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Telekom und Alice wollen 2011 HD-Angebot erweitern

Video-on-Demand in HD gegen Reichweitenverlust.



In Deutschland sinkt die Zahl der Kabelanschlüsse kontinuierlich auf nunmehr 52,7 Prozent. Laut Focus-Marktforschungsstudie legen die Satellitenempfangsanlagen und die IPTV-Nutzung hingegen weiter zu und haben mittlerweile gemeinsam 45,7 Prozent erreicht. Davon beträgt die Anzahl der digitalen Satellitenhaushalte in Deutschland 16,6 Mio. Die Kabelnetzbetreiber verloren dagegen 430.000 Digitalkunden. Das geht aus dem "Satelliten Monitor" hervor, den das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag vom Satellitenbetreiber Astra Deutschland am 23. März veröffentlichte. Der Rest von nur 1,6 Prozent müsste demnach auf die DVB-T Nutzer entfallen, was unrealistisch erscheint. Statistische Erhebungen und Zahlenspiele sind also mit Vorsicht zu betrachten.

Beim Internetfernsehen (IPTV) geht der Trend dennoch stetig nach oben, von 3,2 Prozent 2007 auf 5,4 Prozent 2010. In Relation zu den Kabelnetznutzern ist der Anteil jedoch noch marginal. Kabel Deutschland will den Veränderungen Rechnung tragen und sein Angebot ab sofort mit einem eigenen Video-on-Demand-Dienst (Video Select) mit Spielfilmen, Dokumentationen und Fernsehinhalten ergänzen. Die Inhalte sollen in hoher Auflösung und teils auch in stereoskopischem 3D vorliegen, berichtet hier und hier Golem, die Plattform der IT-Branche.


Kabel Deutschland 2011 mit Video-on Demand
Unter dem Namen "Select Video" startete Kabel Deutschland vor wenigen Tagen in Berlin, München und Hamburg mit einem Video-on-Demand-Angebot. Das Besondere ist dabei: Gemietete SD-, HD- und 3D-Videos werden mittels privatem DVB-C-Kanal ohne Pufferung in 1080i Auflösung zum Kunden geschickt - inklusive Untertitel und teils auch mit Originalton. Dabei gibt es, anders als bei IP-Videostreams, keine Wartezeiten und keine wegen Bandbreitenproblemen möglicherweise ruckelnden oder anhaltenden Videos. Für "Video Select" muss der spezielle Kabel Deutschland Sagem-Digital-Videorekorder nicht nur mit dem Fernsehkabel, sondern auch über seine Ethernetbuchse oder einen WLAN-Adapter mit dem Heimnetzwerk und dem Internet verbunden sein. Das Vor- bzw. Zurückspulen kann allerdings auch drahtlos über einen Internetanschluss erfolgen. Dabei ist es unerheblich, ob die erforderliche DSL Internetanbindung über Kabel Deutschland oder andere Anbieter erfolgt. Um über das Kabelnetz telefonieren zu können und die Internetangebote nutzen zu können, stellt Kabel Deutschland gegen eine extra Gebühr ab 19,90 € mtl. einen Telefonrouter bereit. Die Kabelnetzdosen und vor allem die Endverstärker im Haus müssen dafür aber vorbereitet sein, da Kabel Deutschland auf Wunsch in den genannten Städten eine fantastische Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/sec. anbietet. Darüber hinaus hatten Kabel Deutschland und Kabel BW ihr Programm in den vergangenen Wochen um sechs beziehungsweise vier HD-Sender erweitert. Rund 60 Prozent der verfügbaren Inhalte stehen in HD-Auflösung bereit. Darunter sind Filme von Constantin Film, Disney, Sony Pictures und Warner Bros. Bei den Kabelnetzbetreibern kosten die HD-Optionen jeweils 9,90 Euro pro Monat. Bei Kabel BW können ab April sogar 3D-Filme bestellt und dann sofort online angesehen werden, sofern das Fernsehgerät dafür ausgerüstet ist.

Als Appetizer können Neunutzer jetzt bei Kabel Deutschland mit 100 MBit/s für 19,90 Euro surfen, wenn sie sich zu einer Laufzeit von zwölf Monaten verpflichten. Danach steigt der monatliche Preis auf 39,90 Euro statt bisher 49,90 Euro. Das Angebot gilt jedoch nur für Neukunden. Unterstützung bekommt Kabel Deutschland jetzt auch von einem Berliner Anwalt aus Steglitz, der im Auftrag von etlichen Hausverwaltungen die Demontage von Parabolantennen an den Hauswänden fordert. Nach neuerer Rechtsprechung ist die Beseitigung der Schüsseln rechtmäßig, wenn das Haus verkabelt ist. Die Mieter müssen sich in Zukunft damit abfinden, da ausländische Sender auch über das digitale Kabel empfangen werden können.


