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16. Neiße Filmfestival in Großhennersdorf, Landkreis Görlitz

Festival des besonderen und osteuropäischen Films im Dreiländereck - Deutschland, Polen, Tschechien.



Vom 7.- 12. Mai 2019 geht das Neiße Filmfestival im Dreiländereck an der Neiße in seine 16. Runde. Mehr als 600 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme waren in diesem Jahr bei den Festivalmachern im Kunstbauerkino Großhennersdorf eingegangen und bewarben sich um einen Platz in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie um insgesamt acht der begehrten Neiße-Fische. Zu den eingereichten Beiträgen gehören neben Produktionen aus Deutschland, Polen und Tschechien, u.a. von verschiedenen Filmhochschulen, auch Koproduktionen hiesiger Filmemacher mit Partnern aus Finnland, Schweden, dem Iran, Argentinien, Peru, dem Kongo oder Indien. Welche Filme es in die Auswahl für das Festivalprogramm geschafft haben, entschied sich bis Mitte März.

Drei Länder, ein Festival!

Seit 2004 bietet das Neiße Filmfestival jungen Filmemachern aus Deutschland, Polen, Tschechien ein Forum. Darüber hinaus stellt es dem jeweiligen Nachbarpublikum etablierte Filme und Regisseure vor und widmet sich Schwerpunktthemen. Im wichtigen Wahljahr 2019 wird sich der Festivalfokus auf den „Homo politicus“ richten. Dabei sollen die historischen und politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte cineastisch aufgearbeitet werden – aus dem Blickwinkel von Protagonisten, die es zu identifizieren gilt.

Besonders und einzigartig am Neiße Filmfestival ist sein genreübergreifender und trinationaler Charakter mit grenzüberschreitenden Filmvorführungen an rund zwanzig Spielorten entlang der Neiße und einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Partys, welches gemeinsam mit Kooperationspartnern in allen drei Ländern organisiert wird.

Zu den Höhepunkten im Festivalprogramm diesmal gehören neben den über 120 Filmen u.a. die Eröffnungsveranstaltung mit einem Konzert des deutsch-tschechischen Quartetts „UMFYR“ am 7. Mai im Gerhard-Hauptmann-Theater Zittau, das Gastspiel der „Yellow Sisters“ am 8. Mai in der Kulturfabrik Mittelherwigsdorf oder die traditionelle Festivalparty mit Sarah Olivier (Frankreich) und DJ Theo Straylight am 11. Mai im Kunstbauerkino Großhennersdorf.

Die feierliche Preisverleihung findet am 11. Mai dagegen im Miejski Dom Kultury in Zgorzelec statt. Prämiert werden hier neben den besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen und den Publikumslieblingen u.a. die beste darstellerische Leistung und das beste Szenenbild. Außerdem wird ein Spezialpreis an einen Film aus dem gesamten Festivalprogramm vergeben, welcher sich dem Verständnis der Nachbarschaft von Deutschland, Polen und Tschechien widmet.

Mehr Preise und Preisgelder beim Neiße Filmfestival.

Insgesamt 10 Neiße-Fische werden diesmal beim Neiße Filmfestival verliehen und die Gewinner können sich auf einen deutlichen Zuwachs bei den Preisgeldern und auf die Neiße-Fische, die vom Künstler Andreas Kupfer gestalteten Preisskulpturen, freuen.

So wird der Drei-Länder-Filmpreis der sächsischen Kunstministerin für den besten Spielfilm im Wettbewerb von 5.000 auf 10.000 Euro angehoben. Außerdem stattet die Stadt Görlitz ihr Preisgeld für das beste Szenenbild mit 3.000 statt zuvor 1.000 Euro aus. Dies gilt auch für die von der Stadt Zittau vergebene Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm 2019. Neu in diesem Jahr und mit 1.000 Euro dotiert ist die Auszeichnung für das beste Drehbuch, vom Hauptmann der Region Liberec vergeben.

Neun Produktionen im Hauptwettbewerb.

Im Hauptwettbewerb des Neiße Filmfestivals um den besten Spielfilm treten neun aktuelle Produktionen an, je drei aus Deutschland, Polen und Tschechien. Zu sehen ist u.a. die Tragikomödie „Frau Stern“ von Anatol Schuster, gleichzeitig Eröffnungsfilm des Festivals. Zu Gast sind dabei neben dem Regisseur auch die beiden Darsteller Kara Schröder und Adrian Campean.

Hier der witzige Trailer:



Aus Tschechien kommt der Beitrag „Chvilky“ (Momente) von Beata Parkanová. Hauptdarstellerin Jenovéfa Boková wurde für ihre Rolle als junge Frau, die sich in ihrem Leben zurechtzufinden versucht, bereits mit dem tschechischen Filmpreis, dem Český lev (Böhmischer Löwe) ausgezeichnet.

