Endlich schnelles Internet auch auf dem Lande
Studie: Mobiles Breitband wird Festnetz-Internet verdrängen, 2013 soll knapp die Hälfte der europäischen Anschlüsse mobil sein
Für Berliner dürfte die Meldung zunächst uninteressant klingen. Kaum einer würde sich in der Großstadt - dank eigener schneller DSL Zugänge - noch Gedanken machen, wie es ohne Kino, ohne Video und ohne Flatrate aussehen würde. Doch wer einmal auf dem Lande zu Urlaub war, kennt die Probleme. Internetcafés sind Mangelware, Videotheken gibt es nur wenige und wenn, dann mit geringer Auswahl. Die letzten Dorfkinos wurden schon vor Jahren geschlossen. Sogenannte hotspots für den eigenen Laptop findet man vielleicht noch in Kurstädten, aber nur zu bestimmten Tageszeiten. Auch von UMTS, dem Hoffnungsträger für mobiles Surfen, ist auf dem Lande nichts zu spüren.
Dennoch besagt eine britische Studie, dass im Jahre 2013 fast 50 Prozent aller Breitbandkunden in Europa mobile Zugänge nutzen werden. Knapp ein Viertel der Kunden wird bereits gänzlich ohne Festnetz-Internetzugang auskommen. Bereits jetzt muss die Deutsche Telekom einräumen, dass die Anzahl der Festnetzanschlüsse, zugunsten der mobilen Sprachtelefonie, dem Handy, ständig abnimmt und sogar die Zahl der DSL-Neuanschlüsse rückläufig sei. Das Marktpotenzial für Mobilfunkbetreiber ist zwar groß, doch ein schneller Internetanschluss, der beispielsweise auch einen Filmdownload ermöglicht ist bisher kaum bezahlbar und bisher technisch schwer auf dem Lande zu verwirklichen. Ganz im Gegenteil die Netzwerkbetreiber versuchen bereits das Traffic-Volumen im Privatkundenbereich zu kontrollieren, und verschrecken Kunden, die eine zu hohe Belastung für die Netzwerke bedeuten.
Ein Ausbau der Netzwerkkapazitäten zur Sicherung der Servicequalität sei daher ein wichtiger Faktor für den Erfolg mobilen Breitbands. Es wäre wichtig, dass die Netzwerkkosten nicht mit den exponenziell wachsenden Bandbreitenanforderungen plötzlich steigen. Ein Hindernis für mobiles Breitband könnten nach Ansicht der Analysten jedoch die realen Downloadraten werden.
Doch es gibt inzwischen einige Alternativen, wie man Versorgungsengpässe überwinden kann. Der Downloadverkehr ist dabei sogar das geringere Handycap. Nur der intensiver Uplink großer Datenmengen, wie sie z.B. bei Fotografen anfallen können, wird auch in Zukunft für Engpässe sorgen. Im folgenden haben wir uns drei Beispiele angesehen:
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HFO Telecom und StarDSL bieten günstiges Highspeed-Internet via Satellit
Der bundesweite Telekommunikationsanbieter HFO Telecom AG hat sich mit dem Hamburger Satelliten-DSL-Anbieter StarDSL verbündet und bietet inzwischen DSL bundesweit, sowie in den Nachbarländern an. Mit StarDSL erhalten Kunden in DSL unversorgten Gebieten die Möglichkeit günstig mit DSL-Geschwindigkeit ins Internet zu kommen. Auch Haushalte ohne Zugang zum Breitbandkabel sind damit endlich online. Hinzu kommt, dass die Bereitstellung des Dienstes nur wenige Tage dauere.
Aus einer Hand erhalten Sie damit Internet, Telefonie und Digital TV/Radio über Satellit. Das Ganze gibt es schon ab 29,95 Euro/Monat und bietet folgende Vorteile:
· Internet-Flatrate (bis zu 2.048 Kbit/s)
· Telefon-Flatrate auf Wunsch
· Kostenloses Digital-TV / Radio
· Überall sofort verfügbar
Die Installation übernimmt entweder der nationale Aufbauservice oder aber der lokale Fachhändler am Ort, wenn er HFO-Partner ist. Elektrofachhändler, die bereits Astra-Anlagen installiert haben sowie TK-Händler in unterversorgten DSL-Gebieten können sich direkt bei HFO für den Vertrieb und auch für die Installation anmelden.
