53. Nordische Filmtage Lübeck
Die Nordischen Filmtage Lübeck finden vom 2. bis 6. November 2011 zum 53. Mal statt.
Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm „Lübeck Meetings“ für Filmverleiher, Einkäufer und Produzenten bauen die Nordischen Filmtage Lübeck ihre Position als Treffpunkt für die internationale Medienbranche weiter aus. Leider gibt es in diesem Jahr eine starke zeitliche Überschneidung mit dem Filmfestival Cottbus, dem internationalen Filmfestival des osteuropäischen Films, das für diverse Einkäufer und Beobachter der aktuellen Filmszene nicht minder wichtig ist.
Cottbus startet bereits morgen, nur einen Tag vor Beginn der Lübecker Nordischen Filmtage. Zudem gibt es inhaltliche Überschneidungen. Beide Festivals sind u.a. stark an baltischen Filmen interessiert, da deren Werke vermehrt für den deutschen Kino- und DVD-Markt entdeckt werden. Das liegt an der besonderen Qualität und Vielfalt des Filmschaffens im Nord-Osten Europas, wo eine junge Generation von Filmemachern beweist, dass baltische und nordische Filme alles andere als düster und schwermütig sind.
Mit der skurrilen schwedischen Kinderfilmkomödie „Simple Simon“ („Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ dt. Titel) und dem finnischen Roadmovie „Lappland Odyssee“ („Helden des Polarkreises“ dt. Titel) haben immerhin zwei Highlights der Nordischen Filmtage Lübeck aus dem vergangenen Jahr den Weg in den deutschen Filmmarkt gefunden und werden vom Arsenal Filmverleih vertrieben. Darüber hinaus startet im Dezember der letztjährige Eröffnungsfilm „Sound of Noise“ aus Schweden sowie der schwedische Gewinner des NDR Spielfilmpreises „Bessere Zeiten“ von Pernilla August in den deutschen Kinos. Auch heuer präsentieren die Nordischen Filmtage Lübeck wieder zwölf Spielfilme in der Sektion „Filme für junge Zuschauer“, von denen allein neun deutsche Erstaufführungen sind.
Neben einem Filmmarkt für skandinavische Produktionen, die in Deutschland noch keine Auswertung erfahren haben, umfasst „Lübeck Meetings“ eine Konferenz deutscher und skandinavischer Produzenten zur Förderung internationaler Koproduktionen, einen Workshop mit Drehbuchautoren aus Skandinavien und Deutschland sowie ein medienpädagogisches Begleitseminar.
Ein- und Verkäufer für Kino-, TV- und DVD-Rechte erhalten die Möglichkeit, gezielt Filme zu sichten und Verkaufsverhandlungen zu führen. Als Markt für rein skandinavische Filme ist dieses Angebot der Nordischen Filmtage Lübeck an die Filmbranche einzigartig in Deutschland. Und im Rahmen des „Deutsch-Norwegischen Koproduktionstreffens“ informieren sich Produzenten und Filmverleiher aus beiden Ländern über die Besonderheiten des deutschen und des norwegischen Filmmarktes, lernen Modelle der Finanzierung kennen und besprechen gemeinsame Projekte. Ziel der Veranstaltung ist es, die Koproduktionen und einen verstärkten Austausch von Filmen zwischen den Filmländern Deutschland und Norwegen anzuregen und zu fördern. Partner des deutsch-norwegischen Produzententreffens sind das Norwegische Filminstitut und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Media Desk Germany und Media Desk Norway.
Auch der diesjährige „Drehbuch-Talk“ bietet ein Norwegen-Special. Norwegische Drehbuchautoren, darunter Ragnhild Tronvoll, die für ihr Script zum Film „Happy, Happy“ in Brüssel ausgezeichnet wurde, und Sveinbjörn Baldvinsson, Drehbuch-Dozent an der Norwegischen Filmhochschule in Lillehammer und Vizepräsident der Europäischen Drehbuchvereinigung, lesen aus ihren Drehbüchern und diskutieren über die Besonderheiten, Arbeitsweisen sowie den Stellenwert ihres Metiers. Die Moderation übernimmt der Drehbuchautor Arne Sommer aus Neumünster.
Großes Kinderfilmprogramm mit medienpädagogischem Begleitseminar.
