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Kinojahr 2017 - Zehn Filme, die über das Jahr hinaus in Erinnerung bleiben werden

Der BAF wünscht einen schönen dritten Advent!



Zum dritten Advent wollen wir die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren lassen und auf die Highlights des Kinojahres 2017 zurückblicken. Schon im Januar wurde beim US Sundance Filmfestival mit "Call Me by Your Name" einer der wichtigsten Independent-Filme der diesjährigen Oscar-Saison präsentiert. Der Spielfilm von Luca Guadagnino wurde im Februar auch auf den Internationalen Berliner Filmfestspielen in Berlin gezeigt, kommt aber erst im nächsten Frühjahr in unsere Kinos, sodass er für diesen Rückblick leider noch nicht relevant ist.

Im Jahr zuvor schrieben wir am 25. Dezember 2016, dass Hollywood selten so viel Blödsinn und Uninteressantes produzierte wie in 2016. Das hat sich in diesem Jahr zwar ein wenig gebessert, dennoch nerven die endlos vielen US-Sequals, die immer nach dem gleichem Schema gestrickt sind und deshalb mit der Zeit langweilig werden. Ein anderes Werk dagegen, das als Weltpremiere im Wettbewerb der 67. Berlinale 2017 gezeigt worden war, hat es dagegen schon in unsere Kinos geschafft und kann auf der nachfolgenden Hitliste der erfolgreichsten Filme des Jahres 2017 berücksichtigt werden.

Ildikó Enyedi holt den Goldenen Bären mit "Körper und Seele"

Die Regisseurin Ildikó Enyedi feierte im Februar bei der 67. Berlinale ein tolles Comeback. Fast 20 Jahre hatte die Ungarin keinen Spielfilm mehr gedreht, nun präsentierte sie ihr neues Werk "Körper und Seele" und gewann den begehrten Goldenen Bären. Darüber freute sich auch Festivalchef Dieter Kosslick, für den das Jahr 2017 allerdings nicht ganz so glücklich endet: Kosslick steht zunehmend im Feuer der Kritik wie wir am 5. Dezember 2017 in unseren Meldungen aus der Filmbranche schrieben.

Oscar für "Moonlight"

Ein paar Tage nach der Berlinale blickte die Welt nach Los Angeles. Bei der 89. Oscarverleihung gab es eine Überraschung. Mit der Rekordzahl von 14 Nominierungen war das Musical "La La Land" ins Rennen gegangen. Den wichtigsten Oscar für den "Besten Film" gewann indes Barry Jenkins "Moonlight", der die Geschichte eines jungen afroamerikanischen Mannes in drei filmischen Kapiteln aufblättert.

Zweiter Sieger "La La Land"

Mit "nur" sechs Oscars musste sich das Musical von Regisseur Damien Chazelle begnügen. Doch dem Film, der zuvor schon zahlreiche andere Preise abgeräumt hatte, tat das nicht weh. "La La Land" eroberte die Herzen der Zuschauer auf der ganzen Welt. Er sorgte für das Comeback eines ganzen Kinogenres und auch dafür, dass der Oscar wieder an Renomée gewann - indem er zwei herausragende Filme prämierte.

Kunstsatire "The Square" holte Goldene Palme in Cannes

Der wichtigste Festival-Preis der internationalen Filmwelt ging dann im Mai an einen schwedischen Regisseur. In einem eher mittelprächtigen Wettbewerb in Cannes setzte sich Ruben Östlund mit seiner Satire auf die Welt der Kunst durch. "The Square" nimmt das elitäre Gehabe von Kuratoren, Museumsmachern und Künstlern aufs Korn. Zum Jahresende gab's dafür auch noch sechs europäische Filmpreise.

Guillermo del Toro gewann in Venedig mit "The Shape of Water"

Wenige Monate später stellte das 70. Jubiläumsfestival in Venedig die Konkurrenz aus Cannes klar in den Schatten. In einem Wettbewerb mit vielen Glanzlichtern gewann der Mexikaner Guillermo del Toro den "Goldenen Löwen". Sein Film "The Shape of Water", eine originelle Mischung aus Kaltem-Kriegs-Drama, Fantasy und Wissenschafts-Thriller überzeugte die Jury und das Publikum. In Deutschland startet der Film aber erst im Februar 2018, womit er trotz der Nominierung des American Film Institutes (AFI) zu den zehn besten Filmen des Jahres 2017, die wir am 10. Dezember 2017 vorgestellt hatten, in dieser Übersicht der erfolgreichsten Filme dieses Jahres eigentlich bei uns nicht berücksichtigt werden kann.

