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Verkündung der Preisträger von vier Filmfestivals am 11.+12. November 2023

Die Preise von Cottbus - Festival des osteuropäischen Films, der Duisburger Filmwoche, dem Braunschweig international Film Festival und des 10. Italian Film Festivals.



"FOREVER-FOREVER" von Anna Buryachkova aus der Ukraine gewann am 11.11.2023 beim 33. FilmFestival Cottbus den Hauptpreis.

Die ukrainisch-niederländische Produktion wurde mit dem mit 25.000 EUR dotierten Preis ausgezeichnet. Der Film gibt einen seltenen Einblick in die komplexe Gefühlswelt des Erwachsenwerdens der postsowjetischen „90er Jahre Kids“ in Kyjiw. Die fesselnde Coming-of-age-Geschichte, die die Wirren des Ostblocks der 90er Jahre auf eine authentische, bewegende und gut konstruierte Weise zeigt", überzeugte die Internationale Festivaljury.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Das ukrainische Mädchen Tonya ist neu an der Schule. Im Umgang mit ihrer Sexualität und dem Missbrauch in der Vergangenheit lernt sie, die Einsamkeit zu akzeptieren. "Forever-Forever" ist ein beunruhigendes Porträt junger und rebellischer Menschen, die sich in der Liebe zurechtfinden, ihre Sexualität erforschen und grausame Spiele spielen, die nie einen Gewinner haben.

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Den Spezialpreis für die beste Regie, dotiert mit 7.500 EUR, erhielt Rezo Gigineishvili aus Georgien für "PATIENT #1". Der inoffiziell in Moskau gedrehte Film reflektiert am Beispiel eines siechenden sowjetischen Polit-Funktionärs ein politisches System, dass ihre Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. „Der Regisseur schafft eine komplizierte, vielschichtige Metapher der scheinbar alten Zeiten, die sich leider immer noch sehr wahr und relevant anfühlt, während er ein wunderbares Ensemble von Darstellern meisterhaft orchestriert", begründete die Jury diese Entscheidung.

Der Film über den Zerfall eines Imperiums, der in Russland wohl nie gezeigt werden darf, hatte im Oktober in München bereits den Werner-Herzog-Preis erhalten.
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Eka Chavleishvili aus Georgien konnte sich über den mit 5.000 EUR dotierten Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung freuen, die darüber hinaus auch den Preis der Ökumenischen Jury bekam.

In "BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY" von Elene Naveriani überzeugte Eka Chavleishvili die Internationale Festivaljury, "mit der Gestaltung einer unvergesslichen Figur mit einer solchen Kraft, Größe und Tapferkeit, dass man einfach nicht die Augen von ihr lassen kann."

Hier ein Ausschnitt:


Synopsis:
Laut Drehbuch wollte Etero, eine 48-jährige Frau, die in einem kleinen Dorf in Georgia lebt, nie einen Ehemann. Sie schätzt ihre Freiheit genauso wie ihre Kuchen. Aber ihre Entscheidung, allein zu leben, ist der Grund für viel Klatsch und Tratsch unter ihren Mitbewohnern. Unerwartet verliebt sie sich leidenschaftlich in einen Mann und steht plötzlich vor der Entscheidung, eine Beziehung einzugehen oder ein unabhängiges Leben zu führen. Etero muss sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und entscheiden, wie sie ihren eigenen Weg zum Glück finden kann.

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Der Hauptpreis des Wettbewerb Kurzfilm ging an den belarussischen Thriller "IT‘S ALL RIGHT" von Anton Zhuk. "Dieser Film zeigt nur einen kleinen Moment im Leben, aber er hat so viele Schichten, die ein Schlachtfeld der menschlichen Seele eröffnen", begründet die Kurzfilmjury diese Entscheidung.

Der Regisseur Nikola Stojanović gewann den Spezialpreis für seinen Kurzfilm "THE GHOSTS YOU DRAW ON MY BACK". Das serbisch-estnische Werk ist ein atmosphärisch dichtes Puzzle über Trauer und die unchronologische Zeitlichkeit der Erinnerung.

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"DYAD" gewann den U18 Wettbewerb Jugendfilm. Die bulgarische Produktion von Yana Titova ist ein schonungsloser Schulhof-Schocker aus Bulgarien, in dem ein junges Mädchen zu krassen Mitteln greift, um eigentlich nur eins zu bekommen: die Liebe ihrer Mutter. Hier der Trailer:


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Der Publikumspreis des 33. FFC ging an den Film "CLARA" von Sabin Dorohoi. Ein Film über eine junge Rumänin, die ihre Heimat und ihr Kind verlässt, um in Deutschland Geld zu verdienen - eine beispielhafte osteuropäische Biografie.

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Der FIPRESCI-Preis of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique ging an den rumänischen Film "LIBERTATE" von Tudor Giurgiu.

Jurybegründung:
Gewehrsalven in Sibiu/Hermannstadt im Dezember 1989. Auf der Leinwand eine Revolution mitzuerleben kann unbehaglich und mitreißend zugleich sein. Dem Regisseur gelingt es, dem historischen Chaos eine Gestalt zu verleihen, indem er einen Film schafft, der über die Ästhetik der rumänischen Neuen Welle hinausgeht.


