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Zwist um öffentlich-rechtliche Online-Videothek

Geplante Online-Videothek von ARD und ZDF soll sich über Werbung finanzieren.



Die geplante Online-Videothek von ARD und ZDF, die als gemeinsame VoD-Plattform von ARD und ZDF 2012 starten soll, wird offensichlich Werbung enthalten. Das berichtete kürzlich das "Handelsblatt" und zitiert Eva-Maria Michel, Vize-Intendantin des WDR mit den Worten, eine Werbefinanzierung des VoD-Portals sei "nicht ausgeschlossen". Der Gesetzgeber habe festgehalten, dass den Töchtern der Runfunkanstalten bei der kommerziellen Verwertung ihrer Programme alle Einnahmequellen offen stünden. ARD und ZDF bereiten derzeit eine gemeinsame Videoabruf-Plattform im Internet vor, die im kommenden Jahr, vorbehaltlich der Prüfung durch das Kartellamt, starten soll und TV-Programme kostenlos anbietet.

Kommerzielle Sender wie die RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 wollen eine werbefinanzierte VoD-Plattform der öffentlich-rechtlichen Sender mit allen Mitteln verhindern. Mit RTL Now, Maxdome oder My Video betreiben die Privatsender eigene Bewegtbildportale die an Onlinereklame verdienen. Eine gebührenfinanzierte Konkurrenz würde die Einnahmen schmälern.
Tobias Schmid, bei RTL für Medienpolitik zuständig, warnte gegenüber dem Handelsblatt: "Gegen die teilweise Finanzierung dieses Online-Angebots durch Werbung hätten wir deutliche rechtliche und politische Bedenken, die wir ebenso deutlich zum Ausdruck bringen würden."

Die Mediathek-App des ZDF dagegen, eine weitere Aktivität der öffentlich-rechtlichen Anstalten im Internet, ist dagegen von vielen Seiten relativ positiv aufgenommen worden, da sie nur auf bestimmte Sendungen verweist und kein eigenständiges Programmangebot im Internet ist, das für private Rundfunkveranstalter und Verlage zur finanziellen Bedrohung werden könnte.

HDTV-Pläne für Dritte Programme
Obwohl die öffentlich-rechtlichen Sender wegen des Einfrierens der Gebühren mit dem Geld knausern müssen (wir berichteten am 7. Oktober 2011), wurden neben der geplanten VoD-Plattform weitere Pläne bekannt. Mit dem Abschalten der analogen Verbreitung von Programmen über Satellit am 30.04.2012 werden Kapazitätzen für weitere HD-Kanäle frei. Demnach könnten ab 2012 einzelne Dritte Programme in hochauflösender Bildqualität ausgestrahlt werden. Darüber hinaus gibt es Überlegungen das Überallfernsehen DVB-T (Digital Video Broadcasting) durch bessere Komprimierungsverfahren um HD-Funktionen zu erweitern. Im Gegensatz zu DBV-S, dem digitalen Satellitenfernsehen und dem DVB-C, der digitalen Kabelvariante, bietet DVB-T nicht genügend Bandbreite für hochauflösenden TV-Empfang. Das soll sich aber mit der neuen DVB-T2 Technologie ändern. Einige Länder experimentieren bereits damit. In Deutschland wird man aber bis zur regulären Einführung noch ein wenig warten müssen.

Quellen: Handelsblatt | Blickpunkt:Film | Full HDTV

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