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„Orchideen in Pankow“ / Kino-Erstaufführung 2010

Dokumentarfilm über Kindheit und Jugend von Katrin Eissing.



Angesichts der Situation, dass der Film zu einer schnell vergesslichen Massenware im Kino geworden ist, soll die Reihe KONTAKTE, der beiden Filmverbände BFFV und BAF, Filme zur Aufführung bringen, denen der Weg auf die Kinoleinwand verweigert oder zumindest schwer gemacht wird oder die allzu schnell wieder in Vergessenheit geraten sind.

Das sind:
• Filme, die in der Region Berlin-Brandenburg produziert wurden;
• Filme junger Filmschaffender aus der Region Berlin-Brandenburg;
• interessante Filme ohne Verleih;
• Wiederentdeckungen von Filmen, die von Verbandsmitgliedern vorgestellt werden (Jubiläen, Vorstellung von Filmemachern);
• Voraufführungen von Filmen, die im Fernsehen laufen werden;
• Entdeckungen auf Festivals.

Die Filme werden jeweils am letzten Montag jedes Monats (mit Ausnahme der Sommerpause) um 20:00 Uhr im Kino Toni / Tonino gezeigt. Um das Programm abzurunden, soll möglichst im Anschluss an die Vorführung eine Diskussion mit den Filmemachern stattfinden.

Morgen, am Montag den 31. Mai wird der Fernsehfilm "Orchideen in Pankow" von Katrin Eissing erstmalig auf der großen Leinwand ungekürzt im Kino gezeigt. Seine Premiere erlebte der TV-Film am Sonntag, den 16.05.2010 um 18:00 Uhr in der 3sat-Dokumentarfilmreihe "Mädchengeschichten". Die positive Zuschauerresonanz der Reihe »Kontakte« im Kino Toni ermutigt den Film noch einmal in voller Länge zu zeigen. "Orchideen in Pankow" porträtiert mit Giang ein Mädchen, das von der Migrationsgeschichte der zweiten Generation deutscher Vietnamesen geprägt ist. Der Film umkreist auf subtile Weise Fragen nach Identität und Integration und thematisiert den Prozess der Abnabelung eines Teenagers von seiner Mutter. An einigen Stellen des Films ist dies besonders gut im Dialog mit der Kamera herausgearbeitet, in anderen Passagen beobachtet die Kamera leider aus allzu großer Entfernung und kann dabei nur kaum verständliche Gesprächsfetzen einfangen. Die Autorin Katrin Eissing ist in ihrer Arbeit durch ihr Gespür für starke Protagonisten aufgefallen. Sie studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und experimentelle Filmgestaltung an der Universität der Künste Berlin.

[Filmbeschreibung]
Die 17-jährige Giang hat einen vietnamesischen Pass, ist aber in Berlin geboren und aufgewachsen. Dort geht sie in die 11. Klasse eines Gymnasiums und steht vor der Frage, welchen Weg sie einschlagen soll. Als ihre Mutter Thu 17 Jahre alt war, wurde sie von ihren Eltern aus Vietnam in die DDR geschickt, um zu arbeiten. Thu wollte so schnell wie möglich nach Vietnam zurückkehren, um eine große Sängerin und Dichterin zu werden. Doch es kam anders. Sie blieb in Deutschland und erarbeitete sich einen eigenen Blumenladen, in dem Giang mitarbeitet. Giang überlegt, ob sie die Schule abbrechen soll, um wie ihre Mutter Geschäftsfrau zu werden. Sie fühlt sich nirgendwo so recht zu Hause. In Vietnam war sie zuletzt als Kind, von ihrer dortigen Familie weiß sie wenig. Gemeinsam mit ihren beiden besten Freunden Anne und Karl reist sie in das Heimatland ihrer Mutter. Nach der Reise will sie entscheiden, ob sie auf der Schule bleibt. Zur Begrüßung singt Giangs Großmutter, die ihre Enkelin acht Jahre nicht gesehen hat, ein Lied: "Wer nicht an die Heimat denkt, kann nie ein guter Mensch werden." Giangs Oma wollte wie die Mutter einst Sängerin und Dichterin werden und konnte ihren Mädchentraum nicht verwirklichen. Für die Zukunft ihrer Enkelin hat sie große Pläne: "Deine Träume sollen weit fliegen! Wir haben für euch Kinder gekämpft. Werde doch Sängerin!"

„Orchideen in Pankow“
Deutschland 2010 | Stereo | Breitbild | Länge: 30 Minuten

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"Die Brunnenstraße"
TV-Reportage für den rbb 2009 | Länge 45 Minuten

Um das Programm mit einem weiteren Kurzfilm zu vervollständigen, begibt sich Lutz Rentner mit seinem Film vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall auf Spurensuche nach dem Lebensgefühl entlang der Brunnenstraße zwischen Rosenthaler Platz, Gesundbrunnen und Humbodhain. An der Bernauer Straße ist der einstige Grenzstreifen an den Baulücken immer noch erkennbar und mit der Erweiterung eines Freiluft Mahnmals auf 20.000 Quadratmeter sogar wiederauferstanden. Doch wie lebt es sich in dieser Gegend und wo bekommt man zwischen den Döner-Buden noch echte Schrippen? Der Film versucht eine Antwort zu geben.

Wie immer bei der Reihe "Kontakte", stellen sich die Filmemacher im Anschluss an die Vorführung den Fragen des BFFV Moderators Frank-Burkhard Habel sowie des Publikums und berichtet von den Dreharbeiten.

Kino Toni am Antonplatz / Max–Steinke-Str. 43
31. Mai 2010 um 20:00 Uhr
13086 Berlin
Tel: 030 / 9279120-0
Web: www.kino-toni.de


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