Die skandinavischen Länder haben eine große Tradition in der Produktion von herausragenden Kinderfilmen. Das liegt vor allem an den besseren Förderbedingungen für Kinder- und Jugendfilme. Deren Anteil liegt am Gesamtbudget bei ca. 30 Prozent, im Gegensatz zu Deutschland, wo der Anteil bei unter 10 Prozent liegt, wie wir bereits am 9. Oktober 2011 anlässlich des "Schlingel" Kinderfilmfestivals in Chemnitz schrieben. Deshalb wird alljährlich der mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für den «Besten Kinderfilm» bei den Nordischen Filmtagen Lübeck von den Einkäufern besondere Beachtung geschenkt. Eine Kinderjury mit vier Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren wird wieder den Preis ausloben. Die prämierten Filme werden anschließend häufig für eine Kino- oder DVD-Auswertung in Deutschland aufgekauft.
Außerdem bietet ein medienpädagogisches Begleitseminar die Möglichkeit, ausgewählte Kinder- und Jugendfilme aus Skandinavien und aus dem Baltikum im Kreis von Fachleuten der Medienpädagogik gemeinsam zu sichten und zu diskutieren. Darüber hinaus finden Gespräche mit Filmschaffenden sowie mit Kindern und Jugendlichen über die einzelnen Produktionen statt. Vorträge und Workshops widmen sich ausgewählten Themen des nordischen Kinder- und Jugendfilmschaffens. Zum Ende des Festivals sprechen die Teilnehmer des medienpädagogischen Begleitseminars regelmäßig Empfehlungen aus, die bei deutschen Verleihern und Medienpädagogen seit über 30 Jahren eine hohe Wertschätzung erfahren und damit entscheidenden Einfluss auf die Rezeption skandinavischer und baltischer Kinder- und Jugendfilme in Deutschland haben.
Vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb.
Das Filmfestival präsentiert in diesem Jahr 170 Vorstellungen an fünf Tagen auf acht Leinwänden. Unter den 147 Produktionen aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland sind vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb. Eröffnungsfilm ist die norwegische Tragikomödie „Happy, Happy“, das Debüt der Regisseurin Anne Sewitsky. Die vier Hauptdarsteller des Ensemblestücks über den Zerfall einer Ehe in der norwegischen Provinz werden den Film gemeinsam mit Produzentin Synní¸ve Hí¸rsdal, Regisseurin Anne Sewitsky und Drehbuchautorin Ragnhild Tronvoll persönlich in Lübeck präsentieren.
Im Spielfilmwettbewerb der 53. Nordischen Filmtage Lübeck konkurrieren unter anderem die jüngsten Regiearbeiten des Norwegers Marius Holst („King of Devil’s Island“), der die Geschichte einer Häftlingsrebellion auf einer Gefängnisinsel vor Oslo erzählt und des Dänen Ole Christian Madsen („Superclásico“). Zu sehen sind auch die neusten Filme des Finnen Aleksi Mäkelä („Der Haussegen“), des Schweden Kjell-í…ke Andersson („Irgendwo in Schweden”) und „Küss mich“ von Alexandra-Therese Keining sowie der Beitrag aus Estland von Katrin Laur („Die Tochter des Friedhofwärters“), bei der das Familienleben der neun Jahre alten Lucia von wirtschaftlicher Not und ihren fatalen Folgen beherrscht wird. Besonders stark ist diesmal Island vertreten, unter anderem mit írni Ólafur ísgeirssons „Brim – Die Strömung“ über das harte Leben und Arbeiten auf einem Fischtrawler sowie mit Rúnar Rúnarssons „Volcano“, in dem sich ein verschlossener Mann mit der plötzlichen Pflegebedürftigkeit seiner Frau arrangieren muss.
Die Retrospektive widmet sich Lappland.
Unter dem Titel „Filme unter der Mitternachtssonne“ widmet sich die Retrospektive der 53. Nordischen Filmtage Lübeck der Filmregion Lappland und dem vielfältigen Schaffen samischer Regisseure. Das im Samischen als „Sapmi“ bezeichnete Lappland erstreckt sich im Norden über die drei skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Anders als zum Beispiel in Grönland, wo die einheimische Filmherstellung noch am Anfang steht, gibt es hier eine beeindruckende – vom Sami Film Centre in Kautokeino geförderte – Kurz- und Dokumentarfilmproduktion, die weltweit auf Festivals auf reges Interesse stößt.
