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Erstmals Produzentenpreis bei Filmfest Hamburg

FATIH AKIN erhält DOUGLAS-SIRK-PREIS beim Filmfest Hamburg.



Seit 2003 ist Albert Wiederspiel Leiter von Filmfest Hamburg und wohnt dennoch abwechselnd in Berlin und Hamburg. Die beiden größten Städte Deutschlands konkurrieren zwar um die Durchführung einer der nächsten Olympiaden, doch wirtschaftlich sind sie eng miteinander verflochten. Deshalb gibt es neben Hamburgs Festivalchef zahlreiche Berufspendler, die regelmäßig in beiden Städten präsent sein müssen. Allerdings liegt Berlin insbesondere im Kulturbereich, nicht nur wegen der Berlinale, klar in Führung. Doch Albert Wiederspiel lässt sich immer wieder zahlreiche neue Dinge einfallen, um das Filmfest Hamburg spannend zu halten.

In diesem Jahr startet das Filmfest Hamburg zeitgleich mit dem Zurich Filmfestival und zeigt vom 25. September bis 4. Oktober 2014 insgesamt 143 Filme aus 49 Ländern, was einen guten Überblick über das aktuelle Kinoschaften verschafft. Den Zuschauer erwarten herausfordernde Themen und einzigartige Geschichten sowie Filmemacher, die mit Form und Inhalt experimentieren.

Filmfest Hamburg ist ein Festival für das Publikum. Jedes Jahr im Herbst begeistert es über 40 000 Kinofans in zehn Tagen auf zehn Leinwänden mit ca. 140 nationalen und internationalen Spiel- und Dokumentarfilmen als Welturaufführung, Europapremiere oder deutsche Erstaufführung. In zehn festen und weiteren, jährlich wechselnden Sektionen reicht das Programmspektrum von cineastisch anspruchsvollen Arthouse-Filmen bis hin zum innovativen Mainstreamkino. Darüber hinaus bringt es besonderes deutsches TV-Filmschaffen einmalig auf die große Leinwand. 16 NDR Produktionen und Koproduktionen werden noch vor ihrer TV-Premiere in den Kinos Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage, Studio und 3001 zu erleben sein.

Zudem läuft auf dem Filmfest Hamburg "The Cut" von Fatih Akin zum ersten Mal in Deutschland - der Film ist ebenfalls mit Beteiligung des NDR entstanden. Als Plattform für kulturellen Austausch und Dialog wird ein Großteil der Filme von den Filmschaffenden persönlich in Hamburg vorgestellt. Zahlreiche Rahmenveranstaltungen machen Filmfest Hamburg zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinobegeisterte und die Filmbranche gleichermaßen.

Preise und Auszeichnungen.
Erstmals wird der neu geschaffene Hamburger Produzentenpreis im Rahmen von Filmfest Hamburg vergeben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 50 000 Euro dotiert und soll die Arbeit von Produzentinnen und Produzenten sowohl von deutschen Fernsehproduktionen wie von europäischen Kino-Koproduktionen fördern und würdigen. Der Preis gliedert sich in zwei Wettbewerbskategorien auf: Deutsche Fernsehproduktion und Europäische Kino-Koproduktion mit deutscher Beteiligung. Die Produzenten der Gewinnerfilme erhalten jeweils 25 000 Euro. Eine jeweils dreiköpfige Jury ermittelt die Gewinner in den beiden Kategorien. Das Preisgeld für die beste Fernsehproduktion wird von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF), das für die beste europäische Kino-Koproduktion (mit deutscher Beteiligung) von der Kulturbehörde Hamburg und über die Filmförderung zur Verfügung gestellt.

Mit dem Douglas-Sirk-Preis, der nach dem gebürtigen Hamburger Filmschaffenden benannt ist, wird in diesem Jahr der Hamburger deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin ausgezeichnet. Dieser Preis wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat.

Kunstvoller Trailer wirbt für das Filmfest Hamburg.
Ein neuer Trailer wirbt auch im Umland für das Filmfestival, denn das Filmfest Hamburg geht in diesem Jahr auch auf Tour. Unter dem Motto "Stadt, Land, Filmfest" bringen die Veranstalter während der Festivaltage ausgewählte Filme ihres Programms in fünf verschiedene Orte rund um Hamburg. Das Konzept des Trailers wurde von der Hamburger Kreativagentur thjnk entwickelt. Produziert wurde der Trailer von Tony Petersen Film. Entstanden ist eine kunstvolle und ästhetische Hommage an das Kino. Zwei Schauspieler führen den Zuschauer durch die Genres von Drama bis Action - ohne Dialog und nur mit Mimik und Gestik in einem stark reduzierten Setting.



