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4K-Übertragung sogar via DVB-T2 möglich (Update)

Österreich plant DVB-T2 ab 1. April 2013 mit ORF- und ARD-HD-Einspeisung



Es ist kein Aprilscherz wenn heute der Österreichische Rundfunk (ORF) mit seinem Fernsehprogramm via terrestrischem Überallfernsehen, High Definition Programme zu verbreiten beginnt. Während in Deutschland die RTL Senderkette bereits im Sommer die terrestrische digitale Verbreitung in einigen Landesteilen total einstellen wird, geht das deutschsprachige Nachbarland den umgekehrten Weg und verstärkt sogar seine Aktivitäten im Fortschrittsglauben.

Es ist allerdings kein Wunder, dass RTL über den schleppenden technischen Ausbau in Deutschland verärgert ist. Bereits im Mai 2009, also vor knapp vier Jahren schrieben wir hier, dass erste Versuchssendungen in HD auf terrestrischem Wege in anderen Ländern unternommen werden. RTL rüstete deshalb seine Technik um und setzt seitdem den effizienteren H.264-Codec anstelle von MPEG2 zur Übertragung ein. Doch die Einführung von DVB-T2, was eine terrestrische HD-Übertragung ermöglichen würde, ist bei uns weiterhin nicht absehbar.

Ganz im Gegenteil schlägt Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, ganz unverfroren die Abschaffung des kostenlosen Fernsehens vor. Als Alternative empfiehlt er die Verbreitung über dass teure Internet. Dabei hat jüngst erst die Telekom verlauten lassen, dass es im Konzern durchaus Überlegungen zur Drosselung der DSL-Geschwindigkeit gibt, da der Netzausbau nicht zügig genug voran kommt. Bei TV-Übertragungen sind aber hohe VDSL-Geschwindigkeiten erforderlich. Die werden in Zukunft aber möglicherweise mehr Geld kosten. Die Bundesnetzagentur hat höhere Preise für die Verbindung zwischen Kabelverzweiger und Wohnung bereits genehmigt, womit auch auf die Preise für DSL der Konkurrenz steigen werden.

In einer Stadt wie Berlin, in der sehr viele Sozialhilfeempfänger leben, sind Vorschläge zur Abschaffung des kostenlosen digitalen TV-Empfangs via Antenne, wie ein Faustschlag ins Auge. Nachdem diverse Gerichtsurteile den Wohnungsvermietern zudem die Beseitigung von Satellitenantenne auf den Balkonen erlaubt haben, sofern als Alternative das teurere Kabelfernsehen in den Stockwerken eingezogen wird, könnte das Ende des einfachen Antennenfernsehens die sozialen Spannungen in Berlin deutlich verschärfen und zu neuen Unruhen in der Bevölkerung führen.

In Berlin ist das Ende der RTL-Ausstrahlung über das Antennenfernsehen erst im nächsten Jahr ein Thema, weil glücklicherweise die Verträge länger als in München gelten. In Bayern ist aber im Sommer bereits Schluss. Da die privaten Sendeanstalten viel Geld in die HD-Aufrüstung gesteckt haben, soll diese sich schnell amortisieren. Für den Empfang wird in Zukunft also vielleicht nur noch Kabel und Satellit infrage kommen.

NACHTRAG:
In einer Pressemitteilung vom 2. April 2013 gab die Sendergruppe der Prosiebensat.1 Media AG bekannt, dass deren Fernsehsender auch über 2014 hinaus via DVB-T empfangbar sein werden. Eine entsprechende Verbreitungsvereinbarung wurde mit Media Broadcast jetzt bis 2018 verlängert, um auch weiterhin die eigenen Programme einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.

DVB-T war in Deutschland 2003 eingeführt worden. Derzeit empfangen rund vier Mio. Haushalte - vornehmlich in Ballungsräumen - ihr Fernsehprogramm digital via Antenne. Nun ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen den geänderten Anforderungen an HDTV zeitnah anzupassen.



Testlauf in 4K-Übertragung via DVB-T2
In europäischen Nachbarländern wird dagegen versucht, das terrestrische digitale Fernsehen sogar auszubauen. Dazu haben die EBU und der spanische Sender RTVE in einem Testlauf sogar die Übertragung von 4K-Video über eine DVB-T2-Strecke realisiert. Die Demonstration fand während der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona statt, wie wir am 3. März 2013 schrieben. Wie viel mehr an Informationen das 4K Signal beinhaltet, darüber berichteten wir am 25. Januar 2013 anlässlich der CES in Las Vegas.

Das terrestrisch übertragene Signal hatte eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten und entsprach damit dem von der EBU als UHD-1 (Ultra High Definition 1, umgangssprachlich: Ultra HD) festgelegten Standard. Für die Codierung der Signale wurde der H.264-Codec mit einer Datenrate von 35 Mbps benutzt. Die per DVB-T2 übertragenen 4K-Bilder wurden dann auf einem Display mit 84 Zoll gezeigt. Als Motive dienten ausgewählte Orte in Barcelona.