Neben internationalen Publikumserfolgen wie „Pathfinder“ (1987), der 1988 für sein Spielfilmdebüt für den Oscar nominiert wurde, sind Genre-Klassiker wie „Space Invasion of Lapland“ (USA/S 1958) und dokumentarische Road Movies wie „Sami Daughter Joik“ (2007) im Programm zu sehen. Auch der schwedische Dokumentarfilmer Stefan Jarl wird in Lübeck zu Gast sein, um seine Dokumentation „Hotet – Die Bedrohung“ vorzustellen, in der er 1987 die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe auf Nordschweden darstellte. Eine Stummfilm-Gala präsentiert George Schnéevoigts Romanverfilmung „Laila, die Tochter des Nordens“ aus dem Jahr 1929 mit Musikbegleitung durch die Musikhochschule Lübeck. Das epische Liebesdrama des Regisseurs George Schnéevoigt basiert auf dem gleichnamigen Lappland-Roman von Jens Andreas Friis. Eröffnet wird die Retrospektive am 2. November mit dem samischen Road Movie „Bázo“ von Lars Göran Pettersson, in dem ein Sami eine Odyssee durch Norwegen, Finnland und Schweden erlebt.
Schwerpunkt im Filmforum bilden Dokumentationen.
Mit der deutsch-finnischen Koproduktion „Das Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten eröffnet in diesem Jahr das Filmforum die norddeutsche Sektion der Nordischen Filmtage Lübeck. In der Hauptrolle erlebt Nina Hoss eine große Liebe im sommerlichen Finnland. Auffallend viele Beiträge des diesjährigen Filmforums zeigen Individuen, die sich fremd in fremden Kulturen fühlen.
Offizielle Party im „Filmschuppen“ am Freitag.
Am 4. November bietet der „Filmschuppen“, die offizielle Party der Nordischen Filmtage Lübeck, allen Film-Fans in Feierlaune die einmalige Gelegenheit, mit Schauspielern, Regisseuren und anderen Festivalgästen aus dem hohen Norden gemeinsam zu feiern. Der „Filmschuppen“ startet am Freitag, den 4. November, ab 22 Uhr im Schuppen 6, An der Untertrave / Ecke Marienbrücke. Film-Clips aus den Highlights des diesjährigen Programms, skandinavische Club-Sounds sowie Getränke und Snacks aus dem Norden machen die Party zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Karten gibt es kostenlos ab Mittwoch, den 2. November, 16 Uhr am Infostand der Nordischen Filmtage Lübeck im Cinestar Filmpalast Stadthalle – aber nur solange der Vorrat reicht!
Das komplette Programm der Nordischen Filmtage Lübeck ist mit allen Neuvorstellungen des Wettbewerbs seit dem 20. Oktober online auf der Festivalseite einzusehen.
Nordische Filmtage Lübeck
02. bis 06. November 2011
Link: www.filmtage.luebeck.de
PS (Post Scriptum)
Wir haben in der erweiterten Ansicht das komplette TV-Programm eingestellt.
Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm „Lübeck Meetings“ für Filmverleiher, Einkäufer und Produzenten bauen die Nordischen Filmtage Lübeck ihre Position als Treffpunkt für die internationale Medienbranche weiter aus. Leider gibt es in diesem Jahr eine starke zeitliche Überschneidung mit dem Filmfestival Cottbus, dem internationalen Filmfestival des osteuropäischen Films, das für diverse Einkäufer und Beobachter der aktuellen Filmszene nicht minder wichtig ist.
Cottbus startet bereits morgen, nur einen Tag vor Beginn der Lübecker Nordischen Filmtage. Zudem gibt es inhaltliche Überschneidungen. Beide Festivals sind u.a. stark an baltischen Filmen interessiert, da deren Werke vermehrt für den deutschen Kino- und DVD-Markt entdeckt werden. Das liegt an der besonderen Qualität und Vielfalt des Filmschaffens im Nord-Osten Europas, wo eine junge Generation von Filmemachern beweist, dass baltische und nordische Filme alles andere als düster und schwermütig sind.
