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Cate Blanchett nur noch kurze Zeit in Berlin zu sehen

Julian Rosefeldts Manifesto Inszenierung mit Cate Blanchett im Hamburger Bahnhof endet am Wochenende.



Noch bis zum 6. November 2016 widmet die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin dem in unserer Stadt lebenden Künstler Julian Rosefeldt (geb. 1965) eine Einzelausstellung. Rosefeldt ist neben seinen fotografischen Werken vor allem durch aufwendig inszenierte Filme bekannt geworden.

Nach zweimaliger Verlängerung soll nun leider Schluss sein mit der Multimediaausstellung im Hamburger Bahnhof. Die über dem Café von Sarah Wiener gezeigten Film-Manifeste laufen nun schon seit Februar 2016 auf 13 großen, gleichzeitig bespielten Leinwänden und fanden insbesondere bei der jüngeren Generation großen Anklang, sodass das Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof zu einem beliebten und stark frequentierten Treffpunkt für Computer-Nerds avancierte. Udo Kittelmann, Direktor der Neuen Nationalgalerie, hat die Show für sein Museum erworben, das aber derzeit wegen Sanierung des Mies van der Rohe Baus auf Jahre hinaus geschlossenes bleibt.

Die Sehnsucht nach Manifesten ist ungebrochen. Das zeigt Rosefeldts neue Filminstallation Manifesto: 13 parallel laufende, in Berlin gedrehte Filme, mit der wandlungsfähigen australischen Schauspielerin Cate Blanchett, bringen zornige, jugendlich und unerhört aktuell klingende Worte gleichzeitig auf 13 große Leinwände. Tatsächlich hat Rosefeldt für jeden Film historische Originaltexte aus zahlreichen Manifesten von Künstlern, Architekten, Choreografen und Filmemachern collagiert – darunter Texte von Filippo Tommaso Marinetti, Tristan Tzara, Kazimir Malevich, André Breton, Claes Oldenburg, Yvonne Reiner, Sturtevant, Adrian Piper, Sol LeWitt oder Jim Jarmusch. Viele von ihnen weisen eine überraschende theatrale und literarische Stärke auf. Der inhaltlichen und performativen Energie der Proklamationen ist die Lebendigkeit und der wütende Aufschrei einer jungen Generation eingeschrieben.

Rosefeldt hat diese Kraft in sprechbaren Textcollagen verdichtet. Hier ein Ausschnitt mit Statement des Künstlers:



Durch Kürzungen und Kombination von Texten verschiedener Autoren sind so 13 poetische Monologe entstanden, die nicht immer einen Sinn ergeben und auch nur annähernd zu den Filmen passen, aber dennoch kultige Worte widerspiegeln. Julian Rosefeldt verbindet sie mit seinem Interesse an den Arbeits- und Lebenswelten der Gegenwart und führt die neu entstandenen Manifesttexte in diesem Werk mit Situationen der heutigen Zeit zusammen, in denen Frauen öffentlich vorgetragene wie innerlich geführte Monologe halten. Verkörpert und vorgetragen werden sie von der australischen Schauspielerin Cate Blanchett. Die Einzelfilme entwickeln daraus eine Bandbreite von höchst individuellen Persönlichkeiten: Durch Kostüm, Maske, Drehort und ihr facettenreiches Spiel verwandelt sich Blanchett in so unterschiedliche Figuren wie eine Grundschullehrerin, eine Puppenspielerin, eine Brokerin, eine Trauerrednerin und einen Obdachlosen. In der Rolle dieser Protagonisten verbindet Blanchett die Texte mit einem unerwarteten und gegenwärtigen Kontext.

Manifesto ist eine gemeinsame Produktion der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin zusammen mit dem Australian Centre for the Moving Image, Melbourne, der Art Gallery of New South Wales, Sydney, dem Sprengel Museum, Hannover und der Ruhrtriennale. Das Projekt entstand in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk und dank der großzügigen Unterstützung des Medienboards Berlin-Brandenburg und der Burger Collection Hongkong. Anlässlich dieser Zusammenarbeit wurde Manifesto durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie für die Nationalgalerie erworben.

Kuratoren: Anna-Catharina Gebbers und Udo Kittelmann
Weitere Informationen: www.julianrosefeldtinberlin.de | www.smb.museum

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