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Die Gewinner von Sundance und Saarbrücken

Sundance-Hauptpreis ging an US-Filmdrama von Desiree Akhavan, Hauptpreis von Saarbrücken ging an Lisa Miller aus Deutschland.



Das Drama "The Miseducation of Cameron Post" von Desiree Akhavan nach der Novelle von Emily M. Danforth hat am Samstag, den 27. Januar 2018, den Hauptpreis beim Sundance Film Festival in Park City des US-Staates Utah gewonnen. Die Geschichte über ein lesbisches Waisenmädchen (Chloí« Grace Moretz), das von ihrer ultra-konservativen Tante in ein Umerziehungslager gesteckt wird, bekam den Preis für den besten Spielfilm. Hier der Trailer zum gleichnamigen Buch:



Filmstill mit Chloí« Grace Moretz (rechts) Sundance Gewinner 2018


Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an "Kailash" über den Kampf des indischen Friedensnobelpreisträgers Kailash Satyarthi gegen Kinderarbeit.

In der Kategorie bester ausländischer Dokumentarfilm entschied sich die Jury für die deutsch-syrische Produktion "Kinder des Kalifats" des syrischen Filmemachers Talal Derki.

Die FAZ schrieb:

"Auffällig beim diesjährigen Sundance Festival waren Filme, die ihre Geschichte ein wenig altmodisch erzählten. Die Figuren gingen konventionelle Wege, die Kamera fand sie dort, wo man sie erwarten würde, und der Soundtrack diente hier und da als Hervorhebung. 2018 war kein besonders gutes, aber auch kein schlechtes Jahr."


Keinen Preis gewonnen hat das mit Spannung erwartete Oscar-Wilde-Biopic "The Happy Prince" von Rupert Everett, der auch die letzten, elenden Tage von Oscar Wilde als schwulen Christus spielt, aber verachtet und verspottet ins Exil getrieben wird.

Ebenfalls leer ging "The Tale" von Jennifer Fox aus, der am Eröffnungswochenende in aller Munde war. Laura Fern spielt in dem Film eine Professorin, die mit 48 Jahren unfreiwillig ihren sexuellen Missbrauch im Kindesalter durch ihre charismatische Reitlehrerin und deren Liebhaber aufklärt. Im Bieterwettbewerb um die originelle Berliner Produktion ging HBO als Sieger hervor.

Filmstill mit Laura Dern und Isabel Nelisse in „The Tale“ von Jennifer Fox


Hier die Award Winners 2018:

Award U.S. Grand Jury Prize: "The Miseducation of Cameron Post" by Desiree Akhavan
Dramatic U.S. Grand Jury Prize: "Kailash" by Derek Doneen
Documentary World Cinema Grand Jury Prize: "Butterflies" by Tolga Karaçelik
Dramatic World Cinema Grand Jury Prize: "Of Fathers and Sons" by Talal Derki
Documentary Short Film Grand Jury Prize: "Matria" by ílvaro Gago
Alfred P. Sloan Feature Film Prize: "Search" by Aneesh Chaganty
Directing Award - U.S. Dramatic: "The Kindergarten Teacher" by Sara Colangelo
Waldo Salt Screenwriting Award - U.S. Dramatic: Christina Choe, "NANCY"
U.S. Dramatic Special Jury Award for Excellence in Filmmaking: Reed Morano, "I Think We’re Alone Now"
U.S. Dramatic Special Jury Award for Outstanding First Feature: Reinaldo Marcus Green, "Monsters and Men" by Reinaldo Marcus Green
U.S. Dramatic Special Jury Award - Achievement in Acting: Benjamin Dickey, "BLAZE" by Ethan Hawke
Directing Award - U.S. Documentary: "On Her Shoulders" by Alexandria Bombach
U.S. Documentary Special Jury Award for Breakthrough Filmmaking: Bing Liu, "Minding the Gap"
U.S. Documentary Special Jury Award for Creative Vision: "Hale County This Morning, This Evening" by RaMell Ross
U.S. Documentary Special Jury Award for Social Impact Filmmaking: "Crime + Punishment" by Stephen Maing
U.S. Documentary Special Jury Award for Storytelling: "Three Identical Strangers" by Tim Wardle
Directing Award - World Cinema Documentary: "Shirkers" by Sandi Tan
World Cinema Documentary Special Jury Award for Cinematography: Peter Indergand and Maxim Arbugaev, "Genesis 2.0" by Christian Frei
World Cinema Documentary Special Jury Award: "MATANGI / MAYA / M.I.A." by Stephen Loveridge
World Cinema Documentary Special Jury Award for Editing: Maxim Pozdorovkin & Matvey Kulakov, "Our New President" by Maxim Pozdorovkin
Directing Award - World Cinema Dramatic: "And Breathe Normally" by ísold Uggadóttir
World Cinema Dramatic Special Jury Award for Acting: Valeria Bertuccelli, "The Queen of Fear" by Valeria Bertuccelli & Fabiana Tiscornia
World Cinema Dramatic Special Jury Award for Ensemble Acting: "Dead Pigs" by Cathy Yan
World Cinema Dramatic Special Jury Award for Screenwriting: Julio Chavezmontes & Sebastián Hofmann, "Time Share (Tiempo Compartido)"
NEXT Innovator Award: "Night Comes On" by Jordana Spiro & "We the Animals" by Jeremiah Zagar
Short Film Jury Award - U.S. Fiction: "Hair Wolf"
Short Film Jury Award - International Fiction: "Would You Look at Her"
Short Film Jury Award - Nonfiction: "The Trader (Sovdagari)"
Short Film Jury Award - Animation: "GLUCOSE"
Short Film Special Jury Award: "Emergency"
Short Film Special Jury Award: "Fauve"
Short Film Special Jury Award: "For Nonna Anna"
Audience Award - U.S. Dramatic: "Burden" by Andrew Heckler
Audience Award - U.S. Documentary: "The Sentence" by Rudy Valdez
Audience Award - World Cinema Dramatic: "The Guilty" by Gustav Möller
Audience Award - World Cinema Documentary: "This Is Home" by Alexandra Shiva
Audience Award - NEXT: "Search" by Aneesh Chaganty