Mit der skurrilen schwedischen Kinderfilmkomödie „Simple Simon“ („Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ dt. Titel) und dem finnischen Roadmovie „Lappland Odyssee“ („Helden des Polarkreises“ dt. Titel) haben immerhin zwei Highlights der Nordischen Filmtage Lübeck aus dem vergangenen Jahr den Weg in den deutschen Filmmarkt gefunden und werden vom Arsenal Filmverleih vertrieben. Darüber hinaus startet im Dezember der letztjährige Eröffnungsfilm „Sound of Noise“ aus Schweden sowie der schwedische Gewinner des NDR Spielfilmpreises „Bessere Zeiten“ von Pernilla August in den deutschen Kinos. Auch heuer präsentieren die Nordischen Filmtage Lübeck wieder zwölf Spielfilme in der Sektion „Filme für junge Zuschauer“, von denen allein neun deutsche Erstaufführungen sind.
Neben einem Filmmarkt für skandinavische Produktionen, die in Deutschland noch keine Auswertung erfahren haben, umfasst „Lübeck Meetings“ eine Konferenz deutscher und skandinavischer Produzenten zur Förderung internationaler Koproduktionen, einen Workshop mit Drehbuchautoren aus Skandinavien und Deutschland sowie ein medienpädagogisches Begleitseminar.
„Unser Angebot für die Filmbranche ist in diesem Jahr so groß wie nie zuvor“, sagt Festival Manager Christian Modersbach, der erstmals für die „Lübeck Meetings“ verantwortlich zeichnet. „Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass die Nordischen Filmtage Lübeck im internationalen Filmgeschäft hoch geschätzt werden. Diese Position bauen wir mit Lübeck Meetings weiter aus.“
Ein- und Verkäufer für Kino-, TV- und DVD-Rechte erhalten die Möglichkeit, gezielt Filme zu sichten und Verkaufsverhandlungen zu führen. Als Markt für rein skandinavische Filme ist dieses Angebot der Nordischen Filmtage Lübeck an die Filmbranche einzigartig in Deutschland. Und im Rahmen des „Deutsch-Norwegischen Koproduktionstreffens“ informieren sich Produzenten und Filmverleiher aus beiden Ländern über die Besonderheiten des deutschen und des norwegischen Filmmarktes, lernen Modelle der Finanzierung kennen und besprechen gemeinsame Projekte. Ziel der Veranstaltung ist es, die Koproduktionen und einen verstärkten Austausch von Filmen zwischen den Filmländern Deutschland und Norwegen anzuregen und zu fördern. Partner des deutsch-norwegischen Produzententreffens sind das Norwegische Filminstitut und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Media Desk Germany und Media Desk Norway.
Auch der diesjährige „Drehbuch-Talk“ bietet ein Norwegen-Special. Norwegische Drehbuchautoren, darunter Ragnhild Tronvoll, die für ihr Script zum Film „Happy, Happy“ in Brüssel ausgezeichnet wurde, und Sveinbjörn Baldvinsson, Drehbuch-Dozent an der Norwegischen Filmhochschule in Lillehammer und Vizepräsident der Europäischen Drehbuchvereinigung, lesen aus ihren Drehbüchern und diskutieren über die Besonderheiten, Arbeitsweisen sowie den Stellenwert ihres Metiers. Die Moderation übernimmt der Drehbuchautor Arne Sommer aus Neumünster.
Großes Kinderfilmprogramm mit medienpädagogischem Begleitseminar.
Die skandinavischen Länder haben eine große Tradition in der Produktion von herausragenden Kinderfilmen. Das liegt vor allem an den besseren Förderbedingungen für Kinder- und Jugendfilme. Deren Anteil liegt am Gesamtbudget bei ca. 30 Prozent, im Gegensatz zu Deutschland, wo der Anteil bei unter 10 Prozent liegt, wie wir bereits am 9. Oktober 2011 anlässlich des "Schlingel" Kinderfilmfestivals in Chemnitz schrieben. Deshalb wird alljährlich der mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für den «Besten Kinderfilm» bei den Nordischen Filmtagen Lübeck von den Einkäufern besondere Beachtung geschenkt. Eine Kinderjury mit vier Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren wird wieder den Preis ausloben. Die prämierten Filme werden anschließend häufig für eine Kino- oder DVD-Auswertung in Deutschland aufgekauft.
