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Das Farbfernsehen wird 40 Jahre alt ! - Veranstaltungshinweis (update)



Als Willy Brandt heute vor 40 Jahren, am 25. August 1967, den roten Knopf drückte wurde das Fernsehen bunt. Die Erfindung des PAL-Farbfernsehens von Walter Bruch sollte 10 Jahre nach Einführung des NTSC-Color Fernsehens in den USA, bei uns deren Kinderkrankheiten beseitigen. Tatsächlich war das Farbsignal in den USA nicht sehr stabil und Gesichter wurden schon mal ungewollt gelb oder grün. Im Nachbarland Frankreich und später in der DDR entschied man sich allerdings für einen weiteren Standard, der Secam-Norm. Deswagen war es auch lange Zeit in Ost-Berlin nicht möglich, das West-Berliner Programm in Farbe zu empfangen. Multinormgeräte durften dort anfänglich weder hergestellt und verkauft werden.

Aus Nostalgie sendet 3Sat heute den ganzen Tag über alles in schwarz-weiß. Darunter die aller erste Sendung der beliebten ARD Lotterie "Ein Platz an der Sonne" von 1963 und natürlich "Einer wird gewinnen" mit dem 1998 verstorbenen Hans-Joachim Kulenkampff.

Zunächst lief der Verkauf von Farbgeräten schleppend – ein Fernseher kostete anfangs rund 2300 Mark. Die damaligen Geräte der ersten Generation von Blaupunkt, Nordmende oder Siemens, verwendeten fast alle das Telefunken Einheitschassis. Der Durchbruch kommt erst 1974 mit der Fußball-WM im eigenen Land. An diesen Erfolg wollte man auch letztes Jahr wieder anküpfen, als man die WM 2006 durchweg in Breitbild (16:9) austrahlte und somit das digital TV und den Verkauf von Flachbildschirmen ankurbeln wollte. Allerdings gab es noch keine Ausstrahlung im hochauflösenden HDTV-Format. Dessen Einführung erfolgt bei ARD und ZDF nach neuesten Informationen erst zu den Olympischen Winterspielen in Vancouver im Jahre 2009 als Probebetrieb. Ab 2010 soll dann die überwiegende Mehrzahl der Sendungen in HDTV ausgestrahlt werden. Die Geräteindustrie ist allerdings schon weiter, denn Full-HD taugliche Flachbildschirme und die dazu passenden HD-DVD bzw. Blu-ray Player, die Kinoqualität auf Großbildleinwänden wiedergeben können, sind bereits käuflich zu erwerben. Passende Recorder soll es allerdings erst zur Olympiade 2008 geben, denn der Streit um die Vorherrschafft der beiden konkurrierenden HD-Formate hat sich in letzter Zeit wieder zugespitzt.

Vor 55 Jahren, am 25. Dezember 1952, gab es übrigens den offiziellen Start des schwarz-weiß Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland. Das war fast zeitgleich mit dem Beginn des Versuchsfernsehen in der DDR, vier Tage vorher. Erste Übertragungsversuche machte das deutsche Fernsehen schon in den Dreißigerjahren. In Berlin wurden Theaterstücke gezeigt, in Fernsehstuben verfolgten Zuschauer 1936 die Olympischen Spiele. Die Nazis manipulierten das Fernsehen für ihre Zwecke und hielten die Soldaten an der Front noch mit großen Musikrevuen bei Laune, als der Krieg schon längst verloren war. Dann war Sendepause bis 1952. Der Nordwestdeutsche Rundfunk - NWDR - nahm am 25. Dezember offiziell den Sendebetrieb in Köln, Hamburg und Berlin auf. Das Programm dauerte täglich zweieinhalb Stunden und bestand überwiegend aus Unterhaltungssendungen - für knapp 300 Zuschauer.

Damals steckte die Technik noch in den Anfängen, denn es gab kaum Gleichrichter für ein stabiles Bild. Die Herausforderung löste man auf simple Art. Das Stromnetz bot mit seinen 50 Hz Wechselspannung eine relativ stabile Grundlage, die Probleme in den Griff zu bekommen. Es wurden jeweils zwei Halbbilder zu 25 Hz zeilenweise übertagen. Eine Geschwindigkeit die annähernd den 24 Bildern eines Filmprojektors entsprach. So ist es bis heute auch beim analogen PAL-Farbfernsehen geblieben. Erst die digital Technik mit 100 Hz zeigte deutlich bessere, ruhigere Bilder. Zukünftig werden wir beim HDTV Fernsehen auch wieder 24 Vollbilder ruckelfrei, digital übertragen können. Die Zeiten des analgogen TVs nähern sich ihrem Ende.

Das Fernsehformat HDTV (High Definition Television) bietet eine bis zu fünf Mal höhere Auflösung als das herkömmliche Fernsehen. Das bislang in Deutschland gängige PAL-Fernsehbild besteht aus rund 442.000 Bildpunkten; die neue HDTV-Technik ermöglicht mit 1920í—1080 Pixel Auflösung in der höchsten Stufe, die Darstellung von über zwei Millionen solcher Pixel. Damit werden Fernsehbilder feiner gezeichnet und Details sichtbar, die im PAL-Standard verloren gehen.

Die Zukunft wird allerdings dreidimensional. Sowohl im Kino als auch im TV. Bereits zur IFA 2006 konnte Charisma Technologies als erstes Unternehmen weltweit einen serienreifen Flachbildschirm (s. Abbildung) mit dreidimensionalem und besonders plastischem Fernsehbild präsentieren. Noch ist der Spaß aber nicht ganz billig. Je nach Größe des Bildschirms sind zwischen 10.000 - 15.000 Euro an die Erfindug aus Deutschland zu entrichten. Näheres unter www.charisma-tv.de

(Nachtrag)
Am 28. und 29.8.2007 veranstaltet das Heinrich Hertz Institut in Berlin eine internationale Entwickler Konferenz zum Thema Holographie und stereoskopisches Sehen auf dem Screen. Neue Modelle, sowohl für den wissenschaftlichen Ansatz, als auch für die publikumswirksame Betrachtung von dreidimensionalen Gegenständen oder Bewegtbild, werden in einer kleinen Show u.a. von der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie e.V. gezeigt.
Näheres zur Veranstaltung im 3D-Center unter:
www.3d-cc.de in deutsch oder unter www.s3d.eu in englisch.

Veranstaltungsort:
Heinrich Hertz Institut
Einsteinufer 37
10587 Berlin
am 28.8.07 von 13:00-20:00 Uhr
am 29.8.07 von 10:00-18:00 Uhr

Auch auf der IFA gibt es auf dem Stand von Texas Instruments beeindruckendes 3D-TV zu sehen. Mehr unter www.dlp.com/3D




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