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Multimediales Digitalradio vor neuem Start (update)

Relaunch des Digital Radios zur IFA



Zur Internationalen Funkausstellung (IFA) im Herbst 2011 wird ein Relaunch von Digitalradio gleichzeitig in mehreren europäischen Ländern gewagt. Doch bereits der 1. August 2011 ist für Digitalradio in Deutschland ein wichtiges Datum. An diesem Tag wird der neue deutsche DAB-Plus multiplex über vorerst 27 Standorte an den Start gehen. DAB-Plus ermöglicht ein engeres Raster und stellt somit mehr Kanäle zur Verfügung, die auch von Privaten Sendekatten belegt werden können. Allerdings werden neue Empfänger benötigt. Die bisherigen DAB Sender sollen jedoch weiter bestehen bleiben, damit die alten Empfänger weiter benutzt werden können. Aber auch auch die UKW Sender werden noch einige Jahre weiter bestehen bleiben, denn bis alle Haushalte umgerüstet haben, können Jahrzehnte vergehen.

Funkausstellung zeigt neue Geräte
Vom 2.-7. September steht dennoch alles im Zeichen der kommenden analogen Abschaltung. Nach dem Ende des analogen terrestrischen Fernsehempfangs und dem Abschalten des analogen Astra Fernsehsatelliten, soll sich irgendwann auch der UKW Rundfunk (FM) den technischen Neuerungen beugen. Das neue bundesweite Digitalradioangebot umfasst zunächst drei Stationen des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Deutschlandradio, einschließlich Deutschlandradio Kultur und Dradio Wissen sowie eine Reihe von Stationen kommerzieller Rundfunksender wie Radio Energy, 90elf - Dein Fußballradio, Remix Radio, ERF Radio und Lounge FM. Zudem ist die Einführung regionaler DAB-Programme geplant, die deutschen Zuhörern mehr Auswahl als je zuvor ermöglichen soll.

Die Einführung des nationale Multiplexes, dem gleichzeitigen Ausstrahlen unterschiedlicher digitaler Rundfunkpakete, soll in zwei Phasen erfolgen. Die erste Phase, beginnt am 1. August 2011 und richtet sich anfangs mit Angeboten im bundesweiten und regionalen Digitalradio an 40 Prozent des Landes. Bis zum 12. März, 12 Uhr lief die Bewerbungsfrist für die Ausschreibungen der Landesmedienanstalten für eine bundesweite Digitalradio-Bedeckung. Private Anbieter könnten zwei Drittel der Kapazitäten erhalten, ein Drittel ist bereits an das Deutschlandradio vergeben.

Inzwischen sind acht Bewerbungen für drei landesweite DABplus-Übertragungskapazitäten auf die Ausschreibung bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) eingegangen. Darunter sind mit einem Bayerischem Kirchenprogram oder der Rock Antenne sowie Radio Galaxy und "rt.1 in the mix" sehr unterschiedliche Spartenprogramme zu finden. Der Bayerische Rundfunk wird für einige dieser Angebote seine eigenen Kapazitäten in zeitlich versetzten Teilschritten räumen, sodass der Sendestart im 4. Quartal 2011 erfolgen könnte. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de.

Nach Aussage des Sendernetzbetreibers Media Broadcast würde die deutschlandweite Verbreitung eines Digitalradio-Programms deutlich weniger kosten als die heutige UKW-Verbreitung. Für Programmanbieter, die über UKW ihre Programme aussenden, liegen die jetzigen Kosten für die UKW-Verbreitung vier bis sechs Mal höher als bei einer Verbreitung über den bundesweiten Digitalradio-Multiplex. Eine parallele Ausstrahlungs-Phase (Simulcastphase) mit UKW und DABplus über einen relativ langen Zeitraum von zwölf Jahren hätte sich somit schon zwei bis drei Jahre nach der Abschaltung von UKW amortisiert. Der Digitalradio-Multiplex bietet nämlich die besten Möglichkeiten, erstmalig auch bundesweit digitale Hörfunkprogramme auszustrahlen. Das dürfte besonders für die Werbebranche interessant sein. Hinzu kommen die multimedialen Eigenschaften des Digitalradio-Sendernetzes. Auf geeigneten Empfängern lassen sich Grafiken, Bilder und Informationen aus dem Internet darstellen, so dass sich hier die Einbindung von allgemeinen Informationen und Diensten anbietet, wie beispielsweise einem EPG (elektronischer Programmführer) oder grafische Wetter Infos.

Ab 2013 müssen alle Radios ein digitales Empfangsteil haben.
Unterstützt wird die Markteinführung durch Vorgaben bezüglich der Empfänger, die seit September 2010 für bestimmte Marktsegmente das Digitale Radio verbindlich vorschreibt. Ab September 2013 müssen alle Radios im Markt (u.a. auch im Auto) über einen Digital Radio Empfangsteil verfügen. Die Eureka 147 Standard-Familie (DAB, DAB+, DMB) bietet als ein Multiplex-basiertes System eine flexible und zukunftssichere Technologie für Digital Radio. Alle drei Standards können in Abhängigkeit der jeweiligen Marktbedürfnisse entweder getrennt oder zusammen in einem Multiplex verwendet werden. Weiterhin hat der Multiplex-Betreiber die Möglichkeit, die Datenrate der einzelnen Programme – sei es in DAB, DAB+ oder DMB – den Bedürfnissen der jeweiligen Programme anzupassen, so dass klassische Musik in einer höheren Audio-Qualität gesendet werden kann, als beispielsweise ein reiner Nachrichtenbericht.

