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Fusion der Berliner Journalistenverbände gescheitert

Einheit zwischen West und Ost noch immer nicht gelungen.



Skepsis über Gemeinsamkeiten überwiegt noch immer in den Köpfen der Verbandsmitglieder, was eigentlich kein Wunder ist, denn auch in der Politik klappt es bei der schwarz-gelben Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel nicht besonders gut. Die Verschmelzung der abgespaltenen Berliner Verbände des Deutschen Journalistenverbandes ist offenbar nicht so einfach über das Knie zu brechen. Auf beiden Seiten der Berliner Journalistenverbände, dem alten West Verband - DJV Berlin und dem erst nach der Wende sich abgespaltenen neuen Verein Berliner Journalisten e.V. herrschten lange Zeit Animositäten.

Schon bald nach der Wende krachte es. Die frühzeitige Aufnahme ehemaliger Mitarbeiter des Ost-Berliner Fernsehens und der staatlichen DDR-Presse kam im Westen nicht besonders gut an, sodass über politische Richtung und Zielsetzung des Verbandes schnell gestritten wurde und aus einem Landesverband deren Zweier wurden. Dabei wechselten in den neugegründeten Verband ebenfalls Mitglieder aus dem alten West Verband. Die gute Durchmischung von neuen und alten Kollegen wurde besonders von jungen Journalisten begrüßt. Neue Kollegen kamen auch aus den alten Bundesländern hinzu. Vor allem aus dem Raum Köln - Bonn, denn nicht nur die Bundesregierung, sondern auch die Deutsche Welle mit ihrem Fernsehableger DW-TV ließen sich in Berlin Wedding und Mitte nieder. Nahe beim Springer Verlag eröffnete der neue Verband in der Charlottenstraße seine Dependance und konnte so recht einfach weitere Kollegen aus dem großen Verlagshaus für sich gewinnen.

Inzwischen haben ich die jungen Berliner Journalisten mit den ebenfalls neu gegründeten Brandenburger Journalisten zusammengetan, um einen schlagfertigen Verband in der Region zu gründen. Damit auch im Namen die Gemeinsamkeiten öffentlich wirksam präsentiert werden, nennt sich der Verein der Berliner Journalisten e.V. fortan Journalistenverband Berlin-Brandenburg e.V. (JVBB), was Sinn macht.

Doch 20 Jahre nach der Wende sollten auf Dauer keine zwei Landesverbände in der Stadt weiter existieren. Somit wurden Fusionsverhandlungen vor mehr als einem Jahr aufgenommen. Diese ist nun gescheitert. Sie wurden offensichtlich zu geheim geführt, um bei allen Mitgliedern des Alt-Verbandes genügend Vertauen zu erwecken. Wie es weitergeht, bleibt offen, denn zu einem Misstrauensantrag gegen den Vorstand und seine Fusionsverhandlungen kam es nicht mehr. Er ging im Tumult der Fusionswahl unter.

Das alles erinnert uns ein wenig an die erst kürzlich erfolgte letzte Bundespräsidentenwahl, deren Ergebnis plötzlich auch auf der Kippe stand und erst im dritten Anlauf erfolgreich wurde. Und da Journalisten von Hause aus skeptische Menschen sind und alles hinterfragen, bevor sie sich entscheiden, ist das Ergebnis nicht verwunderlich, wenn auch unschön.

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Fusion der Berliner Filmverbände mit Fragezeichen?

Auch wir vom Berliner Arbeitskreis Film e.V. (BAF) stehen Ende des Jahres vor einer Entscheidung. Auch bei uns steht eine Fusion mit dem ehemaligen Ost-Verband, dem Berliner Film und Fernsehverband e.V. (BFFV) an.

Unsere Kompetenz in Marketing und der elektronischen Verbreitung von Nachrichten sowie die Versorgung mit aktuellen Infos aus der Film und Fernsehszene sind gefragt, da wir durchaus Erfolge in Kooperationen mit der Berliner Filmszene, Firmen und Festivals vorweisen können. Unser Verband besteht immerhin seit mehr als 35 Jahren und kann auf langjährige filmpolitische Arbeit zurückblicken. Allerdings ist inzwischen die Mitgliederzahl im Vergleich zu den Anfangszeiten deutlich gesunken. Doch auch dem anderen Verband ergeht es ähnlich, haben doch viele ehemalige DEFA-Mitarbeiter inzwischen das Rentenalter erreicht und sind nur noch passive Mitglieder. Nur die Aktivität in den Gremien überwiegt noch beim BFFV. Deshalb möchte er seinen Namen nicht aufgeben, obwohl dies für uns eine wichtige Bedingung wäre; für einen Neuanfang eines gemeinsamen Verbandes unter neuen Vorzeichen und mit neuem Namen.

P.S.
Kommentare dazu sind gerne gesehen.


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