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Die Preisträger des 45. Bayerischen Filmpreises 2024 in München

Mit insgesamt 300.000 Euro an Preisgeldern gilt der Bayerische Filmpreis als einer der renommiertesten in der deutschen Filmbranche. Die Gala fand am Freitagabend, den 19. Januar 2024, zum 45. Mal im Münchner Prinzregententheater statt.



Ein Pierrot für Hannah Herzsprung.

Schauspielerin Hannah Herzsprung bekam am Freitagabend, den 19. Januar 2024, den Bayerischen Filmpreis in Form einer Porzellanfigur des Pierrot überreicht. Sie erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung als beste Darstellerin für ihre Rolle in dem Film "15 Jahre", wie die Bayerische Staatskanzlei mitteilte. Filmminister Florian Herrmann (CSU) würdigte die 42-Jährige als «schauspielerisches Ausnahmetalent».

Der Film "15 Jahre" ist seit 11. Januar 2024 im Kino. Hier der Trailer:


In der Jury-Begründung heißt es: «Auf den ersten Blick zart und zierlich, entwickelt Hannah Herzsprung vor laufender Kamera eine radikale Wut und Wucht, die das Publikum mal mitreißt, mal schockiert, aber auf jeden Fall für immer im Gedächtnis bleiben wird.»

Für Herzsprung ist es nicht der erste Preis. Für ihre Rolle in "4 Minuten" bekam sie ihn vor Jahren schon einmal - damals in der Kategorie «bestes weibliches Nachwuchstalent».

Der von Regisseur Chris Kraus inszenierte deutsch-österreichisch-luxemburgischer Spielfilm "15 Jahre" (2023) mit Hannah Herzsprung, Albrecht Schuch, Hassan Akkouch und Christian Friedel, ist die Fortsetzung des Gefängnisdramas "Vier Minuten" (2006).

Synopsis:
Die hochbegabte Pianistin Jenny wird nach 15 Jahren Haft wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, aus dem Gefängnis entlassen. Wegen der schlechten Haftbedingungen hat sie dort bei der Geburt zudem ihr Kind verloren. Nach ihrer Entlassung erfährt sie, dass aus ihrer Jugendliebe unter dem Künstlernamen Gimmiemore ein international gefeierter Star wurde. Er war damals nicht nur verantwortlich für ihr Martyrium, sondern hatte auch den Mord begangen, weshalb sie nur noch Hass und Rache empfindet. In einer Fernseh-Talentshow kommt es zu einer Wiederbegegnung mit ihrem früheren Geliebten und Peiniger, bei der sie erneut ausrastet und damit nicht ihre Beziehung zu einem syrischen Musiker, sondern auch ihre inzwischen erworbene Übereinkunft mit Gott gefährdet.


Bester Darsteller wurde in diesem Jahr Stefan Gorski für seine Rolle in "Ein ganzes Leben" von Regisseur Hans Steinbichler nach dem gleichnamigen Weltbestseller von Robert Seethaler. Eine Filmkritik hatten wir am 9. November 2023 veröffentlicht.

Hier der Trailer:


Mit einem schier unzerstörbaren Lebenswillen ausgestattet durchleide die Figur des Andreas Egger einen lebenslangen, entbehrungsreichen Passionsweg, schrieb die Jury. Gorski spiele "diesen Schmerzensmann der Alpen mit vibrierender Intensität und einer enormen Wandlungsfähigkeit".


Als Beste Nachwuchsdarstellerin erhielt Bayan Layla einen Pierrot für ihre Rolle in "Elaha". Der Film über die Selbstfindung einer jungen Frau in der postmigrantischen Gesellschaft lebe von der Präsenz der jungen Schauspielerin Bayan Layla, schrieb die Jury.

Hier der Trailer:


Geboren und aufgewachsen in Syrien, studierte sie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater in München. "Mit großem Einfühlungsvermögen verleiht Bayan Layla der Figur sowohl Zerbrechlichkeit als auch eine stille Kraft", heißt es in der Jury-Begründung weiter.

Der Film feierte seine Premiere im letzten Jahr auf der 73. Berlinale in der Sektion »Perspektive Deutsches Kino«, die in diesem Jahr aus finanziellen Gründen in bisheriger Form nicht weitergeführt wird. Eine Filmkritik hatten wir zum Kinostart am 24. November 2023 veröffentlicht.