Außerdem bietet ein medienpädagogisches Begleitseminar die Möglichkeit, ausgewählte Kinder- und Jugendfilme aus Skandinavien und aus dem Baltikum im Kreis von Fachleuten der Medienpädagogik gemeinsam zu sichten und zu diskutieren. Darüber hinaus finden Gespräche mit Filmschaffenden sowie mit Kindern und Jugendlichen über die einzelnen Produktionen statt. Vorträge und Workshops widmen sich ausgewählten Themen des nordischen Kinder- und Jugendfilmschaffens. Zum Ende des Festivals sprechen die Teilnehmer des medienpädagogischen Begleitseminars regelmäßig Empfehlungen aus, die bei deutschen Verleihern und Medienpädagogen seit über 30 Jahren eine hohe Wertschätzung erfahren und damit entscheidenden Einfluss auf die Rezeption skandinavischer und baltischer Kinder- und Jugendfilme in Deutschland haben.
Vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb.
Das Filmfestival präsentiert in diesem Jahr 170 Vorstellungen an fünf Tagen auf acht Leinwänden. Unter den 147 Produktionen aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland sind vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb. Eröffnungsfilm ist die norwegische Tragikomödie „Happy, Happy“, das Debüt der Regisseurin Anne Sewitsky. Die vier Hauptdarsteller des Ensemblestücks über den Zerfall einer Ehe in der norwegischen Provinz werden den Film gemeinsam mit Produzentin Synní¸ve Hí¸rsdal, Regisseurin Anne Sewitsky und Drehbuchautorin Ragnhild Tronvoll persönlich in Lübeck präsentieren.
Im Spielfilmwettbewerb der 53. Nordischen Filmtage Lübeck konkurrieren unter anderem die jüngsten Regiearbeiten des Norwegers Marius Holst („King of Devil’s Island“), der die Geschichte einer Häftlingsrebellion auf einer Gefängnisinsel vor Oslo erzählt und des Dänen Ole Christian Madsen („Superclásico“). Zu sehen sind auch die neusten Filme des Finnen Aleksi Mäkelä („Der Haussegen“), des Schweden Kjell-í…ke Andersson („Irgendwo in Schweden”) und „Küss mich“ von Alexandra-Therese Keining sowie der Beitrag aus Estland von Katrin Laur („Die Tochter des Friedhofwärters“), bei der das Familienleben der neun Jahre alten Lucia von wirtschaftlicher Not und ihren fatalen Folgen beherrscht wird. Besonders stark ist diesmal Island vertreten, unter anderem mit írni Ólafur ísgeirssons „Brim – Die Strömung“ über das harte Leben und Arbeiten auf einem Fischtrawler sowie mit Rúnar Rúnarssons „Volcano“, in dem sich ein verschlossener Mann mit der plötzlichen Pflegebedürftigkeit seiner Frau arrangieren muss.
Die Retrospektive widmet sich Lappland.
Unter dem Titel „Filme unter der Mitternachtssonne“ widmet sich die Retrospektive der 53. Nordischen Filmtage Lübeck der Filmregion Lappland und dem vielfältigen Schaffen samischer Regisseure. Das im Samischen als „Sapmi“ bezeichnete Lappland erstreckt sich im Norden über die drei skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Anders als zum Beispiel in Grönland, wo die einheimische Filmherstellung noch am Anfang steht, gibt es hier eine beeindruckende – vom Sami Film Centre in Kautokeino geförderte – Kurz- und Dokumentarfilmproduktion, die weltweit auf Festivals auf reges Interesse stößt.
Neben internationalen Publikumserfolgen wie „Pathfinder“ (1987), der 1988 für sein Spielfilmdebüt für den Oscar nominiert wurde, sind Genre-Klassiker wie „Space Invasion of Lapland“ (USA/S 1958) und dokumentarische Road Movies wie „Sami Daughter Joik“ (2007) im Programm zu sehen. Auch der schwedische Dokumentarfilmer Stefan Jarl wird in Lübeck zu Gast sein, um seine Dokumentation „Hotet – Die Bedrohung“ vorzustellen, in der er 1987 die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe auf Nordschweden darstellte. Eine Stummfilm-Gala präsentiert George Schnéevoigts Romanverfilmung „Laila, die Tochter des Nordens“ aus dem Jahr 1929 mit Musikbegleitung durch die Musikhochschule Lübeck. Das epische Liebesdrama des Regisseurs George Schnéevoigt basiert auf dem gleichnamigen Lappland-Roman von Jens Andreas Friis. Eröffnet wird die Retrospektive am 2. November mit dem samischen Road Movie „Bázo“ von Lars Göran Pettersson, in dem ein Sami eine Odyssee durch Norwegen, Finnland und Schweden erlebt.
