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28. Filmkunstfest MV ehrt Henry Hübchen - und neuer Preis beim 33. Dok.Fest München

Größtes Filmfestival der neuen Bundesländer startet am 1. Mai 2018.



Seit 2007 ist das 28. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern (1. bis 6. Mai 2018) der Nachfolger des 1991 gegründeten FilmKunstFest Schwerin und gilt mit zuletzt 18.500 Besuchern im Jahr als das größte Publikumsfestival der Neuen Bundesländer. Festivalleiter Volker Kufahl hat als Vorstandsmitglied beim Film & Medienbüro Niedersachsen schon reichlich Festivalerfahrung gesammelt. Er leitete zuvor das Internationale Filmfestival Braunschweig.

Natürlich konnte er das Alleinstellungsmerkmal des Filmfestivals Braunschweig - nämlich jeweils zum Auftakt hochkarätige Filmkonzerte zu veranstalten - nicht nach Schwerin hinüberretten.

Für Musik mit Klassik-Konzerten stehen statt dessen ab Juni 2018 die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (15.06. - 16.09.2018), mit Cello-Schwerpunkt in diesem Jahr. Rund 150 Konzerte sind vorgesehen wie Intendant Markus Fein ankündigte. In unserer Region Berlin-Brandenburg finden dann fast zu gleicher Zeit, nämlich vom 3. - 24 Juni 2018 die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci mit Europa-Schwerpunkt statt. Doch bis dahin ist noch einen Monat Zeit und wir blicken zunächst auf das Filmfest MV, das sich für seinen Auftakt etwas anderes überlegt hat.

In diesem Jahr vergibt Volker Kufahl beim 28. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern den Ehrenpreis, den Goldenen Ochsen, an den Schauspieler Henry Hübchen. Die Verleihung findet im Rahmen einer Gala am 5. Mai 2018 statt.

Festivalleiter Volker Kufahl: „Henry Hübchen ist einer der großen Könner seines Fachs. Er balanciert meisterhaft auf dem Grat zwischen Komik und Tragik. Als Schauspieler zeichnen ihn seine große Offenheit, Sensibilität und sein Einfallsreichtum aus, und mit seinem ruppigen Charme und seinem Talent für Slapstick spielt er sich in die Herzen des Publikums. Ihn auf der Leinwand oder auf der Bühne zu erleben, ist immer ein Ereignis.“


Darüber hinaus glänzt das Festival mit hochkarätigen Wettbewerbsprogrammen, einem vielfältigen Georgien-Schwerpunkt und zahlreichen Entdeckungen aus den Ostseestaaten und aus Mecklenburg-Vorpommern. Das besucherstärkste Filmfestival Ostdeutschlands bietet in diesem Jahr über 140 Filme in zehn Sektionen, davon 41 Filme von Frauen, 13 Welt-, sechs Deutschlandpremieren und eine internationale Premiere.

Das deutsch-österreichische Drama "STYX" von Regisseur Wolfgang Fischer setzt als Eröffnungsfilm des 28. FILMKUNSTFESTs MV am 1. Mai 2018 thematisch bereits einen Schwerpunkt, den etliche Filme im Gesamtprogramm des Festivals thematisieren: die Frage nach individueller Verantwortung in einer sich wandelnden, krisengeschüttelten Welt.

Mit dem Auftaktsfilm "STYX" gibt es ein in der Sektion Panorama der Berlinale gezeigtes Flüchtlingsdrama, das eine Ärztin auf hoher See bei der verzweifelten Rufe nach Hilfe von in Seenot geratenen Flüchtlingen zeigt, was natürlich hervorragend zum Schweriner Festival an der Ostsee passt, der Badewanne Berlins, wie der Volksmund sagt. Hier der Trailer:



„STYX, um den wir sehr gekämpft haben, kombiniert wie viele andere Filme unseres Programms Unterhaltung und Anspruch auf hohem Niveau. Wir wollen jenseits des visuellen Overkills die Lust auf filmische Entdeckungen schüren, in denen auf bewusste, originelle Weise mit Bildern interessante Geschichten erzählt werden“, so Festivaldirektor Volker Kufahl anlässlich einer Sonder-Landespressekonferenz im Schweriner Schloss.

„Mit dem Schwerpunkt über das zwischen Europa und Asien, zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer gelegene Filmland Georgien möchten wir außerdem die reiche Tradition des Gastlandes herausheben, die bis in die frühen Tage des sowjetischen Kinos zurückreicht und in den letzten Jahren eine neue Blüte erlebte. Die aktuellen Produktionen spiegeln die besondere geografische, gesellschaftspolitische und kulturelle Situation des Landes wieder, mit der wir uns diesmal auseinandersetzen möchten“.


Link: www.filmland-mv.de/praesentation/filmkunstfest-mv

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Eine Tag später, also am 2. Mai 2018, öffnet auch das DOK.fest München seine Pforten. Diesmal werden 154 Filme aus 50 Ländern an 19 Spielorten in der Stadt München präsentiert mit internationalen Produktionen, die sonst nicht nach Deutschland kommen würden.

