Skip to content

Festivalfilme schon jetzt im Kino

Einige Berlinale Filme sind schon jetzt im Kino zu sehen.



Filme wie "Shutter Island" liefen auf der Berlinale im Wettbewerb außer Konkurrenz. Sie nutzen das Festival als gigantischen Werbeträger, um sofort nach dem Ende des Festivals den lange geplanten Kinostart einzuläuten. Andere Wettbewerbstitel kommen dagegen wahrscheinlich nie ins Kino oder erst Monate später. Das trifft nicht nur für die Berlinale zu, sondern für fast alle Internationalen Filmfestivals, denn die erfolgreichen und ausgezeichneten Filme müssen oft noch nachträglich synchronisiert werden bevor der Verleih sie für das Kino frei gibt.

Vor allem die Berlinale ist Testlauf für Produzenten. Kein anderes internationales Festival zeigt mehr Filme als die Internationalen Berliner Filmfestspiele in den verschiedenen Sektionen. Auf dem größten Publikumsfest der Welt kann der Einkäufer und Verleiher zuerst, wie ein Film ankommt und welche Reaktionen er beim Publikum hervorruft. Unabhängig vom Erfolg starteten bereits Roman Polanskis Politthriller "The Ghost Writer", Rob Marshalls Musical "Nine" und die Panorama Dokumetation "Wiegenlieder" von Johann Feindt. Außerdem läuft zurzeit noch "A Serious Man" der Coen-Brüder, der in Cannes gezeigt worden war und für zwei Oscars nominiert ist.

Andere Filme, wie beispielsweise Werner Herzogs Abel-Ferrara-Remake "Bad Lieutenant" wurden allerdings bewußt zurückgehalten, um eine Beeinflussung seiner Reputation als Jurypräsident nicht aufs Spiel zu setzen. Nun also hat der Film, der in Cannes im Mai 2009 seine beachtenswerte Premiere erlebte, endlich letzte Woche in Deutschland Premiere. Es ist Herzogs Verdienst, dass Nicolas Cage als drogensüchtiger, korrupter Polizist, eine seiner Glanzrollen in seiner umfangreichen Laufbahn spielt. Für den Filmfreund, der gerne noch einmal das Original sehen möchte, sei das Kino Filmkunst 66 in der Bleibtreustraße empfohlen, wo der rührige Franz Stadler die erste Fassung zeitgleich noch einmal ins Programm genommen hat.

Weitere Starttermine von Berlinale-Filmen sind am 4. März Benjamin Heisenbergs "Der Räuber" und Matti Geschonnecks Berlinkomödie Boxhagener Platz, die im Berlinale Special zu sehen war. Ebenfalls im Berlinale Special lief Jo Baiers Kostümfilm Henry 4, der den Kampf um die Vorherrschaft zwischen den Hugenotten und den Katholiken im Frankreich des 16. Jahrhunderts beschreibt und ebenfalls am 4. März bei uns startet. Ab dem 25. März ist der Max-Ophüls-Gewinnerfilm "Schwerkraft" von Maximilian Erlenwein zu sehen, der bereits auf dem Saarbrücker Filmfest seine Premiere erlebte und deshalb auf der Berlinale nur in der Reihe »Perspektive Deutsches Kino« gezeigt wurde.

Am 1. April kommt Ben Stillers "Greenberg" in die Kinos. Eine Woche später, am 8. April folgen der sehenswerte iranische Film "Zeit des Zorns" von Rafi Pitt und der Gewinner der Jugendfilm Sektion Generation 14plus "Neukölln Unlimited", eine Dokumentation von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch. Auch noch im April ist Gerardo Milszteins Dokumentation "Friedensschlag" aus dem Panorama ab dem 15. April zu sehen und am 22. April folgt Philip Scheffners essayistisches Werk "Der Tag des Spatzen" aus dem Forum.

Bevor am 6. Mai der indische Shah-Rukh-Khan Bollywoodfilm "My Name ist Khan" anläuft, möchten wir an dieser Stelle aber zuerst auf das »Achtung Berlin - New Berlin Film Award« Festival aufmerksam machen, das vom 14. bis 21. April im Kino Babylon stattfindet und weitere überraschende Premieren aus unserer Region präsentieren wird.

Anzeige