Link: www.sundance.org

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Max-Ophüls-Preis an "Landrauschen"

Der Film "Landrauschen" hat beim 39. Max-Ophüls-Filmfestival in Saarbrücken gleich drei Preise gewonnen: Das Werk der Regisseurin Lisa Miller erhielt den mit 36.000 Euro dotierten "Max-Ophüls-Preis" für den besten Spielfilm. Zudem ging auch der Preis für das beste Drehbuch sowie der Preis der ökumenischen Jury an die deutsche Produktion. Hier der Crowdfunding-Trailer:



Synopsis:

"Landrauschen" erzählt von der jungen Toni (Kathrin Wolf), die frustriert aus Berlin zurück in ihr ländliches Heimatdorf kommt und dort auf die lebensfrohe Rosa (Nadine Sauter) trifft. "Zwei Frauen und ein Dorf in der Identitätskrise", beschreibt Miller ihren Film, der größtenteils mit Laiendarstellern in ihrem eigenen Heimatdorf gedreht und mit Hilfe von Crowdfunding im Internet finanziert wurde.


Stellungnahme der Jury:

"Mit großer Energie und Tiefe, Mut zum Risiko und sehr viel Liebe zu den Figuren führt uns dieser Film in eine Welt, in der wir uns erst einmal genauso zurechtfinden müssen wie die Hauptfigur", lobte die Jury. "Die Freude der Macher beim Machen überträgt sich auf das Publikum und öffnet unsere Herzen."


Insgesamt wurden beim 39. Max-Ophüls-Filmfestivals, das zu den wichtigsten Foren für Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt, 16 Preise in einer Höhe von insgesamt 113 500 Euro verliehen. Allerdings war die Enttäuschung angesichts der starken Konkurrenz in Potsdam groß. Sowohl die Filmuniversität Babelsberg als auch das Medienboard Berlin Brandenburg wurden mit ihren vielversprechenden Wettbewerbsbeiträgen in einem anspruchsvollen und vielfältigen Teilnehmerfeld von der Jury nicht berücksichtigt.

Der Preis für den besten Schauspielnachwuchs (Hauptrolle) ging an Loane Balthasar für "Sarah spielt einen Werwolf" (Deutschland, Schweiz 2017, Regie: Katharina Wyss), der für die Nebenrolle an Anna Suk in "Cops" (Österreich 2018, Regie: Stefan A. Lukacs). "Cops" wurde zudem mit dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film und mit dem Publikumspreis Spielfilm ausgezeichnet.

Der Preis für die beste Regie ging an Lisa Brühlmann für "Blue my Mind" (Schweiz 2017), bester Dokumentarfilm wurde "Global Family" (Deutschland 2018) von Andreas Köhler und Melanie Andernach.

Preis der Jugendjury: "DRAUSSEN IN MEINEM KOPF" von Eibe Maleen Krebs (Deutschland 2018).

Beste Musik in einem Dokumentarfilm: Matthias Lindermayr für "GERMANIA" von Lion Bischof, Musik: Matthias Lindermayr (Deutschland 2018).

Bester Mittellanger Film: "BESTER MANN" von Florian Forsch (Deutschland, Östereich 2018).

Publikumspreis Mittellanger Film: "ENDLING" von Alex Schaad (Deutschland 2018).

Bester Kurzfilm: "SACRILÈGE" von Christophe M. Saber (Schweiz, Frankreich 2017).

Publikumspreis Kurzfilm: "ENTSCHULDIGUNG, ICH SUCHE DEN TISCHTENNISRAUM UND MEINE FREUNDIN" von Bernhard Wenger (Österreich, Deutschland, Schweden 2018).

Das Filmfestival, das über ein Budget von einer Million Euro verfügte, ging am Sonntag, den 28. Januar 2018, zu Ende. Insgesamt wurden zu der 39. Auflage mit 147 Filmen rund 40 000 Besucher erwartet. Als prominente Gäste waren neben Ehrengast Mario Adorf unter anderem die Schauspielerinnen Barbara Auer, Susanne Bormann und Regula Grauwiller, die Schauspieler Bjarne Mädel, Johann von Bülow und Samuel Koch sowie Regisseur Robert Schwentke ("Der Hauptmann") vor Ort.

Das Festival ist nach dem aus Saarbrücken stammenden Regisseur Max Ophüls (1902-1957) benannt. Dessen Sohn Marcel (90), Oscar-prämierter französischer Regisseur und Dokumentarfilmer, wollte ebenfalls in dieser Woche nach Saarbrücken kommen, sagte aber kurzfristig ab.

Link: www.max-ophuels-preis.de

Quellen: Sundance | Variety | dpa | Hamburger Abendblatt | 3sat | Badische Zeitung | FAZ



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