In ausgewählten Kinos in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern soll je ein speziell ausgesuchter Film vom Filmfest Hamburg laufen.

"Im 22. Jahr von Filmfest Hamburg möchten wir unser Festival in fünf Städten in der Metropolregion Hamburg vorstellen - mit allem was dazu gehört: Roter Teppich, spannende Filme und anregende Diskussionen mit Regisseuren oder Schauspielern. Denn dieses Privileg sollte nicht nur der Großstadt vorbehalten sein. Wir freuen uns also in diesem Jahr auf neue Zuschauer, engagierte Kinobetreiber und eine Brise frische Landluft", sagt Albert Wiederspiel über das neue Projekt. Thorsten Kausch von derHamburg Marketing GmbH pflicht dem bei: "Zu den Gemeinsamkeiten, die die Metropolregion Hamburg verbinden, gehören auch und besonders die Freude an Kulturgenuss und großem Kino. Mit der Aktion lernen die Bilder buchstäblich laufen und lösen die Trennschärfe zwischen Stadt und Land auf."

Britische Komödie „Pride“ eröffnet das Festival.
Eröffnet wird das Filmfestival mit der britischen Komödie „Pride“ von Matthew Warchus, die bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes als Abschlussfilm der Sektion Quinzaine des Réalisateurs lief und wurde mit Standing Ovations gefeiert wurde. Der britische Regisseur wurde 1999 mit seinem Erstling „Simpatico" international bekannt. Hier der Trailer:



Der Film „Pride“ spielt in der moralinsaueren Thatcher-Ära der 80er Jahre und basiert auf wahren Begebenheiten. Mark, Mitglied der schwul-lesbischen Szene, reicht es nicht mehr, nur mit bunten Plastikeimern vor dem Londoner Infobüro Spenden zu sammeln, er will auch den Streik der britischen Bergarbeiter unterstützen. Gesagt, getan: mit viel Enthusiasmus wird die L.G.S.M (Lesbians and Gays Support the Miners) gegründet – und so trifft Bronski Beat auf Gaelic Folk ... Konflikte sind da vorprogrammiert.

Dazu Festivalleiter Albert Wiederspiel: „Welch eine Freude, mit einem Film eröffnen zu können, der nicht nur gesellschaftspolitisch von großer Relevanz, sondern auch noch komisch, rührend und voller Überraschungen ist! Ein Film, wie nur die Engländer ihn machen können – in bester Tradition von „Ganz oder gar nicht“ oder „Die Commitments". Und was passt besser zum immer sonnigen Hamburg als das regnerische, aber so liebenswerte Wales?

Filmfest Hamburg 2014 punktet mit weiteren Cannes Gewinnern.
Auch Nuri Bilge Ceylans "Winter Sleep" sowie weitere Titel, die allesamt ebenfalls in Cannes ausgezeichnet worden waren, feiern in Hamburg ihre Deutschlandpremieren. Unter anderen werden der Camera-d'Or-Gewinner "Party Girl" von Marie Amachoukeli, Claire Burger und Samuel Theis, Kornel Mundruczos "Underdog" (Gewinner von Un Certain Regard) und der Semaine-de-la-Critique-Sieger "The Tribe" von Myroslav Slaboshpytksiy in der Hansestadt zu sehen sein.

"Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, so viele Preisträger der verschiedenen Sektionen aus Cannes für unser Festival zu gewinnen. Die Zusagen der Filmemacher bestärken uns in unserer Arbeit, kompromisslos an gute und wichtige Filme zu glauben und unser Festival weiter nach dem Motto 'Film does matter!' auszubauen", kommentiert Filmfest-Leiter Albert Wiederspiel das Programm.

"Hin und weg" feiert deutsche Festivalpremiere in Hamburg.
Das auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno groß gefeierte Roadmovie "Hin und weg" von Christian Zübert wird auf dem Filmfest Hamburg seine deutsche Festivalpremiere feiern. Hier der Trailer:



Weitere Titel der diesjährigen Festival Ausgabe sind: "Get, der Prozess der Viviane Amsalam" von Ronit und Shlomi Elkabetz, Lisandro Alonsos "Jauja", Thomas Cailleys dreifach bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes ausgezeichneter "Les Combattants", Panos H. Koutras' "Xenia", Xavier Dolans "Mommy", der in Cannes den Preis der Jury gewonnen hatte, und Lova Nantenainas "Ady Gasy".

Filmfest Hamburg
25.09.-04.10.2014
Festivalzentrum
Allende-Platz, 20146 Hamburg-Rotherbaum nähe Universität
Metrobus 4 und 5 bis Grindelhof

Link: www.filmfesthamburg.de
Quellen: Blickpunkt:Film | ots - News aktuell

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