Mit der Demonstration sollte gezeigt werden, dass sich die Übertragung von 4K-Content auch heute schon gut bewerkstelligen lässt: Durch das Nutzen des DVB-T2-Standards ist eine unkomplizierte und effiziente Übertragung hochaufgelöster Videosignale möglich, dank der terrestrischen Ausstrahlung können die Signale zudem sehr einfach auch von mobilen DVB-Geräten empfangen werden.

Neben der EBU (European Broadcasting Union) und dem Broadcaster RTVE beteiligten sich auch weitere Unternehmen als Technologiepartner an der Testübertragung, darunter Abertis Telecom, SAPEC, Sony, Apuntolapospo, UPM und URL La Salle.

Sky Deutschland mit Ultra HD in Vorbereitung.
Sky Deutschland sprach kürzlich auf einem Fachkongress der DVB World 2013 über Planungen für ein Programm in Ultra-HD-Auflösung, auch wenn sich der Pay-TV-Sender noch nicht auf einen Zeitpunkt für die 4K-Übertragung festlegen will. Dennoch erwartet Oliver Lewis, Vice President Strategy bei Sky Deutschland, dass Ultra-HD-Auflösung künftig Teil des Programmes des Pay-TV-Senders sein wird.

Geräte oder ein Programm werden mit "4K" oder Ultra HD bezeichnet, wenn die horizontale Auflösung rund 4.000 Pixel beträgt. Die 4K-Arbeitsgruppe der Consumer Electronics Association empfahl im Oktober 2012, den Begriff "Ultra HD" statt 4K zu verwenden. Um die Anforderungen für die Kategorie Ultra HD zu erfüllen, müssen Displays und Projektoren mindestens 8 Millionen aktive Pixel zeigen. Zudem müssen sie in der Horizontalen mindestens 3.840 Pixel und in der Vertikalen mindestens 2.160 Pixel darstellen. Dabei haben die Displays ein Seitenverhältnis von 16:9 aufzuweisen und mindestens über einen digitalen Eingang zu verfügen, der das 4K-Videoformat bei voller Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln unterstützt.

Sky-Deutschland-Sprecher Stefan Bortenschlager sagte zu Golem.de: "Sky Deutschland hat im Dezember erstmals ein Live-Fußballspiel in Form des Gipfeltreffens zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund in Ultra HD aufgezeichnet. Ultra HD befindet sich zwar noch in einem frühen Stadium, aber die Entwicklung schreitet rasch voran und wird damit auch mehr und mehr Konsumenten locken. Diejenigen, die bereits in den Genuss von Ultra-HD-Bildern gekommen sind, sind davon begeistert. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, ab wann Sky Deutschland Ultra HD ausstrahlen wird."

Die japanische Regierung beginnt früher als geplant mit 4K-Fernsehen, berichtete die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun am 27. Januar 2013. Das Programm werde zuerst über Satellit und später terrestrisch ausgestrahlt. Das japanische Kommunikationsministerium wolle so die Nachfrage für 4K-Fernseher von Sony, Panasonic und Sharp im Land stimulieren. Die großen brillant-scharfen 4K-Flachbildschirme waren auch auf der letzten Funkausstellung (IFA) ein Publikumsrenner gewesen.

Ursprünglich sei das 4K-Programm für 2016 geplant worden, nun werde der Termin auf Juli 2014 vorgezogen, um das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien in Ultra HD übertragen zu können.

Apples-TV soll Ultra HD bieten.
Auf den Zug mit Ultra-HD-TV wird auch Apple aufspringen. Sein schon lange geplantes iTV soll mit einem Ultra-HD-TV-Panel von LG Display auf den Markt kommen. Apples iTV soll Ende 2013 oder Anfang 2014 erscheinen, mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln - was 4K entspricht, berichtet das taiwanische Branchenmagazin Digitimes aus Apples Zuliefererkreisen. Der Fernseher soll zudem Sprach- und Bewegungssteuerung sowie einen Internetzugang haben und nicht von Apples bisherigem Zulieferer Foxconn Electronics hergestellt werden. Mit der Entscheidung für die koreanische Firma LG ist auch Sharp und der deutsche Nobelhersteller Loewe offensichtlich aus dem Rennen gefallen. Die japanische Sharp steht zurzeit mit dem Rücken an der Wand und kämpft ums Überleben. Auch Loewe, dessen TV-Panels von Sharp kommen, ist angeschlagen und muss nicht nur sein Sortiment straffen, sondern auch Entlassungen in Kronach vornehmen. Gerüchte über ein Interesse Apples an Loewe wurden von der Loewe Geschäftsführung stets dementiert.

Quellen: film-tv-video | GameStar | Golem | Digitimes | Blickpunkt:Film

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