Schwerpunkt im Filmforum bilden Dokumentationen.
Mit der deutsch-finnischen Koproduktion „Das Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten eröffnet in diesem Jahr das Filmforum die norddeutsche Sektion der Nordischen Filmtage Lübeck. In der Hauptrolle erlebt Nina Hoss eine große Liebe im sommerlichen Finnland. Auffallend viele Beiträge des diesjährigen Filmforums zeigen Individuen, die sich fremd in fremden Kulturen fühlen.
Offizielle Party im „Filmschuppen“ am Freitag.
Am 4. November bietet der „Filmschuppen“, die offizielle Party der Nordischen Filmtage Lübeck, allen Film-Fans in Feierlaune die einmalige Gelegenheit, mit Schauspielern, Regisseuren und anderen Festivalgästen aus dem hohen Norden gemeinsam zu feiern. Der „Filmschuppen“ startet am Freitag, den 4. November, ab 22 Uhr im Schuppen 6, An der Untertrave / Ecke Marienbrücke. Film-Clips aus den Highlights des diesjährigen Programms, skandinavische Club-Sounds sowie Getränke und Snacks aus dem Norden machen die Party zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Karten gibt es kostenlos ab Mittwoch, den 2. November, 16 Uhr am Infostand der Nordischen Filmtage Lübeck im Cinestar Filmpalast Stadthalle – aber nur solange der Vorrat reicht!
Das komplette Programm der Nordischen Filmtage Lübeck ist mit allen Neuvorstellungen des Wettbewerbs seit dem 20. Oktober online auf der Festivalseite einzusehen.
Nordische Filmtage Lübeck
02. bis 06. November 2011
Link: www.filmtage.luebeck.de
PS (Post Scriptum)
Wer die Nordischen Filmtage leider nicht besuchen kann, hat gleich im Anschluss an das Festival Gelegenheit, insgesamt neun herausragende Spielfilme aus Skandinavien im NDR-TV zu sehen. In der Zeit vom 6. bis 22. November 2011 präsentiert das NDR-Fernsehen spannende Romanverfilmungen schwedischer und norwegischer Kriminalautoren, Dramen zur nordischen Zeitgeschichte sowie skurrile Roadmovies und Jugendfilme aus dem hohen Norden. So sind am Samstag, den 19. November, unter anderem das dänische Widerstandsdrama „Tage des Zorns“ und die norwegische 68er-Groteske „Genosse Pedersen“ zu sehen. Der isländische Thriller „Der Tote aus Nordermoor“ läuft am Samstag, den 12. November. Aus den beliebten Reihen „Mankells Wallander“ und „Hí¥kan Nessers Inspektor Barbarotti“ zeigen die „Skandinavischen Filmnächte“ insgesamt drei Beiträge. Die strategische Partnerschaft des NDR mit den Nordischen Filmtage Lübeck hat eins gemeinsam, dass sie ihren Zuschauern «Das Beste am Norden zeigen».
Wir haben in der erweiterten Ansicht das komplette TV-Programm eingestellt.
Das komplette Programm im NDR Fernsehen anlässlich der 53. Nordischen Filmtage Lübeck
Sonntag, 06.11.2011
MANKELLS WALLANDER – DAS GESPENST
Valnaden, Schweden/BRD 2010
R: Mikael Marcimain
Mit Krister Henriksson, Lena Endre, Stina Ekblad
In einer niedergebrannten Strandhütte findet die Polizei die verkohlten Leichen eines Liebespaares. Bei der Toten handelt es sich um die Ehefrau von Peter Adler, einem wohlhabenden Unternehmer aus Ystad. Die männliche Leiche wird wenig später als Martin Rittner identifiziert, Geschäftspartner und Nachbar von Peter Adler. Der aalglatte Geschäftsmann hat mehr als ein Motiv: Das Verhältnis zu seinem Kompagnon war nicht das Beste, und außerdem hat er eine Affäre mit dessen Lebenspartnerin Kim. Trotz intensiver Ermittlungen lässt sich der Tatverdacht gegen Adler nicht erhärten. Kommissar Wallander steht vor einem Rätsel.