Hier der Trailer mit engl. Untertiteln:



Der polnische Beitrag „Wilkolak“ (Werewolf) erzählt in einer furiosen Mischung aus Horrorthriller, Coming-on-Age-Drama und Kriegsfilm die Geschichte von acht jüdischen Kindern, die im Sommer 1945 nach ihrer Befreiung aus dem Konzentrationslager auf sich allein gestellt ums Überleben kämpfen. Der Film war kürzlich auch in Berlin im Wettbewerb von filmPOLSKA zu sehen. Wir waren beeindruckt.

Hier der Trailer mit engl. Untertiteln:



Auch im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm gehen insgesamt neun Produktionen ins Rennen, wie der polnische Beitrag „Urosłam, kiedy spałaś“ (Ich bin gewachsen, als du geschlafen hast) von Marcin Sauter über den Aufbruch junger Menschen aus der weißrussischen Provinz und ihre Suche nach dem Glück. Der deutsche Dokumentarfilm „Lovemobil“ von Elke Margarete Lehrenkrauss erzählt von Straßenprostitution und zeigt Schicksale und persönliche Bekenntnisse der Beteiligten, die uns Zugang zu intimen Gefühlen, Träumen und Werten verschaffen und Einblicke geben in tagtägliche Ausbeutung - mitten in Deutschland.

Der Kurzfilm-Wettbewerb beim Neiße Filmfestival umfasst in diesem Jahr mit Spiel- und Dokumentarfilmen sowie Animationen eine große künstlerische Breite, zeigt Komödien und Tragödien, bringt den Betrachter zum Lachen, aber vielleicht auch zum Innehalten. Schon immer soll dieser Wettbewerb vor allem jungen Filmemachern eine Leinwand bieten und zeigt so überwiegend Filme von Studierenden.

Festivalfokus „Homo politicus“.

Im wichtigen Wahljahr 2019 wird sich der Festivalfokus auf den „Homo politicus“ richten. Dabei sollen die historischen und politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte cineastisch aufgearbeitet werden – aus dem Blickwinkel von Protagonisten, die es zu identifizieren gilt. In der entsprechenden Filmreihe stellt Eszter Hajdú ihren Dokumentarfilm „Hungary 2018 – Behind the Scenes of Democracy“ über den komplexen politischen Diskurs vor einer wegweisenden Präsidentschaftswahl in Ungarn vor.

Hier der Trailer:



Andreas Voigt zeichnet in seinem bereits vor drei Jahren entstandenen Dokumentarfilm „Glaube, Liebe, Hoffnung“ (1994) das Porträt von drei jungen Leipzigern im Umbruch und erzählt von den Transformationsprozessen um 1990, beginnend in der Zeit der DDR.

Hier der Trailer:



Das Politdrama „Wackersdorf“ von Oliver Haffner schildert den Mitte der 80er-Jahre eskalierenden Kampf um die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage in der oberpfälzischen Gemeinde. Zur Vorstellung im Kunstbauerkino ist neben dem Regisseur selbst auch Hans Schuierer zu Gast, damaliger Landrat und Hauptfigur des Films.

Hier der Trailer der spannenden Polit-Doku.



Neue Broschüre stellt ost- und mitteleuropäischen Film vor.

Im letzten Jahr fand im Rahmen des 15. Neiße Filmfestivals 2018 unter dem Titel „Abwesend: Ost- und mitteleuropäischer Film im Kino“ eine Fachtagung statt. Vertreter*innen der Filmbranche aus Deutschland, Polen und Tschechien stellten hier die Verleih- und Abspielsituation für mittel- und osteuropäische Filme in den jeweiligen Ländern vor und diskutierten Wege und Möglichkeiten, diese zu verbessern.

Jetzt ist dazu eine Broschüre erschienen, die Ost- und Mitteleuropa als eine erzählerisch wie filmisch vielfältige und reiche Region präsentiert, die zu Unrecht bei uns selten auf den Leinwänden präsent ist. Der mittel- und osteuropäische Film ist in der Kinolandschaft Europas, die wesentlich von Hollywood und westeuropäischen Produktionen geprägt ist, erst noch zu entdecken. Die neue Publikation soll dabei helfen und stellt dazu im kompakten Format je einen ausgewählten Langfilm aus jedem mittel- und osteuropäischen Land vor. Die Broschüre gibt es gedruckt zum Mitnehmen oder online.

Das 16. Neiße Filmfestival wird gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, vom Landkreis Görlitz, von der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, von der Mitteldeutschen Medienförderung, vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, von der Bundesstiftung Aufarbeitung, von der Region Liberec, von der Stadt Zittau, der Stadt Görlitz und der Stadt Herrnhut.

Link: www.neissefilmfestival.net | www.neissefilmfestival.de
Quelle: Michael Lippold - Presse / Social Media



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