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Eiszeit Kino Berlin wird von der FFA gefördert

Dem Berliner Kino stehen 135.655 Euro für Modernisierung zur Verfügung.



Kürzlich wurde bekannt, dass die Filmförderungsanstalt in Berlin (FFA) im gesamten Bundesgebiet insgesamt sechs Kinoneubauten und Modernisierungen fördert. Darunter ist auch das kleine Berliner Independent-Filmtheater "Eiszeit-Kino" im Kreuzberger Wrangelkiez, das unscheinbar im zweiten Hinterhof der Zeughofstraße 20 liegt. Tatsächlich sind etliche Kinos in Berlin seit Jahren nicht mehr modernisiert worden. Einige sind für behinderte Personen wahrlich schwer erreichbar, denn bei manchen Lichtspieltheatern, wie z.B. beim Sputnik-Kino am Südstern oder bei dem Höfe-Kino am Hackeschen Markt, müssen bis zu fünf Stockwerke - oft ohne funktionierenden Fahrstuhl - über alte Treppenhäuser in Hinterhäusern erklommen werden.

Auch die Bestuhlung ist meist zusammengewürfelt, manchmal in sehr engen Reihen mit harten Stühlen und dünner Polsterung oder durch unverrückbare, selbst gemauerte Steinbänke angeordnet. Den Luxus der feinen Ledersesseln, die man jetzt in den modernen Mainstream-Multiplextheatern wie dem Zoo Palast vorfindet, können sich die unabhängigen Theater nicht leisten. Das herausragende Programmangebot mit Filmen, die sonst kaum noch eine Chance haben im Kino gezeigt zu werden, gibt jedoch der Filmförderungsanstalt das Recht, einmal genauer hinzusehen und dieses Engagement der Independent-Betreiber zu belohnen.

Deshalb vergab die FFA-Unterkommission Kino in ihrer 152. Sitzung unter dem Vorsitz von Christine Berg eine Rekordsumme von insgesamt 6.311.380 Euro an Fördermitteln. Es ist die bislang höchste Gesamtsumme, die je von dieser Kommission bewilligt wurde. Unter den 139 geförderten Projekten sind alleine sechs Kinoneubauten, die mit Zuschüssen und zinslosen Darlehen unterstützt werden. Die Schließungen von sogenannten OFF-Kinos konnte damit gestoppt werden. Mit anderen Worten: Die Anzahl der Arthouse Kinos hat sich bundesweit wieder stabilisiert.

Die höchsten Fördersummen gehen mit je 180.000 Euro an den Neubau eines Kinos am Kulturbahnhof in Bad Homburg durch Stefan Burger, die Neuerrichtung des seit geraumer Zeit in Planung befindlichen neuen Breitwand Kinos von Matthias Helwig in Gauting und den Neubau des (bestehenden) Lichtburg Centers in Dinslaken. Darüber hinaus erhält Christian Pfeil für den Neubau eines Kinos in Gera 61.740 Euro, die Lichtblick Cinema GmbH wird mit 135.000 Euro für die Neuerrichtung des Rex Kino in Wuppertal Elberfeld und die Genossenschaft Programmkino Würzburg mit 121.346 Euro für die Eröffnung des Central Programmkino in Würzburg gefördert.

Insgesamt 610.000 Euro vergab die Kommission darüber hinaus für die Erweiterung bestehender Kinos, im einzelnen wurden in diesem Bereich der Bonner Woki Filmpalast, der Citydome Sinsheim, der Kinopalast Neuburg, das Cineplex Bad Kreuznach, die Kulisse in Ettlingen und das Berliner Eiszeit Kino gefördert.

Im Rahmen der Modernisierungsförderung für Renovierungen wurden 127 Kinos - darunter kleine Kinos in kleineren Orten ebenso wie Multiplexe in Großstädten - mit insgesamt 4,8 Mio. Euro gefördert. Davon kam sieben geförderten Projekten die seit Anfang dieses Jahres mögliche FFA-Förderung zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Kino zugute.

Insgesamt lagen dem Gremium unter dem Vorsitz von Christine Berg 177 Anträge auf Kinoförderung vor. Die nächste Sitzung der Unterkommission Kino findet voraussichtlich im März 2015 statt. Die Antragsfrist für diese Sitzung endet am 8. Dezember 2014.

Die komplette Förderliste finden Sie hier.
Förderanträge: www.ffa.de

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