Samstag, 19.11.2011 – Die skandinavische Filmnacht
TAGE DES ZORNS
Flammen og Citronen, Dänemark/Deutschland 2008
R: Ole Christian Madsen
Mit Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt, Christian Berkel, Hanns Zischler
NDR Erstsendung
Kopenhagen 1944: Die Widerstandskämpfer Flame und Citron gehören zu den meistgesuchten Männern Dänemarks. Die kaltblütige Beseitigung von Kollaborateuren hat sie bei den deutschen Besatzern und deren Oberbefehlshaber, Gestapo-Chef Hoffmann, zu Staatsfeinden Nr. 1 gemacht. In der eigenen Bevölkerung hingegen werden sie als Helden verehrt. Als jedoch die Ermordung des vermeintlichen Chefs der deutschen Abwehr, Gilbert, nicht so verläuft, wie sie es geplant hatten, beginnen sich bei Flame und Citron Zweifel an ihrer Mission einzuschleichen. Rechtfertigt ihr Kampf gegen das Böse tatsächlich ihre tödlichen Mittel? Oder sind sie gar nur die Ausführungsgehilfen in einem doppelbödigen Spiel, das ihr Auftraggeber Winther mit rein egoistischen Interessen verfolgt? Genährt werden ihre Zweifel durch Flames mysteriöse Geliebte, Geheimagentin Ketty, die mit ihrer eigenen Version der Ereignisse eine völlig andere Wahrheit vor Flames und Citrons Augen auftauchen lässt. Doch! können sie ihr glauben, ist Ketty wirklich die, die sie zu sein vorgibt? Als immer undurchschaubarer wird, wer auf der richtigen Seite steht, beschließen Flame und Citron, ihren eigenen Krieg gegen die Besatzer zu führen. Und bringen sich damit in höchste Gefahr...
NORD
Nord, Norwegen 2009
R: Rune Denstad Langlo
Mit Anders Baasmo Christiansen
Der ehemals erfolgreiche Skiläufer Jomar Henriksen hat sich nach einem Unfall und einem Nervenzusammenbruch von der Welt ab- und dem Alkohol zugewandt. Lethargisch vegetiert er in seiner Hütte vor sich hin, bis er unerwartet Besuch von einem alten Freund bekommt, der ihm vor Jahren seine damalige Freundin Linnea ausgespannt hat. Nach einem handfesten Streit erfährt der überraschte Jomar, dass er mit Linnea einen vierjährigen Sohn hat.Jomar rafft sich auf und macht sich mit seinem Schneemobil auf den Weg weit in den Norden Norwegens – mit fünf Litern Schnaps als einzigem Proviant. Auf seiner mäandernden Reise Richtung Polarkreis begegnet er einer Vielzahl skurriler Gestalten, darunter einer Gruppe Soldaten in einem Potemkinschen Dorf, einem jungen Schneeräumfahrer und einem angeketteten Samen. Auf der Reise findet er seinen Lebensmut wieder ...
GENOSSE PEDERSEN
Comrade Pedersen, Norwegen 2006
R: Hans Petter Moland
Mit Kristoffer Joner, Ane Dahl Torp
Der junge Gymnasiallehrer Knut Pedersen beginnt 1968 seinen ersten Job in Larvik. Er träumt von einem guten bürgerlichen Leben und hat schnell eine passende Frau gefunden, eine neue Wohnung schick eingerichtet und das erste Kind gezeugt. Doch bald gewinnt ihn ein rebellischer Schüler für die marxistisch-leninistische Arbeiterpartei AKP. Dor begegnet ihm die Ärztin Nina. Er verliebt sich in die attraktive Genossin...
