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Neuer Canon Projektor für 3D-Wiedergabe geeignet

Das HighEnd Profigerät XEED SX7 Mark II unterstützt passives 3D-Verfahren.



Die Firma Canon, deren hochwertige Spiegelreflexkameras wegen ihrer Eignung für Filmaufnahmen so geschätzt sind (siehe BAF-Blog vom 17.01.2010), präsentiert im März bzw. April neue Projektoren, die aufgrund ihrer Kalibrierfähigkeit sich besonders für naturgetreue Farbdarstellung empfehlen. Darüber hinaus beschreibt die Fotoplattform digitalkamera.de in einer Meldung vom 28.01.2010 äußerst präzise, wie mit zwei übereinander platzierten Projektoren eine 3D Wiedergabe ermöglicht wird, einem Thema, das zunehmend Bedeutung und Interesse verdient.

Wir wollen hier nicht allzu sehr auf die Details der beiden Geräte eingehen, deren Beschreibung am Ende erfolgt, sondern uns vielmehr mit der Wiedergabemöglichkeit von 3D- Bildern und -Filmen in den eigenen vier Wänden befassen, denn auch andere Hersteller bieten hervorragende Projektoren an, die sicherlich ebenso für die 3D-Wiedergabe geeignet sind und ohne spezielle Umrüstung dazu benutzt werden könnten.

3D im Kino hat mit dem Avatar-Film von James Cameron endgültig seinen Durchbruch erfahren. Der Film wurde in nur sieben Wochen der erfolgreichste Film aller Zeiten und hat bisher fast zwei Mrd. Dollar eingespielt, sodass zwei weitere Fortsetzungen geplant sind. Mit der Zweitverwertung auf Blu-ray Disc soll der Film auch zu Hause 3D-tauglich wiedergegeben werden können. Nur die DVD-Version wird zweidimensional bleiben, doch wirklich überzeugend wirkt der Film nur dreidimensional.

Eine 3D-Wiedergabe über den Fernseher erscheint zurzeit noch recht schwierig, auch wenn Hersteller wie Sony und LG bereits Prototypen vorgestellt haben. Voraussetzung für die moderne dreidimensionale Bildwiedergabe sind elektronische Shutterbrillen, die vom TV-Gerät angesteuert werden. Für jedes Auge sind mindestens 60 Hz. notwendig, damit kein Flimmereffekt auftritt. Bereits mit den letzten Röhrenfernsehern war die 100 Hz. Technik eingeführt worden, um eine besonders hochwertige Wiedergabe mit sauberen, ruckelfreien Schwenks hinzubekommen. Auch Hersteller von Flachbildmonitoren mit Plasma oder LCD-Bauweise setzen gern die 100 Hz. Technik ein. Doch das reicht für eine 3D-Wiedergabe nicht aus. Mindestens 120 Hz sind notwendig, damit bei jedem Auge über die Polarisationsbrille flimmerfreie 60 Hz. ankommen.

PC-Monitore lassen sich mit Hilfe einer hochwertiger Grafikkarte und spezieller Softwareeinstellung relativ einfach auf mindestens 120 Hz. trimmen, sodass das Avatar Computerspiel bereits auf Wunsch mit 3D-Brille ausgeliefert wird. Für die Blu-ray Version des Films hat die Blu-ray Kommission den zukünftigen Standard für alle 3D-Filme gerade festlegt. Nach dessen Verabschiedung können nun die Hersteller mit der Konzeption von Geräten und deren Vermarktung in den nächsten Monaten beginnen.