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High Speed Internet Access per Wi-FI
Der Zugang zu einer Breitband-Internetverbindung gilt heute als Grundvoraussetzung, um in der globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig zu sein. Das Hochgeschwindigkeitsinternet erschließt neue Märkte und Angebote und sorgt so für wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze. Der Breitbandatlas des Wirtschaftsministeriums (BMWi) weist auch 2008 sowohl in der Peripherie von Ballungszentren als auch auf dem Land zahlreiche "weiße Flecken" auf, an denen kein Breitbandnetz zur Verfügung steht. Um dem Abzuhelfen zeigte die sysob IT-Distribution GmbH & Co. KG bereits auf der SYSTEMS 2008 WiFi-Lösungen der neuesten Generation.
Neben Wi-Fi und Wireless Gigabit Ethernet-Anbindungen können mit der Punkt-zu-Punkt- bzw. Punkt-zu-Mehrpunkt-Lösung durchaus High Speed Internet Access Angebote auch ohne Kabelund realisiert werden. Mit dieser Technologie sind Systemhäuser und Reseller in der Lage, kabellose High-Speed-Internetanschlüsse zu realisieren und sich zudem als Wireless Internet Service Provider zu positionieren, damit die "weißen Flecken" von der Landkarte beseitigt werden. Mit der FIPS 140-2-konformen Tsunami MP.11 HS-Reihe wird eine Richtfunklösung angeboten, die sich durch hohe Sicherheitsfunktionen und entsprechend hohen Datendurchsatz auszeichnet. Sie beinhaltet in Ergänzung zu den Standardprodukten einige Extras: Die HS-Reihe erfüllt beispielsweise die strengen Sicherheitsauflagen gemäß dem amerikanischen FIPS 140-2-Zertifikat (Federal Information Processing Standard) der US-Regierung und kann konvergierte Sprach-, Video- und Datenübertragung im Festnetz sowie bei mobilen Anwendungen unterstützen. Die Tsunami MP.11 HS verbindet die Funktionalität von WiMAX mit den Vorteilen des 802.11-Standards. Das System stellt die derzeit sicherste Lösung für eine geschützte Richtfunkanwendung dar. Das Produkt arbeitet im Bereich von 57 GHz bis 64 GHz, bei einer Reichweite bis 800 Meter und einem Nettodurchsatz bis 80 MBit bidirektional. Mögliche Einsatzbereiche sind neben Enterprise- und Campus-Netzwerken auch Service Provider sowie die öffentliche Sicherheit.
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Fraunhofer-Institut realisiert Internet über DVB-T
Die dritte Technik ist zwar noch nicht marktreif, doch das Fraunhofer-Institut hat dieser Tage gezeigt, dass mit DVB-T, dem digitalen Überallfernsehen, auch Internetübertragungen mit Bandbreiten von bis zu 18 MBit/s möglich sind. Damit können Internet-Dienste auch in Gebieten zugänglich gemacht werden, in denen breitbandige DSL-Anschlüsse nicht verfügbar sind. In Deutschland sind davon rund drei Millionen Haushalte betroffen. Am Standort Sankt Augustin bei Bonn demonstrierte das Institut über einen eigenen DVB-T-Sender, wie Wohnungen in den umliegenden ländlichen Gebieten an das Internet angeschlossen werden können. Während die Deutsche Telekom in diesen Gebieten DSL-Datenraten von maximal 384 KBit/s anbietet, verfügen die Bewohner jetzt über einen 18-MBit/s-Anschluss über DVB-T. Der Rückkanal, über den normalerweise nur wenige Daten übertragen werden, kann über jede verfügbare Technologie wie DSL, ISDN oder Analogleitung realisiert werden. Der Prototyp wurde den Forschern zufolge auf Basis des Internet-Protokolls Version 6 (IPv6) entwickelt und für die aktuelle Anwendung auf IPv4 angepasst. Die zu übertragenden Daten werden zunächst in IP-Pakete eingebettet und anschließend zwischen DVB-T-Sender und Settop-Box in DVB-T-Pakete verpackt. Die Verteilung in den Wohnräumen erfolgt über WLAN. Die Lösung entstand im Rahmen des EU-Projekts Daidalos (Designing Advances Network Interfaces for the Delivery and Administration of Location independent, Optimised personal Services).
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