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Neues von Filmtechnik, 3D-Projektion und digitaler Beschallung

70mm Filmvorführung mit zeitgemäßem Digitalton sowie deutsche 35-mm-Produktion und Sony 3D-Digital-Cinema-Tour in 4K (update).



Karlsruher Schauburg peppt Beschallungssystem auf.

Mit Hilfe von fünf Großformat-Pro-Ribbon-Lautsprecher-Kino-Frontsystemen des niederländischen Herstellers Alcons Audio hat die Karlsruher Schauburg, eines der wenigen Kinos weltweit, in dem 70mm-Filme gezeigt werden, ihre Beschallungsanlage modernisiert. "Die bisherige Beschallungsanlage wurde 1992 installiert und war für die damalige Zeit durchaus eines der fortschrittlichsten Systeme. Allerdings fehlt es der Anlage im Vergleich mit modernen Standards an genügend Druck in den oberen Bassfrequenzen. Das Horn geriet bei höheren Lautstärken ziemlich schnell an seine Grenzen und reagierte mit Verzerrungen und grellen Tönen. Beides wurde im Zusammenhang mit unkomprimierten Audiosignalen zum Problem, aber auch mit magnetischen 70mm-Soundtracks, wenn diese bei höherer Lautstärke abgespielt werden sollten", begründet Schauburg-Geschäftsführer Herbert Born diese Maßnahme. Nun wurde ein eigens für die Schauburg konstruiertes und geplantes System in maßgeschneiderten beweglichen Türmen installiert. "Die Verbesserung der Soundqualität des neuen Beschallungssystems ist enorm. Insgesamt ist der Klang sehr viel natürlicher, Musik klingt wirklich klarer über solch ein High-End-System", zeigt sich Born von dem neuen Beschallungssystem begeistert.


Astor Film Lounge zeigt “Film Classics” in 70mm.

Bildgewaltige Filme sollte man auch auf dem besten Leinwand sehen – und natürlich in der besten Technik. Es gibt zwar nicht Schöneres als digitale 3D-Filme, doch gibt es Dinge, die beeindruckender sind als analoges 35mm: natürlich Filmklassiker in 70mm. Bereits zur Berlinale 2009 gab es eine Retrospektive mit verschiedenen Filmen in 70mm- die Vorstellungen waren rappelvoll ausgebucht. Seit Oktober zeigt die Astor Film Lounge in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Kinomuseum Berlin e.V. unter dem Titel “Film Classics” einmal im Monat eine Reihe mit 70mm-Giganten in der Sonntags-Matinee. Die Reihe läuft noch bis 10. April 2011 jeweils um 11:00 Uhr. Das Aufwendig modernisierte erste Premium Kino Deutschlands wurde mit bequemen Ledersesseln ausgestattet. Ein Ablagetisch an den Sitzplätzen ist für kleine Snacks gut geeignet, die von Hostessen auf Wunsch persönlich gebacht werden. Auch die Technik ist auf dem modernsten Stand und kann alles, inclusive digitalem 3D-Kino, hervorragend auf die Panoramaleinwand projizieren.

Morgen, den 6.02.2011 läuft um 11:00 Uhr "GOYA" (DDR/UdSSR 1971) in der deutschen Originalfassung im originalen 70mm-Format mit 6-Kanal Magnetton. Regie bei der DEFA-Verfilmung führte Konrad Wolf, dessen Name auch die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam trägt. Am 13. März folgt "DAS LAND DES REGENBAUMS" ("Raintree County", USA 1956), der damals von MGM in 65mm aufgenommen wurde und heute, dank anamorpher Vorsatzlinse, im Breitbildformat auf 35mm-Technicolor wiedergegeben werden kann. Die Literaturverfilmung ANNA KARENINA (UdSSR 1967) ist selten zu sehen und wird zum Abschluß der Reihe am 10.4.2011 um 11.00 Uhr – ebenfalls in einer hervorragend erhaltenen 70mm-Kopie mit 6-Kanal Magnetton – projiziert. Weitere Informationen zu den Filmen gibt es direkt auf der Homepage der Astor Film Lounge.


Tom Tykwers "DREI" in 4K bearbeitet.