Sonntag, 13.11.2011
HAKAN NESSER’S INSPEKTOR BARBAROTTI – VERACHTUNG
BRD 2011
R: Hannu Salonen
Mit Anders W. Berthelsen, Trine Dyrholm
Gunnar Barbarotti erhält ein anonymes Schreiben mit einer Morddrohung gegen eine ihm unbekannte Frau. Als diese kurz darauf tot aufgefunden wird, nimmt der Inspektor die Ermittlungen auf. Seine persönliche Verstrickung ist ein gefundenes Fressen für den Klatschreporter Sundblad, der den Fall auf der Titelseite einer Boulevardzeitung genüsslich ausbreitet. Barbarotti geht gegen den rücksichtslosen Journalisten vor, der ihn wegen Körperverletzung anzeigt. Unterdessen erhält der Inspektor weitere anonyme Briefe, doch er kann keinen der darin angekündigten Morde verhindern. Offenbar hat der Täter die Opfer umgebracht, bevor er die Drohbriefe losschickte. Das nächste Schreiben kündigt den Mord an einem gewissen Gunnar an. Ist damit der Inspektor selbst gemeint?
Samstag, 12.11.2011 – Die skandinavische Kriminacht
MANKELLS WALLANDER – DAS ERBE
Arvet, Schweden/BRD 2010
R : Mikael Marcimain
Mit Krister Henriksson, Lena Endre
Nach dem Mord an einem reichen Cidre-Produzenten steht Kurt Wallander vor einem Rätsel. Der Verdacht fällt zunächst auf die Familie des Opfers und die Obstpflücker der Plantage. Als der Kommissar endlich den Schlüssel zu diesem Fall in den Händen zu halten glaubt, geschehen weitere Bluttaten, die nicht ins Muster passen. Wallander muss ganz von vorne beginnen. Außerdem kommt es zu Spannungen mit der Staatsanwältin Katarina Ahlsell, die in diesem Fall eine andere Auffassung vertritt.
DER TOTE AUS NORDERMOOR
Myrin, Island 2006
R : Baltasar Kormakur
Mit Ingvar Eggert Sigurdsson, Agusta Eva Erlendsdottir
Der Mord an einem Lkw-Fahrer aus Nordermoor, einem heruntergekommenen Stadtteil Reykjaviks, gibt Kommissar Erlendur Rätsel auf. In der Wohnung des Toten findet der Ermittler das vergilbte Foto vom Grab eines kleinen Mädchens. Die Exhumierung der Kinderleiche birgt eine Überraschung: Das Mädchen wurde damals ohne Gehirn beigesetzt. Das Organ wurde zu Forschungszwecken präpariert und lagert seither in einem zentralen Gen-Labor. Hier arbeitet der Biologe Orn, von dem Erlendur erfährt, dass das Mädchen an einer seltenen Erbkrankheit starb, die auch bei Orns eigener Tochter zum Tod führte.
KIM NOVAK BADETE NIE IM SEE VON GENEZARETH
Kim Novak badade aldrig i genesarets sjö, Schweden 2005
R : Martin Asphaug
Mit Anton Lundqvist, Jesper Adefelt
Die Teenager-Freunde Erik und Edmund sind unsterblich verliebt in ihre schöne Vertretungslehrerin Ewa. Als die Jungs ihre Sommerferien ohne die Eltern in einem alten Landhaus verbringen, erleben sie eine Überraschung: Eriks erwachsener Bruder Henry, der auf die beiden aufpassen soll, hat mit Ewa eine heimliche Affäre. Ihr gehörnter Verlobter, ein berüchtigter Schläger namens „Kanonen-Berra", verprügelt Ewa daraufhin brutal. Erik befürchtet, dass es seinem großen Bruder ähnlich ergehen wird. Doch als Berra erschlagen aufgefunden wird, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.
Montag, 21.11.2011
DAS MÄDCHEN UND DER RAPPER
Beauty and the bastard, Finnland 2005
Regie: Dome Karukoski
Mit Pamela Tola, Samuli Vauramo
Hörfilmfassung
Nelli ist eine folgsame Tochter, die den Wünschen und Anforderungen der Eltern nicht widersprechen mag. Die sehen sie als zukünftige Ärztin und wollen, dass Nelli Medizin studiert. Dabei träumt Nelli von einer Karriere als Sängerin. Sune wächst weniger behütet auf als Nelli. Er ist ein HipHop-DJ mit einer Schwäche: Er fürchtet sich vor Frauen. Um seine Freunde vom Gegenteil zu überzeugen, wettet er, dass es ihm gelingt mit der unnahbaren Nelli zu schlafen. Seine Kumpel halten es für ausgeschlossen, dass Nelli einen Typen wie Sune auch nur ansieht. Nelli hat jedoch etwas ganz anderes im Sinn: Der DJ kann bestimmt ein Demotape produzieren...
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