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Tarifverhandlungen beim rbb geplatzt

Die Gewerkschaften haben die Gehalts- und Honorartarifverhandlungen beim rbb für gescheitert erklärt.



Am 29.08.09 berichteten wir im BAF-Blog von erfolgversprechenden Verhandlungen über Gehalts- und Honorarerhöhungen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), denn der alte Tarifvertrag läuft am 30.9.09 aus, danach endet die Friedenspflicht.

Gestern haben die Gewerkschaften die Gehalts- und Honorartarifverhandlungen beim rbb für gescheitert erklärt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalistenverband (DJV) haben den Verhandlungstisch verlassen und angekündigt, mit ihren Mitgliedern über Streikmaßnahmen ab 1. Oktober zu beraten.

Die Geschäftsleitung hatte den Tarifpartnern bis gestern kein neues Angebot vorgelegt. Ganz im Gegenteil hat Sie Vorbedingungen für die Verhandlungen aufgestellt, die für alle Beschäftigten unzumutbar sind, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaften. Mehr Geld will der rbb erst zahlen, wenn die Gewerkschaften bereit sind über folgende Bedingungen zu verhandeln:
• auf die Dienstzeitstufen in den Gruppen E-L zu verzichten
• eine Verschlechterung bei der Berechnung des 13. Monatsgehalts hinzunehmen
• die Endstufen in den Gehaltsgruppen A und B von der Zustimmung der Intendantin abhängig zu machen.
Dazu wollen sich die Gewerkschaften nicht zwingen lassen! Deshalb haben sie die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und fordern reine Gehalts- und Honorarhöhungen, wie in den anderen ARD-Anstalten. Nach Jahren magerer Tarifabschlüsse im rbb soll endlich mehr Geld im Portemonnaie der Kolleginnen und Kollegen ankommen.

Am 22. September 2009 soll um 16:30 Uhr im ehemaligen inforadio-Pavillon, (FSZ Berlin) mit allen interessierten Beschäftigten über Kampfmaßnahmen beraten werden, mit denen die rbb-Geschäftsleitung zu einem verbesserten Angebot ohne Vorbedingungen bewegt werden soll. Die Gewerkschaften fordern:
• eine soziale Komponente in Form eines Festbetrags!
• eine angemessene prozentuale Erhöhung der Gehälter!
• eine wertgleiche Erhöhung der tatsächlich gezahlten Honorare für Freie!
• einen Abschluss, der den rbb wieder an das ARD-Niveau angleicht!

Auf der Homepage von ver.di wird darüber hinaus seit gestern mit eindeutigen Bekenntnissen zur Bundestagswahl aufgerufen.
Klar zur Wahl. Gegen Markt Radikal
Hungerlohnpartei.de - das sind für ver.di in erster Linie Angela Merkel (CDU), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Guido Westerwelle (FDP). Die drei Politiker sprechen sich strikt gegen einen gesetzlichen Mindestlohn aus. Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft will dagegen in der Krise und in Zukunft eine neue Politik.

Viel zu lange ging Gewinnsucht vor Gerechtigkeit, heißt es weiter. Viel zu oft wurde gute Arbeit missachtet und ungerecht entlohnt. Viele Menschen wurden in Armut gedrängt und gezwungen, um ihre Würde zu kämpfen. Diese Krise muss eine Wende sein mit veränderten demokratischen Regeln in der Wirtschaft, denn der Sozialstaat muss jedem Chancen garantieren und alle schützen.

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