Die Verbreitungskosten pro Programm sind bei einem digitalen, multiplexbasierten Rundfunksystem wie dem Digitalen Radio deutlich günstiger als beim UKW-Funk. Die Gründe liegen in der digitalen Technik, die es erlaubt, mehrere Programme über eine Sendeanlage abzustrahlen, wobei deutlich weniger Strahlungsleistung als bei vergleichbaren UKW-Sendern benötigt wird, so dass die elektromagnetische Belastung und die Stromkosten der Sendeanlagen sinken. Zur Verbreitung des Digitalen Rundfunks werden die nicht mehr benötigten Frequenzen des alten, analogen VHF-Fernsehbandes weitergenutzt. Mit DAB+ kommen neue Frequenzbänder hinzu, die eine weitaus höhere Senderanzahl als bisher ermöglicht. Außerdem steht bei DAB+ eine wesentlich effizientere Audiokodierung zur Verfügung, die deutlich weniger Datenrate benötigt.

Für den Senderbetreiber MEDIA BROADCAST sind die „Mindestausbauverpflichtungen“ entsprechend der Mitteilung Nr. 329/2009 der BNetzA (erschienen im Amtsblatt 11 vom 17.06.09) verbindlich, mit denen der Aufbau von ca. 35 Sendern bis September 2011 gefordert wird. Die Erfüllung der zweiten Mindestausbauverpflichtung bedingt den Aufbau von rund 110 Sendern zum September 2015.

Neben England und Dänemark, wo das Digitale Radio bereits eine beträchtliche Endgerätepopulation aufweist, ist die kommerzielle Etablierung jetzt auch in der Schweiz, Norwegen und Schweden erfolgreich angelaufen. Mit Frankreich, Italien und Deutschland haben drei große Länder in der Mitte Europas im letzten Jahr die regulativen Voraussetzungen geschaffen, das Digitale Radio in 2010/11 (neu) zu starten. Die Bundesregierung unterstützt den Senderumbau und forciert vor allem den Umbau der Deutschen Welle, dem Auslandsrundfunk und Fernsehen, zu einem Multimedia Unternehmen. Die strukturelle Neuausrichtung im digitalen Mittel und Langwelllenbereich (AM) mit dem neuen DMB-Sendern setzt die Zusammenlegung der Sparten Fernsehen, Radio und Online voraus. Durch geplanten Personalabbau ergeben sich allerdings auch Einsparungen. Zurzeit bekommt die Deutsche Welle mit ihren Sendern in Köln und Berlin einen Bundeszuschuss von jährlich 273 Mill. Euro.

HD Radio die Alternative in den USA
HD Radio ist ein aus den USA stammendes proprietäres, digitales Radiosystem, das ergänzend zu DAB entwickelt wurde und in den USA bereits weit verbreitet ist. Der inoffizielle, technische Name für HD Radio lautet IBOC für "In-band-on-channel". Ein Merkmal von HD Radio liegt darin, dass es im Gegensatz zu DAB nicht nur rein digital funktioniert, sondern auch als Hybridsystem gleichzeitig mit dem analogen AM- und FM-Rundfunk betrieben werden kann. Dadurch steigt allerdings der Frequenzbedarf und es könnte zu Störungen von zu eng aneinander liegenden Nachbarkanälen kommen. In den USA ist deshalb ein Kanalraster von 200 kHz üblich, während die UKW-Sender (FM) in Europa ein engeres Kanalraster von 100 kHz verwenden. Seit Mai 2006 läuft in der Schweiz ein Feldversuch, um die Tauglichkeit für die europäischen Verhältnisse zu testen. Die geplante Inbetriebnahme mehrerer HD Radio-Programme zum 1. September 2010 wurde allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben. Mit HD Radio würde nämlich neben DAB und DAB+ein weiteres System neue Geräte für den Endverbraucher fordern.

Die Zeitschrift DIGITALfernsehen hat in ihrer Juliausgabe, die bereits seit Juni erhältlich ist, fast alle verfügbaren DAB Geräte aufgelistet und ein Großteil getestet. Alle Geräte wurden mittlerweile um DABplus Empfänger ergänzt. Auch die eine Zeitlang nicht mehr lieferbaren TEAC-Geräte im klassischen HiFi-Rack-Format wurden aktualisiert und bekamen im Test die Bestnote.

( U P D A T E )
Rundfunk Berlin Brandenburg ab 18. August über DVB+ empfangbar.
Der rbb wird sein komplettes Hörfunkprogramm ab Mitte August auch über DVB+ digital im Sendebereich Berlin-Brandenburg verbreiten, wie erst am 18. August in der Presse bekannt gegeben wurde. Zusatzsignale wie textbasierte Nachrichten, Dia-Schauen und aktuelle, erstmals grafisch aufbereitete Verkehrsinformationen ergänzen das Angebot. Der Fachhandel bietet zum Empfang für unterwegs sogar USB-Sticks an, mit denen DAB+ am Laptop empfangen werden kann.

Quellen:
Wikipedia | Media-Broadcast | Infosat | Magnus | (OTS na) | digitalfernsehen.de


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