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WAZ Gruppe plant TV-Einstieg

Größte Zeitungsgruppe in NRW plant Fernseheinstieg



Spiegel-TV und Stern-TV dürften die bekanntesten Fernseh-Ableger von den gleichnamigen, populären Wochen-Magazinen sein, die wahrscheinlich jeder schon mal in den Privatsendern gesehen hat. Es gibt Weiteres; auch die Jugendzeitschrift Bravo macht Fernsehen und die Süddeutsche Tageszeitung hat ein interessantes Portfolio im Programm, das wöchentlich auf N24 ausgestrahlt wird. Viele Sendungen, besonders bei Spiegel-TV, sind meist gut gemacht und durchaus erst zunehmende Konkurrenz zu den Politikmagazinen der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Egal ob Panorama in der ARD oder Frontal im ZDF, um nur einige zu nennen. Dabei haben die Filmbeiträge meist hohes Niveau und werden nicht selten von Dokumentarfilmern zugeliefert.

Nun schickt sich auch die WAZ-Gruppe an, in dieses TV-Geschäft einzusteigen. Ab 2008 hat die WAZ-Mediengruppe bei der Landesmedienanstalt NRW (LfM) eine Lizenz gleich für einen ganzen regionalen Fernsehsender im Ruhrgebiet beantragt. Allerdings ist die WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, zu der auch die Ruhr-Nachrichten und die Westfälische Rundschau und viele andere Lokalzeitungen gehören) nicht die Einzige aber sicherlich eine der größeren Zeitungsgruppen, die sich um die Lizenz bewirbt. Die WAZ-Gruppe ist bereits in vielen europäischen Ländern aktiv, u.a. mit Radiosendern und der dazu passenden Fernseh- und Radiozeitschrift GONG. Weitere Printmedien decken die gesamte Themenfülle ab, die man auch von einem interessanten Fernsehprogramm erwartet. Verhandelt wird noch mit anderen Verlagen über eine gemeinsame Betreibergesellschaft, um eine solide Grundlage für ein Vollprogramm zu bekommen, dass 2008 im Kabel verbreitet werden soll.

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Etwas pikanter ist ein anderer Spartenkanal, der vom ehemaligen Sat.1-Manager Wolf Tilmann Schneider bei der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien beantragt wurde. Nein es dreht sich nicht um Erotik, wie manch einer vermuten mag, wenn jemand eine bundesweite Lizenz für digitales Satelliten-TV beantragt. Dennoch betrifft es jeden einmal im Leben und deshalb steht ein kapitalkräftiges Gewerbe dahinter. Es geht ums Sterben. Die Gemeinschaft des Bestattungsgewerbes plant mit Eos TV - so soll der Kanal heißen - bereits im November ihren Trauerkanal auf Sendung gehen zu lassen oder vielleicht mit ihm in den Himmel abzuheben. Wer weiß, ob der Anlass zu diesem Wagnis der Erfolgsfilm war: "Wer früher stirbt ist länger tot" - oder sollte das Motte für den Kanal besser heißen: "Beim Sterben ist jeder der Erste"?


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