Link: www.filmfestivalcottbus.de

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Bei der 47. Duisburger Filmwoche wurden vom 6. - 12. November 2023 insgesamt 23 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt und diskutiert.

Die Jurys vergaben am 11.11.2023 fünf Auszeichnungen im Gesamtwert von 23.000 Euro.

● Der 3sat-Dokumentarfilmpreis ging an "Einzeltäter Teil 1–3" von Julian Vogel, der in drei Teilen auf das Leben der Opfer und Angehörigen der rechtsextremen Anschläge in München, Halle und Hanau blickt.

● Der ARTE-Dokumentarfilmpreis ging an "Anqa" von Helin Çelik, die Frauen mit Gewalterfahrung über ihre Traumata sprechen lässt.

● Der Preis der Stadt Duisburg ging an "Patterns Against Workers" von Olena Newkryta. Darin wird die Arbeitswelt von industriellen Näherinnen mit technischen Entwicklungen verknüpft.

● Der „Carte blanche“ Nachwuchspreis des Landes NRW ging an "Operation Namibia" von Martin Paret. Der Film rekonstruiert eine Schmuggelaktion von verbotenen Büchern im Jahr 1976 in das südafrikanische Namibia.

● Der Publikumspreis der Rheinischen Post für den beliebtesten Film ging an "Vista Mare" von Julia Gutweniger und Florian Kofler. Darin wird das Leben an der italienischen Adriaküste im Sommer und die Arbeit von Saisonkräften in Hotels, am Strand und bei der Müllabfuhr portraitiert.

Link: www.duisburger-filmwoche.de

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Bei der Preisverleihung des 37. Braunschweig International Film Festival am 11.11.2023 gingen sowohl »Die EUROPA« als auch »Der HEINRICH« an die belgische Schauspielerin und Regisseurin Veerle Baetens für ihr Regiedebüt "WHEN IT MELTS". Beide Preise waren mit je 10.000 € hochdotiert.

Hier der Trailer:


Dreizehn Jahre nach einem schwülen Sommer, der völlig aus dem Ruder gelaufen ist, kehrt die 26-jährige Eva in ihr Heimatdorf zurück.


»Die TILDA«, die von 75 Frauen gestiftet wird, ging an die brasilianische Filmemacherin Lillah Halla für ihren Film "POWER ALLEY".

Auch die Gifhorner Filmkomponistin Vanessa Donelly zählt zu den Preisträger*innen. Sie erhielt den »Heimspiel Preis« für ihre Arbeit an dem Werk "THE ANGEL IN THE WALL", eine Produktion mit regionalem Bezug.

Die Jury des »ECHT« vergab ihren Dokumentarfilmpreis an Tünde Skovrán für "WHO AM I NOT". „Der Film ist eine Erinnerung daran, dass das Leben in seiner Vielfalt existiert. Er bestärkt: Die queere Community will keine Sonderrechte, sondern einfach nur ihre Rechte“.

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury des »ECHT« unterdessen für "ALONG CAME LOVE" aus, von Regisseurin Katell Quillévéré. „Ein begeisterndes Drama, das uns als Jury nachhaltig beeindruckt hat.“

Der Kurzfilmpreis »Die EDDA« ging in diesem Jahr nach Estland an Priit Tender, der sich per Video-Schalte über die Auszeichnung für seinen Film "DOG-APARTMENT" freuen konnte.

Der deutsch-französischen Jugendpreis »KINEMA« ging an die Regisseurin Angela Ottobah für die Deutschlandpremiere von "RAPTURE". „Angela Ottobah erzählt eine Geschichte unerschöpflicher Resilienz von Kindern angesichts Missbrauchs und elterlicher Einflussnahme“, erklärte die aus sechs Schüler*innen bestehende Jury.

Mit dem »Green Horizons Award« wurde der beste Film zum Thema Nachhaltigkeit geehrt – er ging an Regisseur Matthieu Rytz für "DEEP RISING", ein Werk über das empfindliche Ökosystem der Tiefsee.

Link: www.filmfest-braunschweig.de

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Am Sonntagabend, den 12.11.2023 endet nach sechs Tagen die 10. Edition des Italian Film Festival Berlin mit der Verleihung des »Lazio Eterna Scoperta«, einem Publikumspreis, an Regisseur Ivano De Matteo für seine Film "MIA".

Hier der Trailer:


Synopsis:
Es ist die Geschichte einer einfachen und glücklichen Familie, in die ein Junge, ein Manipulator, gewaltsam eindringt, der das Leben eines wunderbaren fünfzehnjährigen Mädchens auf den Kopf stellt und es zu einem Albtraum macht. Als es dem Mädchen gelingt, mit Hilfe ihres Vaters zu entkommen und wieder zu leben, beschließt der Junge, sie zu vernichten. Dem Vater bleibt nur eines: Rache.


Unter den zehn ausgewählten italienischen Filmen der vergangenen Kinosaison, befand sich auch die Deutschlandpremiere von "RAPITO – Die Bologna Entführung" von Regisseur Marco Bellocchio, eine Koproduktion Italien/Frankreich/ Deutschland, die kommenden Donnerstag, 16.11.2023, bundesweit im Pandora Filmverleih startet.

Link: www.italianfilmfestivalberlin.com

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