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Neues von den Filmfestivals in Locarno, Venedig und Zürich

Das Schweizer Film Festival am Lago Maggiore mit neuer Webadresse.





Schon bei der 70. Jubiläumsausgabe im letzten Jahr deutete es sich an, dass man von dem sperrigen Bezeichnung »Festival internazionale del film Locarno« mit dem neuen Namen »Locarno Festival« sich moderner geben will. Nun spiegelt sich der neue Name auch in der Webseite wider.

Anstelle der bisherigen Website www.pardo.ch, die von dem Leoparden, dem Wappentier des Festivals abgeleitet wurde, heißt es nun etwas griffiger www.locarnofestival.ch und findet vom 01.08. - 11.08.2018 statt.

Natürlich sind automatsche Umleitungen von der alten Website gelegt worden, sodass keiner vergeblich danach suchen muss.

Wir erwähnen dies schon jetzt, denn vor wenigen Tagen war bei der Pressevorführung des neuen Films von Andreas Dresen fälschlicherweise das Gerücht aufgekommen, dass "Gundermann", so der Titel des Werks über einen ehemaligen DDR Stasi-Spitzel (IM), in Locarno auf der Piazza Grande laufen würde. Immerhin hatte Florian Henckel von Donnersmarck mit seiner Stasi-Geschichte "Das Leben der Anderen" im Jahre 2007 einen Oscar bekommen, sodass das Thema für das angesehene A-Festival in der italienischen Schweiz durchaus hätte interessant sein könnte, zumal Andreas Dresen als Professor an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg Konrad Wolf einen ausgezeichneten Ruf genießt.

Außerdem könnte Carlo Chatrian, Locarnos künstlerischer Leiter, der im nächsten Jahr Berlinale Direktor Dieter Kosslick beerben wird, mit einer solchen Auswahl vielleicht hätte zeigen wollen, wohin die Reise bei der 70. Berlinale 2070 gehen könnte.

Doch alle Spekulationen haben sich als großer Irrtum erwiesen, zumal Andreas Dresens Werk über den Liedermacher Gerhard Gundermann aus dem Lausitzer Braunkohlerevier, der zwar 1994 im Vorprogramm von Bob Dylan und Joan Baez spielte, ansonsten in westlichen Ländern völlig unbekannt war und demnach für ein internationales Festival wenig zu bieten hat. Hier der Trailer:



Bevor der Film am 23. August 2018 in unsere Kinos kommt, also immerhin nach Ende des Tessiner Film Festivals, wird der Verleiher Pandora Film, der schon mehrfach in Locarno vertreten war, eine Promo-Tour durch die ostdeutschen Braunkohlegebiete rundum Leipzig zusammen mit Andreas Dresen starten.

In Locarno wird stattdessen Sandra Nettelbeck wird mit ihrem neuen, von Sommerhaus produzierten Film "Was uns nicht umbringt", in auf der Piazza Grande des 71. Locarno Film Festival Weltpremiere feiern.

Darüber hinaus werden in anderen Sektionen des Festivals weitere deutsche Produktionen und Koproduktionen laufen.

Dazu gehören „Wintermärchen“ von Jan Bonny in der Sektion Concorso internazionale und die Koproduktion „Sibel“ von í‡aÄŸla Zencirci + Guillaume Giovanetti (France, Germany, Luxembourg, Turkey · 2018)

In der Sektion Concorso Cineasti del presente läuft „Alles ist gut“ von Eva Trobisch sowie ebenfalls dort die Koproduktionen “Closing Time” von Nicole Vögele (Switzerland, Germany · 2018), „Familia sumergida“ von Marí­a Alché (Argentina, Brazil, Germany, Norway · 2018) und “Tegnap” von Bálint Kenyeres (Hungary, Germany, France, Netherlands, Morocco, Sweden · 2018).

