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Roter Punkt gewann Publikumspreis in Ludwigshafen

Das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen vergibt seit 2005 einen "Filmkunstpreis" an künstlerisch wertvolle deutsche Filme.


Das etwas andere Festival der Metropolregion Rhein-Neckar, das vom 18. bis zum 28. Juni stattfand, wurde zum fünften Mal in zwei Kinozelten auf auf dem Rheinstrand am oberen Ende der Parkinsel in Ludwigshafen aufgeführt. Damit hat sich das relativ junge Filmfestival des Deutschen Films als richtiges open Air Sommerfestival etabliert.

Die Produktion der Münchner Filmwerkstatt "DER ROTE PUNKT" mit Yuki Inomata, Hans Kremer, Orlando Klaus und anderen hat beim 5. Festival des deutschen Films auf der Parkinsel in Ludwigshafen den Publikumspreis gewonnen. Die rund 30.000 Zuschauer dieses mit Hof und Saarbrücken inzwischen bedeutendsten Festivals für den deutschen Film haben ihn damit zu ihrem Favoriten neben so bedeutenden Mitbewerbern wie den in Berlin und Venedig ausgezeichneten Filmen "Alle anderen" bzw. "Diese Nacht" erklärt Festivalleiter Dr. Michael Kötz:
"In einer virtuosen Dezentheit und doch unübersehbar gelingt es der in Japan geborenen Regisseurin, in diesem kleinen Meisterwerk die Blickweise und Wahrnehmung der fernöstlichen Kultur hier neben die unsrige zu stellen und auch – ohne falsche Harmonisierung – stehen zu lassen. Absolut sehenswert."
Um diesen Film zu sehen, müssen Sie den Weg ins Kino antreten, denn er wir voraussichtlich nie im Fernsehen ausgestrahlt werden. Leider läßt die bescheidene Anzahl an Filmkopien nicht zu, den Film gleichzeitig in ganz Deutschland zu zeigen, aber nach und nach sollte er überall zu sehen sein, zumal der Film bereits auf den 42. Internationalen Hofer Filmtagen im Oktober 2008 den Förderpreis Deutscher Film für die Ensembleleistung von Kamera, Musik und Schnitt erhielt, wie wir am 28. Oktober im BAF-Blog schreiben konnten.

FILMKUNSTPREIS 2009, dotiert mit 50.000 Euro
• "Weitertanzen" Regie: Friederike Jehn . Produktion: Gambit Film und Fernsehproduktion, Michael Jungfleisch, Ludwigsburg, Florian Rothenberger, München

Begründung der Jury (vorgetragen von Dr. Klaus Kreimeier): Wagemutig und formbewusst hat sich die Regisseurin großen Themen gestellt: den Anfechtungen der Liebe durch Misstrauen und Selbstbetrug; der Identitätssuche in einer orientierungslosen Gesellschaft: der bürgerlichen Kultur und ihrer Auflösung in Spießertum, Formlosigkeit und hohlen Ritualen. Eine Hochzeitsfeier, traditionell eine Maschinerie eingeübter Konventionen, zerbricht in ihre Teile, die Routine des Gesellschaftsspiels zerstört sich selbst. Die Geschichte dieses Scheiterns gestaltet Friederike Jehn zu einer bilderreichen Metapher, die der Regiekunst, den Schauspielern und der Kamera eine ästhetische Balance auf des Messers Schneide abverlangt. Mit bewundernswerter Sicherheit lässt die Regisseurin ihre Figuren zwischen Realität und Surrealität, Romantik und romantischer Ironie, Tragik und Groteske, Traum und Albtraum agieren, hält sie das prekäre Spiel am Rande des Horrors subtil in der Schwebe. Ein Stück opulentes Kino, voller Sinnlichkeit und leiser Trauer - mit filmischer Präzision, Liebe zum Detail und viel Verstand gemacht.
In Berlin war der Film bereits beim Achtung Berlin - new berlin film award im April zu sehen - und zwei weitere Filme aus Berlin erhielten besondere Auszeichnungen:

Die BESONDERE AUSZEICHNUNG
• "Diese Nacht" Regie: Werner Schroeter . Produktion: Filmgalerie 451, Berlin
• "Mitte Ende August" Regie: Sebastian Schipper . Produktion: Film 1 GmbH & Co KG, Berlin

PUBLIKUMSPREIS 2009 ex aequo (in gleichem Rang)
• "Der Rote Punkt" Regie: Marie Miyayama . Produktion: Münchner Filmwerkstatt e.V., Markus Blankemeyer, München
• "Ihr könnt euch niemals sicher sein" Regie: Nicole Weegmann . Produktion: Cologne Film GmbH, Köln

Link: Filmfestival - Festival des deutschen Films: www.iffmh.de
Das Festival ist Partner des Internationales Filmfestivals Mannheim-Heidelberg, das vom 5. bis 15. November 2009 zum 58. Mal stattfinden wird.

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