Fortsetzung des Jahres: "Blade Runner 2049"

Dass einer der größten Kultfilme der Kinogeschichte 35 Jahre nach seiner Entstehung eine Fortsetzung erleben sollte, war ein großes Wagnis. Dass auf Ridley Scotts "Blade Runner" aus dem Jahre 1982 aber nun ein Werk folgte, das sich des ersten Films als würdig erwies, war eine schöne Kino-Überraschung. Zu verdanken hatte die Filmwelt das dem kanadischen Regisseur Denis Villeneuve.

Späte Ehrung für "Toni Erdmann"

Ein Filmjahr schlägt manchmal seltsame Volten. Maren Ades viel gefeierter "Toni Erdmann" hatte Publikum und Festivals schon 2016 beglückt. Im Cannes-Jahrgang 2016 hatte "Toni Erdmann" seinen Siegeszug angetreten aber keinen Hauptpreis gewonnen. Nur die FIPRESCI-Jury zeichnete Maren Ades Film "Toni Erdmann" mit dem Kritikerpreis aus. Zwar folgte anschließend eine Oscarnominierung, doch bei der Preisvergabe der Oscars ging der Film wieder leer aus, während der Erfolg an den Kinokassen stieg. Das i-Tüpfelchen war dann aber der Deutsche Filmpreis im Frühjahr 2017 - doch da lag die Premiere schon ein Jahr zurück.

Deutscher Serienerfolg "Berlin Babylon"

Wo Film aufhört und Fernsehen anfängt, das ist in Zeiten von Netflix und Amazon nicht mehr so einfach zu definieren. Einig waren sich die Fans guter Serien und Filme aber im Herbst 2017: Da feierten die ersten Folgen der Serie "Berlin Babylon" Premiere. Zunächst auf großer Kinoleinwand bei Festival-Aufführungen und dann beim Privatsender Sky. Ein Triumph für Tom Tykwer und die anderen Regisseure.

Kassenschlager "Die Schöne und das Biest"

Das Märchen-Musical "Die Schöne und das Biest" ist international der kassenträchtigste Film des Jahres 2017. Rund 1,3 Milliarden Dollar spielte der Film von Regisseur Bill Condon ein. Zwar fußt der Stoff auch auf einer alten Vorlage und wurde bereits mehrfach verfilmt, doch haben sich die Macher immerhin um eine originelle Genre-Variante bemüht - kein typisches Hollywood-Sequel üblicher Machart. In Deutschland kam "Die Schöne und das Biest" mit 3,4 Millionen Besuchern auf Platz vier der erfolgreichsten Filme 2017.

Erfolgreichster Film in Deutschland ist "Fack Ju Göhte 3"

Eindeutig geschlagen wurde die oben genannte US-Produktion in Deutschland nur von der heimischen Produktion "Fack Ju Göhte 3", die bisher fast 5,7 Millionen Besucher sehen wollten. Auch wenn die Komödie nicht zur hohen Filmkunst zählt, ist der grandiose Kassenerfolg zu würdigen.

Hoffnungsträger "Star Wars: Episode VIII"

Um das relativ schlechte Kinojahr 2016 hinter sich zu lassen setzt die Kinobranche im Dezember 2017 noch einmal zum Endspurt an mit dem neuen 'Krieg der Sterne' Sci-Fi-Abenteuer und hofft auf volle Kinokassen zu Weihnachten. Mit rund 1,623 Millionen Besuchern eroberte sich „Star Wars: Die letzten Jedi“ zwar am Wochenende die Spitze der Charts, blieb aber eindeutig hinter seinem Vorgängerfilm, „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, zurück, der vor zwei Jahren mit 2,138 Millionen Zuschauern deutlich stärker angelaufen war. Dazu unsere Filmkritik, die wir vorgestern veröffentlicht hatten.

Quellen: Deutsche Welle | MSN


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