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Kein Sternenmeer aber Stars am Potsdamer Platz


Dieter Kosslick, Festivalchef der Berlinale, wünschte sich bisher vergeblich einen Boulevard der Stars.


Eigentlich sollten zur Berlinale die Sterne nicht nur im Kino, sondern auch auf dem Asphalt leuchten. Sicherlich können sich viele gut daran erinnern, wie der Mittelstreifen auf der Potsdamer Straße noch vor ein paar Jahren ausgesehen hat. Dieter Kosslick ließ deshalb kurzer Hand mehrere Lastwagenladungen voller Rindenmulch kommen, um die schlammigen Pfützen zwischen den Festspielhäusern mit dem Feuchtigkeit aufsaugenden Borkenrinden abzudecken.

Für die internationalen Gäste war die ewige Baustelle auf der Potsdamer Straße eine Zumutung. Erst im letzten Jahr wurde der unansehnliche Mittelstreifen geebnet und mit feinem Kies abgedeckt. Inzwischen sind auch darauf wieder Trampelpfade zu erkennen. Kein schönes Bild für die Hauptstadt, auch wenn durch beleuchtete Schaukästen der Wall AG der Boulevard etwas gehobeneres Ambiente bekam.

Das eigentliche Ziel war ein Boulevard der Stars í  la Hollywood zu installieren. Direkt vor dem Filmhaus sollten großen Künstler des Deutschen Films und Fernsehens geehrt werden. Kein Abklatsch von Hollywoods „Walk of Fame“, sondern eine eigenständige und ein wenig andere Form der Ehrung. Die Initiatoren vom Förderkreis des Museums für Film und Fernsehen in Berlin (FFFB) hatten sich bereits 2008 vehement für das Projekt ausgesprochen. Auch der Senat hatte dem im Jahre 2004, von der Londoner Architektin Zaha Hadid gewonnenen Kunstwettbewerb, zugestimmt und die Gelder von rund einer Million Euro genehmigt.

Doch kurz vor Beginn der Berlinale schlug der Fahrgastverband Igeb Krach an, da die Licht-Boden-Installation auf dem Mittelstreifen einer Verlängerung der bereits in der Leipziger Straße verlegten Straßenbahnschienen im Wege stünde. Ob bei dem inzwischen beschlossenen Ausbau der U-Bahnlinie fünf vom Alexander Platz zum Brandenburger Tor, jemals auch eine Straßenbahn durch die viel zu enge Leipziger Straße zum Kulturforum am Potsdamer Platz fahren wird, bleibt zweifelhaft. Dennoch ist der Streit herauf gebrochen und der Senat nimmt dies zum Anlass, das Projekt noch einmal zu überdenken und kostengünstigere Varianten zu prüfen. Somit muss Dieter Kosslick beim Blick aus dem Fenster seines Berlinale Büros, weiterhin den trostlosen Schottergrund betrachten.

Stars auf der Berlinale

Die Berliner und Gäste, die ständig auf der Suche nach Stars Ausschau halten, sollten sich dagegen heute an einem ganz anderen Platz um die beste Sicht drängeln, egal wie das Wetter wird und matschig der Boden ist, denn die beliebtesten Hollywood Stars und vielleicht bekanntesten Schauspieler sind heute zugegen. Zur Benefizgala von "Cinema for Peace" finden sich Leonardo DiCaprio und Kate Winslet (mit dem Film «Der Vorleser» auch im Berlinale Programm vertreten) gemeinsam im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt ein. Beide Darsteller, die vor zehn Jahren im Kassenschlager «Titanic» vor der Kamera standen und seitdem auch privat den Kontakt pflegen, sind zurzeit im Film «Zeiten des Aufruhrs» wieder auf der Leinwand zu sehen. DiCaprio, der deutsche Familienwurzeln hat, engagiert sich politisch und will laut Veranstalter ein Zeichen für den Umweltschutz setzen. Er hat zum Beispiel Kurzfilme zum Thema Umweltschutz sowie die Dokumentation «11th Hour» produziert. Cinema for Peace gilt als Glamour-Höhepunkt am Rande der Berlinale.

Des Weiteren ist Michelle Pfeiffer zur Berlinale anwesend. Die Schauspielerin ist in dem neuen Film "Cheri" von Stephen Frears im Internationalen Wettbewerb vertreten. Die Geschichte ist im 18. Jahrhundert angesiedelt und neben berauschenden Kostümen werden hervorragende Schauspieler-Leistungen erwartet. Zwei weitere Darsteller haben ebenfalls ihr Kommen zugesichert: Keanu Reeves und Monica Bellucci spielen unter der Regie von Rebecca Miller – Ehefrau von Daniel Day-Lewis – in dem außer Konkurrenz gezeigtem Film "The Private Lives of Pippa Lee". Geschildert wird das Leben einer Ehefrau, deren Mann sich in ein jüngeres Modell verliebt. Außerdem werden Renée Zellweger, Willem Dafoe, Woody Harrelson und Monica Bellucci erwartet.

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