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Ende des 35mm Films wird 2015 erwartet!

Weltweite Digitalisierung soll Ende 2015 abgeschlossen sein.



Zum Jahresende 2015 heißt es endgültig Abschied nehmen von altmodischen 35-mm-Kinoprojektoren. Dies prognostiziert jetzt Texas Instruments, die den DLP Cinema Computer Chip herstellen, der in digitalen Projektoren zum Einsatz kommt. Die Fachzeitschrift der deutschen Filmwirtschaft, filmecho/filmwoche, befürchtet in ihrer Dezemberausgabe 2011 das Ende des 35 mm Films sogar bereits 2013. Die drohende Pleite des Kodak Konzerns dürfte das Ende analoger Medien noch beschleunigen. Kodak hatte schon im Herbst gewarnt, dem Unternehmen könne binnen zwölf Monaten das Geld ausgehen, wenn keine neuen Finanzquellen aufgetan werden. Der Fotopionier kommt nicht mit dem Wandel vom Film- zu den Digitalmedien zurecht, wie die Zeitungen berichten.

Mittlerweile sind 51.620 Leinwände weltweit mit DLP-Projektoren der Lizenznehmer Barco, Christie und NEC ausgestattet, das ist ein Anstieg von 84 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere in China und Europa verzeichnet Texas Instruments hohe Zuwachsraten. Hinzugezählt werden müssen die Sony 4K DCinema Projektoren, die ersten Geräte in 4K Qualität und nach Aussagen von Sony die Nr. 1 bei den Verkaufszahlen am Markt.

Allerdings deckt die kanadische Firma Christie mit ihrer Xenon Technology auch den unteren Bereich kleinerer Kinos in 2K-Auflösung ab, sodass nie ganz sicher feststeht, wer nun die Nase am digitalen Kinomarkt vorn hat. Mehr als die Hälfte der weltweit rund 125.000 Leinwände sind laut Texas Instruments bislang digital ausgestattet, in den USA sind es rund 62 Prozent. Angekurbelt wurde die Digitalisierung durch 3D-Blockbuster wie "Avatar". Um 3D-Filme zu zeigen, sind digitale Projektionssysteme die Voraussetzung. Das alternative Technicolor 3D-Verfahren, dass auch mit herkömmlichen 35mm Celluloid-Film 3D-Bilder projizieren könnte, fristet ein Nischendasein, da kaum ein Kopierwerk sich auf die Technik einlassen will. Das Kopieren und die anschließende Entzerrung zweier gestauchter Bilder mithilfe einer speziellen Linse ist relativ umständlich. Und da, wie bei vielen anderen stereoskopischen Verfahren mittels zirkularer Polarisation des Lichtes, außerdem eine teure Silberleinwand für die Betrachtung benötigt wird, lohnt sich der Aufwand für kleinere Kinos kaum.

Dennoch ist Technicolor Marktführer bei der Verbreitung digitaler Inhalte geworden, da sich die Firma auf frühzeitig auf digitale Distribution der Harddisc und Satelliten unterstützten Verbreitung eingelassen hat, wie sie selbst in dem bei uns aus YouTube eingefügten Video erklären. Außerdem produziert Technicolor mehr als 50% aller Blu-ray 3D Titel, für deren aufwendiges Authoring sie sich in der Postproduktion rechtzeitig engagierten.



Jüngst hatte jedoch IHS Screen Digest, das führende Unternehmen im Bereich Marktforschung, eine Studie zur digitalen Kinoentwicklung herausgebracht, deren Prognose etwas vorsichtiger ausfällt: 2012 ist demnach das Wendejahr, in dem weltweit erstmals mehr Leinwände digital bespielt werden als analog; 2015 dominieren die digitalen Leinwände dann klar mit 83 Prozent. Vor allem die Ostblockstaaten sind noch lange nicht so weit, wie uns das Filmfest Cottbus, das führende Internationale Filmfestival des Osteuropäischen Films, bestätigte.

Der Kinotechnikanbieter Christie gibt unterdessen bekannt, dass man inzwischen global über 26.000 digitale Kinoprojektoren installiert hat. Ausgestattet wurden die Kinos u.a. mit den DCI-konformen 2K- und 4K-Projektoren der Christie "Solaria"-Serie. Laut Christie nutzen weltweit über die Hälfte aller Einrichtungen digitale Kinoprojektoren des kanadischen Technologieunternehmens.

"Als wir im Jahr 2005 anfingen, rechneten wir damit, dass es zehn bis 15 Jahre dauern würde, bis das digitale Kino sich durchsetzt", wird Jack Kline, Vorsitzender und COO von Christie Digital Systems USA, einder der Lizenznehmer von Texas Instruments, in der "L.A. Times" zitiert. "Wir sind beeindruckt, wie schnell es nun ging."

Neue 3D-Filme, die 2012 auf den Markt kommen, werden dem digitalen Kino nochmals einen Schub geben. Namhafte Regisseure und Wegbereiter des 3D-Kinos wie James Cameron arbeiten fleißig an Verbesserungen, um empfindlichen Gemütern eventuelle Kopfschmerzen beim Betrachten der 3D-Bilder zu ersparen. Peter Jackson, Regisseur der J. R. R. Tolkien Trilogie "Herr der Ringe" , nimmt seinen "Hobbit"-Prequel bereits mit 48 Bildkadern in der Sekunde auf; die doppelte Geschwindigkeit herkömmlicher Kinoprojektion mit 24 Bildern/sec.



Außerdem werden zurzeit die Erfolgsfilme "Titanic" und "Star Wars" aufwendig in 3D umgewandelt und sollen bereits im Frühjahr in unseren Kinos erscheinen. Schon im Februar erwartet uns Martin Scorseses 3D Fantasy-Abenteuer "Hugo Cabret" nach dem Roman von Brian Selznick. Im Juli folgt "The Amazing Spider-Man" in 3D, dessen Trailer schon seit Wochen läuft.

Quellen: Blickpunkt:Film | Technicolor | Sony | Tagesspiegel | filmecho


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