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Kodak spendiert dem Filmnachwuchs das Filmmaterial

Zwei Rollen Filmmateral kostenlos von Kodak; doch was sollen Videofilmer damit anfangen?



Will Kodak sein Filmmaterial verscherbeln? Diese Frage stelt man sich angesichts einer eigentlich positiv gedachten Aktion des Marktführers von herkömmlichen, analogen Filmmaterial. Doch Kodak will die Förderung für Nachwuchsfilmer verstärken und sich anbetracht der zunehmenden Digitalisierung wieder stärker ins Bewußtsein der Anwender bringen. Immerhin kann Kodak auf seine Kompetenz im Bereich der Vollformat Chips in Digitalkameras verweisen und bietet Videofilmern auch Magnetmaterial an.

Deshalb hat Kodak eine Initiative zur Unterstützung der Studierenden an den Filmhochschulen in Deutschland gestartet. Demnach erhalten eingeschriebene Studenten, die ein Filmprojekt umsetzen wollen, zwei Kodak-Filmrollen gratis. Der Filmnachwuchs kann zwischen Kodak Vision 2 und Kodak Vision 3 Farbnegativmaterial wählen, sowohl in der 16- wie auch in der 35-mm-Variante. Die Studenten erhalten vom gewünschten Material zwei Rollen mit jeweils 122 m Filmmaterial. Der Filmhersteller erwartet, das auch die Kopierwerke und Postproduktionshäuser die Initiative unterstützen.

»Mit dieser weiteren Fördermaßnahme wollen wir den Studenten bei ihrer Produktionsplanung und Entscheidung zum Aufnahmemedium schnell und unkompliziert helfen«, sagt Klaus Georg Hafner von Kodak.

Schon lange verbindet Kodak einen großen Teil seiner Publicity- und Werbeaktivitäten mit Programmen zur Nachwuchsförderung. Beispielsweise bietet das »Student Filmmaker Programm« dem Nachwuchs eine Plattform, um seine Arbeiten auf internationalen Festivals einem größeren Publikum zu präsentieren. Auch bei Workshops und Masterclasses im Kamerabereich tritt Kodak regelmäßig als Sponsor auf. In Deutschland wurden unter anderem der »Studio Hamburg Nachwuchspreis« sowie der »Deutsche Kurzfilmpreis« gefördert.

Interessenten können auf der Internet-Seite von Kodak Entertainment Imaging/Nachwuchsförderung den Gutschein für die zwei Rollen Kodak Film anfordern.

Die Aktion läuft zeitlich befristet noch bis zum 31.12.2010.

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In diesem Zusammenhang sind dennoch zwei weitere Meldungen von Kodak höchst interessant. Der berühmte Kodachrome 64 Diafilm stirbt aus. Die Produktion ist bereits eingestellt und in Europa wird der Film auch nicht mehr entwickelt. Sollte noch jemand belichtetes Material besitzen, so muss er es nach Kansas/USA einsenden. Bereits 2006 war der Kodachchrome Super 8 Umkehrfilm verschwunden. Ende des Jahres sollen auch in den USA die Entwicklungsmaschinen für den Kodachome 64 ausgedient haben. Damit neigt sich die Ära des Filmmaterials unaufhörlich dem Ende zu.

Anlässlich der DFFB Werkschau am 24/25 September im Filmhaus Berlin fragten wir bei den Dozenten nach, wie hoch noch der Anteil an auf klassischem Filmmaterial gedrehten Produktionen sei. 50/50 mit stark abnehmender Tendenz bekamen wir zur Antwort, denn auch die Projektion kann mittlerweile komplett digital in vielen Kinos erfolgen. Somit war unsere Vermutung, dass Kodak neben der Verbesserung seines Images, möglicherweise durchaus Überkapazitäten an Filmmaterial abbauen will, nicht ganz von der Hand zu weisen.

Dennoch konnten die Chemiker von Kodak in den letzten Jahren erhebliche Verbesserungen am Material herauskitzeln. Geringere Körnigkeit bei höherer Empfindlichkeit sowie tiefere Schwarzwerte sind die Ergebnisse. Dennoch sucht Kodak neue Geschäftszweige, um beim digitalen Wetteifern um hohe DCI-Spezifikationen besser gewappnet zu sein.

Kodak entwickelt Laserprojektor

In den USA demonstrierte Kodak Branchenangehörigen kürzlich den Prototypen eines Laserprojektors, der sowohl für 2D- wie auch 3D-Filme geeignet ist. Das Unternehmen wirbt im Vorfeld unter anderem mit höherer Lichtleistung (gerade auch bei 3D-Projektion) und geringeren Kosten gegenüber Digitalprojektoren. So soll unter anderem der Energieverbrauch geringer und die "Lebensdauer" des Lasers höher sein, als jene der Lampen von Digitalprojektoren. Derzeit verhandelt Kodak nach Unternehmensangaben mit potentiellen Lizenzpartnern, um auf Basis der Lasertechnologie einen Kinoprojektor in den Markt zu bringen. Für Kodak ist die Umrüstung auf digitale Projektoren offensichtlich nur eine Brückentechnologie, die noch zu verbessern geht. Im Gegensatz zu anderen Lösungen kommen Laser-Projektoren ohne eine Optik aus. Dadurch können auch gewölbte Leinwände ohne Schärfeverluste genutzt werden.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an das von der Firma Schneider erfundene Laserfernsehen aus dem Jahre 1993. Leider wurde die Technik zu früh im Versuchsstadium präsentiert, womit sie scheitern musste und die Schneier AG in die Pleite schlitterte. Allerdings gab es damals auch noch keine hochausflösenden Flachbildschirme, sondern maximal große, aber schwere Rückprojektionsgeräte auf Basis eines kleinen durchleuchteten LCDs. Eines Tages aber werden mit Hilfe der Laserprojektion auch frei im Raum stehende Hologramme in hoher Auflösung möglich sein.

Derzeit demonstriert Kodak sein Prototyp-System ausgewählten Industrie-Vertretern im hauseigenen Kino in Rochester, NY. Weitere Informationen gibt es unter: Kodak/Laserprojection


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