In der Sektion Pardi di domani international läuft „Tourneur“ von Yalda Afsah und in der Sektion Pardi di domain national die Koproduktion “In Loving Memory of the Future” von Laurence Favre (Switzerland, Germany · 2018)

Darüber hinaus gibt es noch weitere deutsche Koproduktionen in der Reihe Panorama Suisse wie “Where Are You, João Gilberto?” von Georges Gachot (Switzerland, France, Germany · 2018), “Eldorado” von Markus Imhoof (Switzerland, Germany · 2018) und “Chris the Swiss” von Anja Kofmel (Switzerland, Croatia, Germany, Finland · 2018).

Bei den Open Doors findet sich “The Road to Mandalay” von Midi Z (Taiwan, Myanmar, France, Germany · 2016) wieder.

Eröffnungsfilm des Festivals am Lago Maggiore, das zum letzten mal von Carlo Chatrian kuratiert wird, ist die von Vianney Lebasque inszenierte französische Produktion "Les beaux esprits" mit u.a. Oliver Barthelemey, Ahmed Sylla und Camélia Jordana.

Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ausführlicher auf das Festival eingehen.

Link: www.locarnofestival.ch

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Auch die Mostra internazionale d'arte cinematografica di Venezia, hat für ihre 75. Jubiläumsausgabe, die am 29. August 2018 auf dem Lido von Venedig startet, den Eröffnungsfilm bekannt gegeben.

Damien Chazelle, der vor zwei Jahren an gleicher Stelle sein später Oscar prämiertes "La La Land" präsentierte, kehrt mit "Aufbruch zum Mond" nach Venedig zurück. Sein neues Filmwerk erzählt die Geschichte von Neil Armstrong und der legendären Mission im Juli 1969 zum Mond. Die Hauptrolle spielt wieder "La La Land"-Star Ryan Gosling. Der Film kommt am 11. Oktober 2018 in die deutschen Kinos.

"Es ist wahrlich ein Privileg, die Weltpremiee von Damien Chazelles neuem, allseits erwartetem Film zu präsentieren. Es ist ein sehr persönliches, originäres und fesselndes Werk, herrlich unerwartet im Zusammenhang mit den heutigen Heldenfilmen, und eine Bestätigung des großen Talents eines der wichtigsten zeitgenössischen Regisseure des US-Kinos", so Mostra-Direktor Alberto Barbera zur Auswahl des Eröffnungsfilms.


Link: www.labiennale.org/en/cinema

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Ebenfalls gibt es vom Zurich Filmfestival Neues zu berichten. Es gehört zwar nicht zu den ganz großen A-Festivals, hat sich mit seinen 14 jungen Jahren schon ganz gut gemausert. Zudem kooperiert es mit dem San Sebastián International Film Festival, dem 1953 gegründeten A-Festival im der spanischen Baskenland mit seiner Hauptstadt Donostia-San Sebastián.

Gemeinsam versucht man die immensen Kosten für die Anreise der Stars zu drücken, indem man Synergien schafft. Die 66. Ausgabe des San Sebastián Festivals findet vom 21. bis 29. September 2018 statt, während das Festival in der Finanzstadt Zürich zeitüberschneidend vom 27. September bis 7. Oktober 2018 währt.

Das 14. Zurich Filmfestival (ZFF) verleiht seinen diesjährigen „A Tribute to”¦ Award“ an Wim Wenders. Der deutsche Regisseur nimmt die Auszeichnung am 6. Oktober 2018 im Opernhaus Zürich entgegen. Anlässlich der Preisverleihung zeigt das Festival auch eine Retrospektive seines Schaffens.

Wim Wenders, der neben der Regie auch als Autor, Produzent und Photograph tätig ist, blickt in diesem Jahr bereits auf eine 50-jährige Erfahrung als Filmemacher zurück. Während dieser Zeit entstanden vielfach preisgekrönte Spiel- und Dokumentarfilme, die meist eine empathische Annäherung an die Frage nach Identität oder nach gesellschaftlich relevanten Themen darstellen.

Links: zff.com/de | sansebastianfestival.com


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