Beste Nachwuchsdarsteller wurden Tijan Njie und Elan Ben Ali für ihre Rollen als Disco-Pop Duo Milli Vanilli in "Girl You Know It's True". Zugleich wurde das Werk von Regisseur Simon Verhoeven als Bester Film geehrt.

Hier der Trailer:


Mit ihrer mitreißenden Leidenschaft, ihrer überspringenden Energie und ihrer berührenden Sensibilität würden sie das Disco-Pop Duo Milli Vanilli noch einmal zum Leben erwecken, findet die Jury. Der Film erzähle, so schreibt die Jury weiter, in einer atemberaubenden Tour d'Horizon der Disco-Pop Geschichte, bei der immer auch die dramatischen Akkorde mitschwingen und die Zuschauer in einen Sog voller Leidenschaft ziehen.

Eine Filmkritik hatten wir zum Kinostart am 28. Dezember 2023 veröffentlicht.

Den Kamerapreis erhielt in diesem Jahr Daniel Gottschalk für "Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt". Der Kameramann lasse Marias Horror, die hochschwanger in einem einsamen Haus ist, in einer einzigen Kamerafahrt in Echtzeit erleben, schrieb die Jury.

Der Regiepreis des Bayerischen Filmpreises ging an Alireza Golafshan für den Film "Alles Fifty Fifty", der die Jury wegen seiner herrlich entlarvenden Wortwitz-Duelle gefiel. Der ursprünglich am 7. März 2024 geplante Kinostart wurde allerdings auf unbestimmte Zeit in den Herbst 2024 verlegt.

Hier der Trailer:


Weiter heißt es in der Begründung der Jury: "Alireza Golafshan inszeniert unaufdringlich und eindrücklich zugleich diese Geschichte von Trennung und Wiederzusammenkommen, von Konkurrenz und Gemeinsamkeit."

Den Newcomer-Regiepreis erhielt Schauspielerin Aylin Tezel für "Falling into Place". Hier der Trailer:


Tezel habe als Darstellerin eine ungewöhnlich ehrliche Hauptfigur erschaffen, sagte die Jury. Doch das sei nicht alles. Sie hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und den Film mitproduziert, ein zärtlicher Film über das Leben.


Den Dokumentarfilmpreis bekam in diesem Jahr Steffi Niederzoll für "Sieben Winter in Teheran". Der Film feierte auf der 73. Berlinale 2023 in der diesmal nicht mehr fortgesetzten Sektion »Perspektive Deutsches Kino« seine Premiere und erhielt dort den »Kompass-Perspektive Preis«. Hier der Trailer:


Die Filmemacherin und ihr Team tauchen mit Hingabe in eine fremde Kultur und Sprache ein, um die Ungerechtigkeiten des iranischen Rechtssystems aufzudecken, schrieb die Jury.


Den Drehbuchpreis erhielt Martin Rauhaus für "Weißt du noch" über ein alterndes Ehepaar unter der Regie von Rainer Kaufmann.

Hier der Trailer:


Rauhaus habe es geschafft, schrieb die Jury, dieses Leben, das in die Zielgerade biegt und überwiegend aus Rückschau besteht, in eine faszinierende und zugleich hoch emotionale Achterbahn zu verwandeln.

Eine ausführliche Filmkritik hatten wir am 23. September 2023 veröffentlicht.

Der Preis in der Kategorie »Family Entertainment« ging an die megahertz GmbH für den Film "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen". Hier der Trailer:


Eine Filmkritik hatten wir am 6. Oktober 2023 veröffentlicht.

Veronica Ferres erhielt mit dem Preis des Ministerpräsidenten Markus Söder den Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises 2024 für ihr Lebenswerk, "das aber noch lange nicht abgeschlossen ist", so die 58-Jährige im BR-Interview.

Der Bayerische Filmpreis wird seit 1979 vergeben und zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Er ist mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro dotiert und wird in insgesamt elf Kategorien auf Vorschlag einer elfköpfigen Fachjury vergeben.

Alle ausführlichen Begründungen der Jury sind in den Pressemitteilungen der Bayerischen Staatsregierung unter nachfolgendem Link zu finden.

Link: www.bayern.de/preistraeger...45.bayerischer-filmpreis.../



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