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Neues aus Babelsberg und von der Berlinale

Trotz Sommerloch boomt die Filmbranche.



Nachdem sich die Pläne von Studio Babelsberg zerschlagen haben, in Berlin die alten Hangar des Flughafens Tempelhof für eigene Zwecke nutzen zu können, möchte man nun in Babelsberg expandieren. Doch auch der benachbarte Filmpark Babelsberg und die Filmhochschule HFF Potsdam wollen sich vergrößern. Letztere benötigt Platz für den Ausbau des 3D-Filmbereiches und der Filmpark benötigt eine weitere Halle für neue Attraktionen, um für Besucher aus aller Welt interessant zu bleiben.

Zurzeit lässt deshalb die Potsdamer Stadtverwaltung ein Standortgutachten für das gesamte Medienstadt-Gelände erstellen, um eventuell mit dem Land Brandenburg gemeinsam neue Flächen anzukaufen, denn der bisherige Platz reicht für alle Nutzer nicht mehr aus. Im Gespräch ist das mehrere Hektar große Areal an der Großbeerenstraße, direkt gegenüber vom Eingang des Themenparks. Einst wurden hier Lokomotiven und Kranwagen gebaut. Für das Roland Emmerich Filmprojekt "Anonymous" über das Leben Shakespeares haben die Babelsberger Studios bereits einen Teil der Hallen auf dem privaten Gelände des ehemaligen Karl-Marx-Werkes angemietet, was auf Dauer aber teuer zu stehen kommt. Wenn Babelsberg in zwei Jahren sein 100jähriges Jubiläum feiert, möchte man nicht nur den Besuchern etwas Besonderes bieten, sondern auch langfristig für internationale Großproduktionen gewappnet sein.

Volker Schlöndorff, der seit 2001 Vorsitzender des Vereins Europäisches Filmzentrum Babelsberg ist, wird der Erfolg des Filmstudios freuen, hat er doch nach der Wende die Grundlagen für heutigen Erfolge gelegt. Den einst schillernden DDR-Namen ,Defa-Studios' schaffte er ab. Die Defa-Filme waren seiner Meinung nach furchtbar. In Paris - zu seiner Studienzeit - hat man über diese Filme doch nur gelacht, wofür er oft gescholten wurde. Dennoch wird die Verdienste des Regisseurs niemand bestreiten wollen. Er zählt zu den prominentesten Vertretern des «Neuen deutschen Films» der 1970er Jahre. Für seine Verfilmung der "Blechtrommel" wurde er sogar mit dem Oscar geehrt.

Nach 31. Jahren bringt Volker Schlöndorff nun den «Director's Cut» der "Blechtrommel" heraus. Die neue DVD und Blu-ray Version ist zwanzig Minuten länger, surrealer und politisch schärfer. Es ist ein Glücksfall, dass die Berliner Geyer-Kopierwerke, die „älteste Filmfabrik“ Deutschlands und heute noch als filmtechnischer Dienstleister eines inzwischen aus Bayern geführten Unternehmens unter CinePostproduction bekannt, das Material bei einer Entrümplung nicht gleich entsorgt haben, sondern den Regisseur vorher anriefen. 60.000 Meter Negativmaterial schlummerten in den Archiven. Um zu Sichten was sich in den 200 Filmbüchsen verbarg, musste eigens eine Negativ-Cutterin aus dem Ruhestand geholt werden, da die Kenntnisse des Neativschnitts heute im digitalen Zeitalter kaum noch jemand beherrscht.

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3D-Film zur Berlinale

Auch im Ruhrgebiet wurde eifrig gedreht. Unter dem beindruckenden Eisenbahnviadukt im Brückenpark Müngsten im bergischen Land sowie in der Wuppertaler Schwebebahn wurden Szenen für Wim Wenders 3D-Tanzfilm "PINA" gedreht, der im Februar 2011 als eines der ersten deutschen stereoskopischen Filmprojekte ins Kino kommt und höchstwahrscheinlich zur Berlinale uraufgeführt werden soll.

Mit dem 3D-Arthaus-Film "PINA" betritt Wim Wenders filmisches Neuland. Gemeinsam mit dem Tanztheater Wuppertal – Pina Bausch plante und produziert Neue Road Movies den abendfüllenden Film über das Tanztheater der im Jahr 2009 verstorbenen Choreografin Pina Bausch. Tanz ist Bewegung im Raum. Und mit den modernen technischen Möglichkeiten des stereoskopischen 3D-Kinos wird dieser sich öffnende Raum hinter der Leinwand gefüllt mit Tänzerinnen und Tänzern, bewegten Geschichten und fantastischen Impressionen. Der Zuschauer verlässt seine Perspektive als Teil des Publikums und wird Teil des Bühnengeschehens- kraftvoller Tanz trifft in seinen Bildern auf intime Nähe.

Bitte hierzu auch mehrere Berichte auf Digitale Leinwand.de beachten, die außerdem interessante Szenenbilder der Fotografin Donata Wenders enthalten.


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Befragung zur Wirksamkeit der Arbeitslosengeld-I-Reform für Film- und Fernsehschaffende. Der Wirtschaft scheint es wieder besser zu gehen, denn der Export boomt und die Arbeitslosenzahlen stagnieren. Sogar der Filmbranche lebt im Aufwind und Babe

Kommentare

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Gerold am :

Wenn meine Formulierungen gefallen, wäre ein Link zur Quelle durchaus nett gewesen! :-)

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