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Filmreihe KONTAKTE vom BAF & BFFV am 31. Januar

Berliner Filmverbände präsentieren das „JEWISH EXPERIENCE“ im Kino Toni.



Zwei Filme zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus.

LIEBE PERLA
Dokumentarfilm
Israel 1999, 53 min
Regie: Shahar Rozen
Es ist die ungewöhnliche Geschichte einer besonderen Freundschaft zweier kleinwüchsiger Frauen. Perla und ihre gesamte Familie überlebte nach der Deportation nach Auschwitz Dr. Josef Mengeles grausame Experimente und wanderte über Belgien nach Israel aus.

Perla Ovici ist am 9. September 2001 im Alter von 80 Jahren in Haifa / Israel verstorben. Sie war die jüngste von zehn Geschwistern, von denen sieben kleinwüchsig waren und wuchs in Marmarosch-Siget in Transylvanien (heute Rumänien) auf. Damit die Geschwister nach dem Tod der Eltern zusammen bleiben konnten, gründeten sie eine Musiktheatergruppe, die sie mit großem Erfolg bis zum Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Ungarn 1944 betrieben. Die gesamte Familie überlebte nach der Deportation nach Auschwitz Dr. Josef Mengeles grausame Experimente, die er an ihnen und anderen "Zwergen" ebenso wie an Zwillingen und "Zigeunern" vornahm. Der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee folgte für die Ovici die sowjetische Internierung. Nach ihrer Entlassung mussten sie wie andere Überlebende feststellen, dass der andauernde Antisemitismus in ihrem Heimatort ihnen eine Rückkehr unmöglich machte. Sie wanderten über Belgien nach Haifa / Israel aus. Es gelang ihnen dort erneut, ihren Lebensunterhalt mit Musiktheater zu bestreiten. Nach dem Tod der ältesten Geschwister gaben sie das Theater auf und betrieben ein Kino und Kaffeehaus. Seit dem Tod ihrer letzten Schwester Elisabeth im Jahr 1995 lebte Perla zurückgezogen in Haifa.

Hannelore Witkofski, (Jahrgang 1950) studierte Sozialpädagogik und Psychologie in Hamburg. Ihre berufliche Arbeit und ihr gesellschaftspoliti-scher Einsatz konzentrieren sich auf die Grund-lagen des gesellschaftlichen Umgangs mit Menschen mit Behinderung. Dies und ihr Engagement im Auschwitzkomitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. führten sie zur Erforschung der Geschichte kleinwüchsiger Menschen im Konzentrationslager Auschwitz. Bei ihren Recherchen lernte sie Perla kennen und befreundete sich mit ihr.

Im Film "Liebe Perla" will Hannelore ihrer Freundin Perla einen Lebenswunsch erfüllen, indem sie versucht einen verlorenen Nazi-Dokumentarfilm zu finden. Dieser wurde gedreht, als Mengele Perlas Familie entwürdigend einer Gruppe von Ärzten und SS-Offizieren vorführte. Hannelore wird bei ihren Nachforschungen in Archive und Gedenkstätten von ihrem Freund, Kollegen und Assistenten, dem Hamburger Historiker Moritz Terfloth (Jahrgang 1968) begleitet. Dabei werden auch die Sichtweisen auf kleinwüchsige Menschen damals und heute deutlich, die Perlas und Hannelores Lebensweg miteinander verbinden.

Nicht mit voyeuristischer Kamera, sondern durch einfühlsame Bilder wird die generationsüberschreitende, liebevolle und streitbare Freundschaft nachvollziehbar.

Der Regisseur Shahar Rozen, (Jahrgang 1967) erhielt bereits 1996 für seinen Film "Sammy Molcho – Private eye" den Preis für beste Regie, bester Schauspieler und bestes Produktionsdesign des israelischen Kurzfilmwettbewerbs.

"Liebe Perla" wurde vom Haifa-Film-Festival mit dem Preis für das beste Drehbuch 1997 ausgezeichnet und erhielt seit der Erstausstrahlung im israelischen Fernsehen zum Yom Ha Shoa 1999 zahlreiche weitere Auszeichnungen auf internationalen Festivals (u.a. Shanghai, Prag, Instanbul ...)

Die Dialoge des Films sind überwiegend in deutscher Sprache.


