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ARD kontra ZDF




Programmabsprachen zwischen ARD und ZDF gibt es seit langem, um sich nicht im Abendprogramm gegenseitig Konkurrenz zu machen. Außerdem soll die nächste Olympiade 2008 gemeinsam in 16:9 ausgestrahlt werden, jedoch noch nicht in der hochauflösender HDTV Qualität, hatte man gemeinsam beschlossen. Dabei wird die Olympiade in China durchweg in HDTV aufgezeichnet und auch über die Satelliten so verbreitet. Die Einführung des HDTV Fernsehens soll jedoch bei den öffentlich rechtlichen Sendern, nach interner Absprache, erst im Jahr 2010 stattfinden. Dann allerdings wird das komplette Abendprogramm, einschließlich der ARD Tagesschau, in bester Qualität des Breitbildformats über die Glotze zu Hause flimmern können. Das ist zwar auch nicht mehr allzu lange hin, so dass man sich bei einer Neuanschaffung eines Fernsehers in den nächster Zeit schon jetzt genau überlegen muss, ob Full-HD Komponenten nicht doch besser geeignet sind, als preiswerte HD-Ready Modelle mit deutlich geringerer Auflösung. Fernseher halten im allgemeinen mindestens zehn Jahre lang und die HDTV Programme werden mit Sicherheit in drei Jahren auch im Kabel zu empfangen sein.

Gleichzeitig ist geplant auch den UKW Rundfunk Schritt für Schritt abzuschalten und durch digitalen Rundfunk zu ersetzen. Passende Empfangsgeräte sind allerdings noch rar. Vielleicht bringt die Funkaustellung dazu mehr Neuigkeiten. Auch bei den Fernsehgeräten gibt es bisher nur wenige Modelle mit eingebautem Digitaltuner, um umfassend für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Fernsehrevolution sollte für den Konsumenten, laut Meinung derer, die das Programm verantworten, eben nur in langsamen Schritten erfolgen. Die Meinung der Industrie ist da eine andere.
Verblüfft war deshalb die ARD, als das ZDF vor einigen Tagen verlauten ließ, in nächster Zeit sein komplettes Programm ohne Absprache mit der ARD zu entstauben und umzukrempeln. Die ARD konterte sofort und vermerkte, dass dieses nicht abgesprochene Vorhaben "alles andere als witzig" sei, denn es würde nachhaltig auf die Marktanteile der ARD schlagen. Der Westdeutsche Rundfunk empfand diese überrraschende Ankündigung sogar als einen "unfreundlichen Akt".

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut hatte zuvor angekündigt, am Mittwochabend von Januar 2008 an eigenproduzierte Filme und Lizenzware ins Programm zu nehmen, die in direkter Konkurrenz zu oftmals schwierigeren Stoffen stehen, die die ARD am Mittwoch zeigt. Dies solle zu einer «Belebung» des Abendprogramms führen, und zugleich umfassenden Änderungen in der Programmstruktur einleuten, um nicht noch mehr jüngere Zuschauer unter 50 Jahren zu verlieren. Gleichzeitig kann somit das ZDF sein eingestaubtes Image loswerden.
Laut einer dpa Agenturmeldung liegt das ZDF gegenwärtig nach Marktanteilen in der Zuschauerschaft der 14- bis 49-Jährigen im Monat August nicht nur hinter den größeren Privatsendern RTL, Sat1 und ProSieben, sondern auch schon hinter Vox, RTL II und Kabel 1. Zahlen von der ARD wurden in diesem Zusammenhang nicht genannt, sehen aber im Allgemeinen auch nicht besser aus.




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