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Web-TV auf dem Vormarsch

HbbTV die technologische Weiterentwicklung von MHP



Neben der Forderung nach besseren Sendeplätzen für Spielfilme in den öffentlich rechtlichen Programmen, wie wir am 29. Oktober im BAF-Blog berichteten, waren das Web- oder Hybrid-TV weitere wichtige Themen auf den Medientagen in München.

Web-TV auf dem Vormarsch

Der neue Standard HbbTV, eine technologische Weiterentwicklung von MHP, soll für den Durchbruch einer einheitliche Browserdarstellung und Inhalten auf dafür vorbereiteten Flachbildschirmen sorgen, denn bisher war die Darstellung von Internetangeboten auf TV-Bildschirmen meist mangelhaft. Während PC-Benutzer keine Schwierigkeiten haben durch Webseiten mit der Maus zu surfen, gilt dies nicht für Couch-Potatoes, die im Wohnzimmer mit der Fernbedienung durch die Programme zappen und nun damit auch in Internetseiten navigieren wollen.

Die einfache Benutzung des klassischen Teletextes mit der Fernbedienung ist etwas anders, als die Navigation in komplexen Webseiten. Der HbbTV Standard beinhaltet zwar einen einheitlichen Browser für TV-Geräte, der eine leichte Navigation auch mit wenigen Funktionstasten ermöglichen soll. Leider halten sich weder Webseitengestalter noch TV-Anbieter an die geforderten Regeln. So kommt es trotz einheitlicher Darstellung immer wieder zu Irritationen in der Navigation, nach dem Wechsel von einem zum anderen Programm.

Schon die unterschiedlichen Menuführungen der Programmdienste tvtv und Guide plus+, den einige digitale DVD- und Festplattenrekorder zur einfachen Unterstützung der Programmierung implementiert haben, bringt manchen Nutzer zur Verzweiflung. Deshalb wird versucht, mit farbigen Knöpfen auf der Tastatur und entsprechenden Symbolen auf den Webseiten die Navigation zu erleichtern. Doch von Programm zu Programm oder Gerät zu Gerät können die farbigen Symbole leider unterschiedliche Bedeutung haben und jede Navigationshilfe damit ad absurdum führen. Zudem weist Gemstar, der Entwickler von ShowView und Guide plus+, schon jetzt darauf hin, dass die Übertragung analoger Programme in nicht allzu ferner Zukunft auch beim Kabelfernsehen eingestellt wird, wodurch die Programmierhilfen obsolet würden. In diesem Fall müsste man auf Internet basierte Aufzeichnung, wie SafeTV - einem Online Recorder ausweichen.

Das Medium Fernsehen unterliegt einem ständigen technischen und inhaltlichen Wandel seit seinem Beginn. In verschiedenen Ansätzen wurde in den letzten Jahren immer wieder versucht, das Medium mit einer kalkulierbaren Interaktivität zu versehen. Einer davon war MHP. Der jüngste Ansatz heißt HbbTV und ist eine technologische Weiterentwicklung von MHP. Dieser neue Standard soll das klassische lineare Fernsehen mit Internet-basierten Angeboten zusammenführen.

Im Folgenden ein Videobericht von DIGITAL FERNSEHEN TV-Partner messelive.tv auf YouTube. In dem ausführlichen Videospecial wird der interaktiven Hybridstandard HbbTV, der Fernsehen und Internet zusammenführt, in den Blickpunkt gestellt.



In Deutschland gibt es derzeit 1275 Web-TV-Sender, über die täglich über 151 Videos abgerufen werden. Bis 2015 könnte sich jedoch die Zahl der täglichen Abrufe auf 388 Mio. erhöhen. Die Studie wurde von Goldmedia im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erstellt und ist die erste umfassende Marktstudie zur Verbreitung von Web-TV in Deutschland.

Link: www.medientage.de | www.hbbtv.org

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Seehofer fordert Werbefreiheit bei ARD und ZDF

Zur Eröffnung der Medientage die vom 13. - 15. Oktober 2010 in München stattfanden, forderte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner ersten medienpolitischen Grundsatzrede, von den öffentlich-rechtlichen Sendern mehr Anstrengungen, junge Menschen auch über Nachrichten und Informationen zu erreichen. Leider glaubt er, dass Internetaktivitäten von ARD und ZDF und umfassende Mediatheken nicht zu finanzieren sind. Gleichzeitig forderte die Abschaffung von Werbung in ARD und ZDF, die eine wichtige finanzielle Basis für die Fortentwicklung neuer Konzepte für die Jugend sein könnte und sagte:

"Die Werbefreiheit könnte oder müsste sogar ein Merkmal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein".

Ein Werbeverbot für ARD und ZDF sei aber nicht vor Einführung des neuen Haushaltsabgabenmodells im Jahr 2013 machbar, fuhr er fort. Vom 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag verspricht sich der bayerische Ministerpräsident eine stärkere Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender am Grundversorgungsauftrag. Manche Programme seien konturlos und belanglos. Von den kommerziellen Sendern verlangt der bayerische Ministerpräsident, das Nachrichten weiterhin Bestandteil des Programms bleiben - trotz wirtschaftlicher Zwänge.

Quelle: Blickpunkt:Film | Digitalfersehen.de


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