Festivals haben mehr denn je die Aufgabe, Sichtbarkeit für Filme zu schaffen, die teilweise sonst gar nicht im Kino laufen würden. Belohnt werden sie dafür mit Zuwachsraten bei den Besucherzahlen, während die regulären Kinos mit Besucherrückgängen zu kämpfen haben.

Bei seiner 33. Ausgabe, die vom 2. bis 13. Mai 2018 stattfindet, wartet das DOK.fest München mit einer Neuigkeit auf: So steht die Verleihung des 1. Deutschen Dokumentarfilmproduktionspreises auf dem Programm. Die Auszeichnung ist mit 7.500 Euro dotiert und wird von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF) gestiftet.

Der Preis soll die Arbeit der Produzenten und Produzentinnen von Dokumentarfilmen in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und wird jährlich ausgeschrieben. Produzenten konnten sich um den Preis mit aktuellen Kinodokumentarfilmen bewerben, die mit einer deutschen Produktionsbeteiligung von mindestens 51 Prozent entstanden sind und die ihre Premiere beim Dok.Fest München feiern oder bereits auf Festivals bzw. im Kino ausgewertet wurden. Einsendeschluss war der 1. Februar 2018.

Mit dem Pendant zum dem seit 2011 im Bereich Fiction verliehenen FairFilmAward werden beim ebenfalls neuen FairFilmAward Non-Fiction die fairsten Produktions- und Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Dokumentarfilmen in den Jahren 2016/17 ausgezeichnet.

»Ganz großes Kino« lautet der Titel einer Reihe, in deren Rahmen am Eröffnungsabend des Festivals sowie an den darauffolgenden vier Abenden Filme im Deutschen Theater in München zu sehen sein werden.

"Wir feiern den Dokumentarfilm in einem der schönsten und größten Säle Münchens: Das ist genau der richtige Rahmen für dieses großartige filmische Genre", erklärt Festivalleiter Daniel Sponsel.


Ebenfalls unter dem Titel »Ganz großes Kino« findet am 3. Mai 2018 ein Kongress statt, der sich mit den immer prekärer werdenden Bedingungen, unter denen Dokumentarfilme entstehen, befasst. So hätten die zwölf Nominierten für den Deutschen Filmpreis für ihre Dokumentarfilme Honorare erhalten, die nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn lägen, beschreiben die DOK.fest-Verantwortlichen die Situation. Daher haben sie Vertreter*Innen von Sendern, Förderungen, Verbänden, Produktionsfirmen, Verleihern, Kinos und aus der Medienpolitik nach München eingeladen, um mit Filmemacher*Innen eine gemeinsame Strategie für den Kino-Dokumentarfilm in Deutschland zu entwickeln.

"Over the Limit" eröffnet DOK.fest München.

Das 33. Dokumentarfilmfestival DOK.fest München eröffnet in diesem Jahr mit einem Blick hinter die Kulissen des Leistungssports. "Over the Limit" von Marta Prus begleite die Vorbereitung einer russischen Sportgymnastin auf die Olympischen Spiele. Neben den extremen körperlichen Anforderungen gehe es in dem Film auch um psychischen Druck und ständige Demütigungen der jungen 20-jährigen Sportlerin durch ihre Trainerin. Hier der Trailer:



Für diese Reihe wurden ebenfalls programmiert: Florian Opitz' "System Error" (3. Mai, 18.30 Uhr), "Silvana" von Mika Gustafson, Olivia Kastebring und Christina Tsiobanelis (3. Mai, 21.30 Uhr), Georg Michael Fischers "Einen Sommer lang" (4. Mai, 18.30 Uhr), "The Cleaners" von Hans Block und Moritz Riesewieck (4. Mai, 21.30 Uhr), Christian Freis "Genesis 2.0" (5. Mai, 18.30 Uhr), Lukas von Steins "For In My Way It Lies" (5. Mai, 22 Uhr), Gerhard Schicks "Die Nummer Eins" (6. Mai, 18.30 Uhr) und Pauline Ronnebergs "Früher oder später" (6. Mai, 21.30 Uhr).

"All diese Filme liefern Einblicke in Lebenswelten, die uns ansonsten unzugänglich sind. Sie sind aber nicht nur relevant, sondern auch bildgewaltig - ganz großes Kino eben. Das Deutsche Theater ist deshalb der perfekte Ort für diese Premieren", erklärte Festivalleiter Daniel Sponsel.


Link: www.dokfest-muenchen.de

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Auch in Berlin eröffnet am 2. Mai 2018 ein Filmfestival. Zum zweiten Mal präsentiert das Visionär Filmfestival vom 2.-7. Mai 2018 in Berlin und zum Teil auch in ganz Deutschland noch nicht gezeigte Festival-Perlen von internationalen Film Festivals.

Mehr dazu morgen ab Mitternacht in unserer täglichen Berichterstattung zur Filmbranche aus Berlin.

Link: www.visionaerfilmfestival.com



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