Für die perfekte 3D-Wiedergabe ist eine Kinoleinwand aber besser geeignet als ein Monitor oder Flatscreen. Das können alle Hersteller bezeugen, die trotz modernster Flachbildschirme auch Projektoren im Angebot haben. Ein lebensgroßes Bild auf einer abgedunkelten Leinwand wirkt einfach opulenter und ist für Filmfreunde ein muss. Für die 3D-Wiedergabe wurden allerdings bisher zwei baugleiche Geräte benötigt, die exakt ausgerichtet werden müssen. Dann lässt sich bereits jetzt mit zwei perfekt aufeinander abgestimmten Canon-Projektoren die 3D-Darstellung nutzen.
Das Verfahren ist passiv, d. h. die eingesetzten Projektoren benötigen jeweils einen Polarisationsfilter vor ihren Objektiven. Ein Gerät produziert dabei links-, das andere rechtsdrehende Lichtwellen. Mithilfe einer 3D-Brille, wie man sie aus dem Kino kennt, filtert jedes Auge nur ein Bild vom jeweils rechten oder linken Projektor heraus. Die unterschiedlichen Informationen werden dann im Gehirn zu einem räumlichen Bild zusammengesetzt. Die beiden eingesetzten XEED-Projektoren müssen so hintereinander höhenversetzt positioniert werden, dass sie ihre Bilder deckungsgleich auf eine spezielle Leinwand übertragen. Das erreicht man am besten über die digitale Lens-Shift-Funktion. Um die 3D-Darstellung auch wirklich umsetzen zu können, benötigt man außerdem einen leistungsstarken Rechner mit entsprechender Grafikkarte und zwei Ausgängen. Die beiden Projektoren erhalten die von einer 3D-Wiedergabe-Software erstellten Bildinformationen über die DVI-Schnittstelle. Mit Hilfe eines Tools soll es zu einem "späteren Zeitpunkt" (Zitat Canon) möglich sein, mehrere Projektoren farblich aufeinander abzustimmen. Dazu benötigt man eine Canon EOS- oder PowerShot-Kamera, die – auf einem Stativ montiert – mehrere Aufnahmen der verschiedenen Projektionsflächen an einen PC mit aktivierter Kalibrationssoftware schickt. Im Computer erfolgt die Kalibrierung, und die Werte werden an die Projektoren weitergegeben und dort gespeichert.

Canon empfiehlt den 5.300 Euro teuren XEED SX7 Mark II gleichermaßen für Geschäftsanwendungen wie auch für Fotografen. Die native SXGA+ Auflösung (1.400 x 1.050 Pixel) im 4:3 Format ist ideal für eine exzellente Wiedergabe von Text, Grafiken und bewegten Bildern. 4.000 Lumen Lichtleistung, Adobe RGB-Modus und FOTO-Modus ermöglichen helle Darstellungen mit präziser Farbwiedergabe unter nahezu allen Lichtbedingungen.

Für Kinofreunde ist allerdings der preiswertere Canon LV-8310 mit WXGA-Auflösung (1.280 x 800 Pixel) besser geeignet. Er empfiehlt sich besonders zur Wiedergabe der Bilddaten moderner Breitbild-PCs im 16:10-Format direkt von einem Laptop direkt auf die Leinwand. Dank heller 3.000 Lumen spielen Lichtverhältnisse im Raum kaum eine Rolle; die intuitive Bedienung ermöglicht ein komfortables Setup. Allerdings dürfte die gleichzeitige Wiedergabe zweier Projektoren über ein Laptop wahrscheinlich nicht möglich sein. Die integrierten Grafikkarten der kleinen Notebooks haben zu wenig Power und zu wenig Ausgänge. Dazu wird ein Heim-PC mit spezieller, hochwertiger Grafikkarte und mehreren Anschlußmöglichkeiten benötigt.

Die Firma Scharp will diesem Manko dagegen bald begegnen. Im März sollen fünf neue Projektoren mit DLP-Technik auf den Markt kommen, die einen Projektionsmodus mit 120 Bildern pro Sekunde beherrschen, wobei die Brille für jedes Auge jedes zweite Bild verdeckt. Ein zweiter Projektor wird somit überflüssig. Die Geräte sind allerdings weniger zur Unterhaltung, sondern vielmehr zur 3D-Darstellung für Forschung und Lehre gedacht. Nur ein einziges Gerät wird über den für Blu-ray Disc notwendigen einen HDMI-Eingang verfügen, während alle anderen Geräte nur VGA-, Composite- und Component-Anschlüsse vorweisen. Darüber lassen sich die Laptops aber problemlos anschließen.

Für Nvidias Profigrafikkarten der Quadro-Serie gibt es inzwischen sogar 3D-Shutterbrillen von PNY als komplett-Kit für Profianwendungen. Wer schon eine 3D-Vision-Brille für Gamer hat, kann auch ein günstiges Upgrade-Kit erwerben. Mit dem Angebot will man sich an Geologen, Designer oder Architekten wenden.

Link: canon und sharp

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