisch, sonder eher als Chance für ihre Verbreitung. Arte schloss deshalb eine strategische Partnerschaft mit YouTube ab, sodass das Programm der Arte Online-Videothek "Arte+7" seit November auch auf YouTube abrufbar ist und in den kommenden Monaten allmählich wachsen soll. Als einer der Vorreiter im Bereich der Neuen Medien wahre der Kanal das Urheberrecht und biete ein universell zugängliches sowie legales Programm, deren Inhalte allerdings ohne Werbung sein werden.

Eine andere Strategie verfolgt Apple. Spielfilme in HD-Auflösung können aus dem deutschen iTunes Store nun auch auf den PC oder Mac geladen und wiedergegeben werden. Bisher war das nur mit anderen Apple-Geräten möglich, darunter Apple TV, iPhone 4 und iPad. Die Streams sind allerdings im Gegensatz zu Google TV kostenpflichtig, woran die die Anbieter des Contents mitverdienen. Die HD-Varianten von Spielfilmen und Serien werden in einer Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten (720p) angeboten und sind in der Regel teurer als die SD-Varianten.

Weitere Hintergrund Infos auf ZDNet und Golem


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