Als erste deutsche 35-mm-Produktion wurde "DREI", der neue Film von Tom Tykwer, der erst zum Jahresanfang von X Verleih AG Berlin in die Kinos gebracht werden konnte, komplett in 4K bearbeitet. Die Firma Arri hebt besonders eine Szene hervor, die nur mit großem Planungsaufwand verwirklicht werden konnte: die verstorbene Mutter von Simon erscheint ihrem Sohn als Engel.
"Nach über 40 Projekten in 2K bzw. 3K an denen ich mitgewirkt hatte, war es schön, einmal die volle Auflösung von Film ausreizen zu können, d.h. jedes Bild hatte 4096 x 3112 Pixel und war rund 50 Mbyte groß. Dass der gesamte Film auch noch mit Scope Optiken gedreht wurde, war ein zusätzliches 'Schmankerl', wie man in Bayern sagt", erklärte David Laubsch, VFX-Artist bei Arri, nach der Fertigstellung von Tom Tykwers "DREI".
Wie das Unternehmen mitteilte, ist der Film die erste deutsche 35-mm-Produktion, die, einschließlich der Visual Effects, in 4K bearbeitet wurde. Die von Laubsch angesprochenen Scope Optiken, die dem Film "seinen ganz eigenen Look verleihen", wurden eigens in Paris besorgt, Kamera, Licht und Bühne für die Dreharbeiten lieferte Arri Rental Berlin, aber auch das Visual Effects Department von Arri in München war stark in das Projekt involviert.

Wie wir am 14. Januar 2011 berichteten wurde der Film gleich zweimal mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Neben dem Preis für die "Beste Regie", der an Tom Tykwer ging, wurde Sophie Rois für ihre beeindruckende Darstellung der Hauptprotagonistin Hanna mit dem Preis "Beste Schauspielerin" ausgezeichnet.
"DREI" handelt von einer Dreiecksbeziehung zwischen einer Frau und zwei Männern: Hanna (Sophie Rois) und ihr langjähriger Lebensgefährte Simon (Sebastian Schipper) verlieben sich unabhängig voneinander in denselben Mann - Adam (Devid Striesow). Erst als Hanna unverhofft schwanger wird, werden die drei Liebesbeziehungen ernsthaft auf die Probe gestellt.
Hervorzuheben sei, dass der Aufwand, der für diesen Film betrieben wurde, sich seit langem erstmals wieder an ein wirklich cinephiles, intellektuelles Publikum der Hochkultur in Deutschland richtet. (zuletzt war das vielleicht bei „Das weiße Band“ oder „Jerichow“ der Fall). „Drei“ bewegt sich in einem urbanen Raum voll von hoch philosophischen Diskursen, wissenschaftlichen Höchstleistungen, modernem Tanz, Musik, bildender Kunst”¦ lauter Elementen, die im TV oder Mainstream-Kino lieber ausgespart bleiben, weil sie als publikumsfeindlich gelten. Doch gerade das Segment der Zuschauer, die sich gerne als denkende, Feuilleton lesende Menschen sehen, dürfte sich ernst genommen fühlen.


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"DREI" bleibt allerdings visuell uneinheitlich. Die Split-Screen Technik erzeugt interessante Effekte, die aber nicht immer zünden, weil der Story die innere Dynamik fehlt; einige Bilder sind spektakulär; viele allerdings bleiben auf recht bescheidene Schauwerte begrenzt. Die Musik wirkt ebenfalls eher bunt gemischt als fokussiert. Experimente in Sachen Beziehungsdynamik, Bisexualität und Patchwork-Vaterschaften sind einerseits spannend, andererseits betreffen sie heutzutage doch eher Minderheiten, die sich auf die Ballungszentren reduzieren. "DREI“ behandelt ein Thema, das ausgesprochen großstädtisch genannt werden kann und hier eine bestimmte Relevanz aufweist. Dennoch wirkt „DREI“ insgesamt in den angeschnittenen Themen eher theoretisch, mit einem seltsam aseptischen Gesamtbild, das nie wirklich zu den Emotionen der Beteiligten vorstößt, schreibt Roland Zag, der bekannte Dramaturg und Autor des Buches "THE HUMAN FACTOR", in der Filmzeitung.




Anfang März 2011 lädt Sony Europe in vier deutschen Städten zur Sony Digital Cinema 4K Tour ein. Bei der Creatology Veranstaltung - u.a. im Berliner Sony Center - werden die neuesten Technologien und neue Projektoren des Digital Cinemas ausführlich vorgestellt. Als erster Anbieter wird Sony das digitale 3D-Cinema in 4K Auflösung zeigen können. Bisher war eine dreidimensionale Kinovorführung maximal in 2K möglich. Eine Anmeldung zur Informationsveranstaltung ist unter nachfolgendem Link möglich.

Weitere Infos unter: www.pro.sony.eu/dcinema
Anmeldung: für München (2.3.), Berlin (8.3.), Hamburg (10.3.), Köln (15.3.2011) kann hier vorgenommen werden.

Quellen: Blickpunkt:Film | Filmzeitung.de | OTS | Digitale Leinwand | Sony


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