Telekom seit 1. Dezember mit erweitertem HD-Angebot.
Bei dieser Konkurrenz will die Deutsche Telekom nicht das Nachsehen haben und hat aufgerüstet, indem sie ihr IPTV-Angebot Entertain um ein Paket aus sieben HD-Sendern ergänzte. Seit dem 1. Dezember können Kunden mit VDSL-Anschluss die hochauflösenden Fernsehsender Sport1+ HD, Syfy HD, TNT Film HD, TNT Serie HD, Classica HD und Planet HD empfangen. Im Februar 2011 folgte AXN HD. Die Sender werden jeweils mit einer 720p-Auflösung über das Internet gestreamt. Das entspricht HD-Ready und bietet keine Full-HD-Auflösung mit 1280 í— 720 Pixeln. Vor allem bei 3D-TV kann IPTV in der Auflösung mit dem Kabel nicht mithalten, da die horizontale Auflösung bis auf 540 Pixel sinkt, bemängelten wir bereits am 3. September 2010 im BAF-Blog.

Das Senderpaket HD aus den Bereichen Film, Serie, Sport, Musik und Dokumentation kann jederzeit für 9,95 Euro pro Monat über das Entertain-Menü oder das Kundencenter hinzugebucht werden. Es hat eine Laufzeit von vier Wochen und lässt sich danach täglich innerhalb von sechs Werktagen kündigen.

Sport1+ HD zeigt unter anderem Live-Übertragungen der Handball-Bundesliga und der Basketball-Bundesliga. Auch internationaler Fußball (englischer, französischer, italienischer Pokalwettbewerb), Motorsport und US-Sport gehören zum Programm. Im kommenden Jahr übertragt der PayTV-Sender exklusiv über 85 Stunden der Basketball-Europameisterschaften und Eishockey-Weltmeisterschaften.

Syfy HD sendet Serien und Filme aus den Genres Science Fiction, Fantasy, Abenteuer, Mystery und Action. Das Programm von TNT Film HD reicht von Filmklassikern wie Casablanca bis hin zu neueren Blockbustern wie Herr der Ringe. TNT Serie HD zeigt bekannte Serien (Emergency Room, Gilmore Girls, Monk und Two and a half Men) ebenso wie Deutschlandpremieren (30 Rock, Boardwalk Empire, Friday Night Lights, Big Love und Rescue).

AXN HD sendet ebenfalls Spielfilme- und Serien. Planet HD strahlt in erster Linie Dokumentationen und Reportagen aus. Auf Classica HD kommen Klassik-Konzerte, Balletaufführungen und Opern.

Die neuen HD-Sender ergänzen das bestehende Entertain-HD-Angebot der Telekom aus Erste HD, ZDF HD, arte HD, Sport1 HD, MTVNHD, Anixe HD, Servus TV HD sowie Liga total. Das Basispaket Entertain Pur kostet mit IPTV- und Telefonanschluss 27,95 Euro im Monat. Ab monatlich 44,95 Euro gibt es bei der Telekom zusätzlich eine Internet-Flatrate, um einen unbegrenzten Zugriff auf die über 15.000 Filme, Serien und Dokumentationen der Online-Videothek zu haben.


Alice 2011 mit mehr VDSL und weiteren HD-Fernsehinhalten
Der Netzbetreiber Hansenet mit der Marke Alice setzt im neuen Jahr auf mehr VDSL und weitere HD-Fernsehsender. Dafür prüft die Telefonica-Tochter einen Ausbau ihres VDSL-Angebots. Möglich sei eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom an deren Kabelverzweiger, um die VDSL-Verfügbarkeit zu erhöhen. Mit Alice Fun Speed wird seit September 2010 eine VDSL-Flatrate mit 50 MBit/s im Down- und 10 MBit/s im Upstream angeboten. Für neue Produkte unter dem Namen Alice, die es noch in den ersten beiden Quartalen 2011 geben soll, braucht der DSL-Anbieter jedoch neue Hardware beim Kunden.

Für den Ausbaus des Angebots an HD-Fernsehsendern können zurzeit noch keine konkreten Termine genannt werden. Allerdings wird intensiv daran gearbeitet, Alice-Entertainment auch für Alice-Speed-VDSL verfügbar zu machen. Verhandelt werde derzeit mit ProSiebenSat.1 Media, Turner Network Television (TNT), dem Pay-TV-Anbieter Fox Channel und den Dokumentarfilmsendern History und Discovery Channel. Kommt es zu einer Einigung, dann könnte Hansenet im kommenden Jahr zehn neue HD-Sender in sein Angebot aufnehmen. Auch über 3D-Inhalte werde gesprochen.

Der spanische Telefónica-Konzern, dem auch der Mobilfunkbetreiber O2 gehört, hatte im November 2009 Hansenet für 900 Millionen Euro von der Telecom Italia gekauft.

Quellen: Telekom | ZDNet | Golem | Alice | Tagesspiegel | Astra


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