DAS HAUS IN DER AUGUSTSTRASSE
Dokumentarfilm
Dtl. / Israel, 2007, 63 min.
Regie: Ayelet Bargur
Der Film erzählt die bemerkenswerte unbekannte Geschichte von Beate Berger, die über 100 Kinder während des Holocaust gerettet hat und von Berlin nach Palästina brachte.

Einfühlsam schildert die israelische Regisseurin die Geschichte des Jüdischen Kinderheims „Beith Ahawah“ („Haus der Liebe“), das sich in der Auguststraße 14 – 16 hinter der großen Synagoge befand. Es ist zugleich die Geschichte ihrer Urgroßtante Beate Berger, die das Heim aufbaute und über ein Jahrzehnt leitete. Bereits 1933 entschied sich die couragierte Frau, „ihre jüdischen Kinder“ aus Nazi-Deutschland nach Palästina zu evakuieren. Doch es war ein schwieriger Weg nach Israel und bis zur Gründung eines neuen „Beith Ahawah“-Heimes, in das Beate Berger bis 1939 nach und nach über 100 jüdische Kinder aus Berlin retten konnte... Einige von ihnen traf Ayelet Bargur 70 Jahre später in Israel, Deutschland und Frankreich und ließ sie über ihr Schicksal erzählen.

Die israelische Filmemacherin Ayelet Bargur ist in Israel vor allem durch Fernsehproduktionen bekannt geworden, in denen sie sich mit dem blutigen Alltag in Israel auseinandersetzt. „In Israel ist der Tod immer an Deiner Seite“, sagt sie. So handelt ihr Spielfilm „As if nothing happened“ (1999) von einem Tag in einer israelischen Familie, die um ihren Sohn bangt, weil sie ihn unter den Opfern eines Selbstmordattentats vermutet. In ihrem Dokumentarfilm „At the end of the day“ (2000) dokumentiert sie über längere Zeit vier israelische Familien, die einen Sohn im Bürgerkrieg verloren haben. Mehrere ihrer Filme wurden auf internationalen Festivals, auch in Cannes, gezeigt und ausgezeichnet.

Zum anschließenden Filmgespräch mit den Zuschauern reist die Regisseurin Ayelet Bargur extra aus Israel an. Auch der Hausherr des Kinos Toni, der Filmregisseur Dr. Michael Verhoeven, wird zugegen sein. Gesprächsleitung: Frank-Burkhard Habel.

KONTAKTE präsentiert „JEWISH EXPERIENCE“
Kino TONI
Montag, den 31.01.2011 um 20.00 Uhr
Antonplatz / Max–Steinke-Str. 43
13086 Berlin
Tel.: 030 / 9279120-0
Web: www.kino-toni.de

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Neue Vorstände beim BFFV und BAF

Mittlerweile wurde in den Verbandsinformationen des Berliner Film- und Fernsehverbandes e.V. der neue Vorstand des BFFV veröffentlicht. Den neuen Vorstand des Berliner Arbeitskreis Film e.V. (BAF) präsentierten wir bereits zu Weihnachten und ein zweites Mal Silvester. Zur Vollständigkeit hier nochmals die Namen der neuen Vorstände:

Für den BFFV:
Norbert Kerkhey, Vorsitzender und Web Administrator für BFFV & BAF
Monika Schindler, stellv. Vorsitzende
Frank-Burkhard Habel, Stellv. Vorsitzender
Inge Marszalek, Ulrike Schirm, Wolf Friedel und Peter Lange als Mitglieder

Für den BAF:
Andreas Bernhardt, Wolf Friedel, Norbert Kerkhey, Lioba Schmid und Klaus Schmutzer

Die Geschäftsführung beider Verbände übernimmt zukünftig Klaus Schmutzer
Weydinger Str. 14 - 16
10178 Berlin-Mitte
Tel.: 030 / 24009205
Fax: 030 / 24009206
Mail: kontakt@berliner-ffv.de
Web: www.berliner-ffv.de

Redaktion BAF-Blog: Wolf Friedel
Mail: baf-berlin@web.de
Web: www.baf-berlin.de

Morgen veröffentlichen wir einen Offenen Brief des BFFV an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg zur angeblich kriselnden Situation des Filmmuseums Potsdam.


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