Skip to content

5. Russische Filmwoche in Berlin

Die russische Filmwoche findet bereits zum fünften Mal in Berlin statt.



Vom 25. November bis zum 2. Dezember 2009 stehen das Kino International, das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur und das Broadway-Kino am Tauentzien wieder ganz im Zeichen russischen Filmschaffens. Alle Filme werden im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Die Karten werden an den Kassen der entsprechenden Kinos verkauft. Das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur ist der Hauptspielort der Russischen Filmwoche in Berlin.

Ihr erstes Jubiläum begeht die Filmwoche mit einer großen Eröffnungsveranstaltung im Kino International, bei der dem Berliner Publikum der vierfache Preisträger des Nika-Filmpreises – des russischen Oscars – „The Hipsters“ präsentiert wird: ein modernes Musical von Valerij Todorowskij über eine sowjetische Jugendbewegung der 50er Jahre. Regisseur Valerij Todorowskij ist es mit diesem rasanten und mitreißenden Musikfilm gelungen, ein beinahe vergessenes Genre, die Musikkomödie, zu neuem Leben zu erwecken und daraus ein modernes russisches Musical zu machen, das in Russland Zuschauer und Kritik begeisterte.

Für Aufsehen sorgte auch das Thema des Films, denn zum ersten Mal wurde dieser ersten sowjetischen Subkultur der Nachkriegszeit ein ganzer Film gewidmet. Herausgekommen ist dabei ein Plädoyer für die Freiheit der Andersartigkeit: die Hipsters, die sich in Zeiten des tiefsten Kommunismus durch ihr buntes Äußeres und ihre Vorliebe für amerikanische Musik und Tanz von der grauen Menge abhoben, kämpften für das Recht, anders zu sein. Der Film entwickelte sich seit seinem Kinostart im Dezember 2008 in Russland zu einem wahren Kassenschlager mit knapp 3 Millionen Zuschauern – während zum Beispiel eine Hollywood-Großproduktion wie „Operation Walküre“ im gleichen Zeitraum nur gut 750 000 Besucher in die Kinos bringen konnte. Im Rahmen der Russischen Filmwoche in Berlin wird „The Hipsters“ in Deutschland zum ersten Mal in der ungekürzten Fassung (Directors Cut) gezeigt.

„The Hipsters“ ist aber nicht der einzige Kassenschlager, den die russische Filmindustrie im letzten Jahr verzeichnen kann. Während der Russischen Filmwoche werden die Berliner Gelegenheit haben, zwei weitere Publikumserfolge dieses Jahres kennenzulernen: Die Komödie „Liebe, Lust und Frust 2“ sowie der Thriller „Julenka – tödliche Lektionen“ des Regisseurs Alexander Strizhenow.

Darüber hinaus zeigt die Russische Filmwoche wieder ein breites Spektrum an aktuellen russischen Filmen – und zeigt außerdem eine Tendenz zu neuen Formen innerhalb der russischen Filmlandschaft, mit neuen Ideen und neuen Ausdrucksformen. In dem Film „Sauerstoff“ beispielsweise sind die traditionellen Grenzen aufgehoben und verschiedene Kunstrichtungen und Stile miteinander vereint: Theater, Videoclip, Werbespot und Animation verschmelzen hier zu einem neuen Ganzen, zu einem Film der neuen Generation. Weiteres Beispiel des vielversprechenden russischen Arthouse-Kinos ist „Das Kätzchen“ von Grigory Konstantinopolski, einem als Kammertheater inszenierten Film, der auf jegliche Effekte verzichtet und allein durch das schauspielerische Wort dem Zuschauer völlig neue Horizonte eröffnet. Auch Karen Schachnasarow hat bei seiner Adaption von Anton Tschechows bekannter Erzählung „Krankenzimmer Nr.6“ eine moderne, für eine Literaturverfilmung ungewöhnliche Ausdrucksform gewählt: er erzählt die Geschichte des Chefarztes, der zum Patient seiner eigenen psychiatrischen Klinik wird, im halbdokumentarischen Stil, rekonstruiert sie in Interviews und Rückblenden.

Veranstaltungsorte in Berlin-Mitte:
KINO INTERNATIONAL
Karl-Marx-Allee 33
10178 Berlin

KINO im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur
Friedrichstraße 176–179
10117 Berlin

BROADWAY KINO
Tauentzienstr. 8
10789 Berlin

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit und des Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafters der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland Vladimir V. Kotenev. Veranstalter der Russischen Filmwoche ist die Russische Direktion für internationale Filmfeste „Interfest“ (Moskau) Khokhlovsky. Sie veranstaltete von 1975 bis 2006 das Moskauer Internationale Filmfestival (MIFF) und hat deshalb bereits seit der Sowjet-Ära eine große Bedeutung für die internationale Filmbranche.

Links: www.russische-filmwoche.de
und www.russisches-haus.de

Anzeige