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Positives Fazit zu den gestrigen »Langen Nächten« in Berlin und Potsdam

Unter dem Motto "Lange Nächte" liefen am Samstag zeitgleich drei Veranstaltungen mit Film und Musik.



Erfinder der sogenannten "Langen Nächte" waren vor 20 Jahren die Kulturprojekte Berlin mit ihrer Museumsnacht, an der anfänglich nur 18 Institutionen teilgenommen hatten. Zum Jubiläum öffneten jedoch gestern Nacht, den 19.08.2017, von 18:00 Uhr bis weit nach Mitternacht mittlerweile 80 Häuser und über 30.000 Besucher*innen strömten bis zwei Uhr nachts zu den rund 800 Veranstaltungen der teilnehmenden Berliner Museen oder privaten Ausstellungen wie z.B. der Deutschen Bank KunstHalle, welche um zahlreiche Film- und Videodarbietungen sowohl in abgedunkelten Separees als auch in eigens installierten Freilichtkinos in den jeweiligen Innenhöfen ergänzt worden waren.

Dass dieses erfolgreiche Motto mittlerweile von vielen Veranstaltern und sogar weltweit in vielen Städten kopiert wurde, ist kein Wunder.

Zeitgleich mit der "Langen Nacht" der Berliner Museen fand in Potsdam die Schlössernacht von Sanssouci statt. Auch dorthin strömten knapp 25.000 Besucher. Allerdings hatten die Veranstalter etwas mehr erwartet. Offensichtlich war die Wahl, die Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden zu lassen, doch keine so glückliche Entscheidung gewesen. Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh, zog dennoch eine positive Bilanz. Immerhin waren rund 2.500 Tickets mehr verkauft worden als im Vorjahr.

Im Vorfeld hieß es noch, dass die Berliner sich kaum auf den beschwerlichen langen Weg nach Potsdam machen würden, da Streckenunterbrechungen bei den Berliner Verkehrsbetrieben, der BVG, eine Zugverbindung nach Potsdam nur alle 20 Minuten ermöglichen würden. Aus der Vergangenheit wissen wir aber mit welcher Begeisterung auch Berliner und vor allem aber auch Berlinbesucher gerne auch einen Abstecher zum Weltkulturerbe nach Potsdam machen.

In einem Interview mit Moritz van Dülmen, dem Leiter der Kulturprojekte Berlin, wurde uns gesagt, dass diese Überschneidung der beiden Veranstaltungen in diesem Jahr aus der Not geboren wurde, da die BVG wegen Personalengpass nicht in der Lage war, einen Alternativtermin für die vielen Sonderfahrten zur "Langen Nacht" anzubieten. In Zukunft würde man aber gerne auch über neue Konzepte und Veranstaltung nachdenken wie z.B. über eine gemeinsame Schlössernacht mit Potsdam, um den regen Austausch zwischen den Kulturmetropolen zu fördern.




Potsdamer SchlösserNacht 2017 © Kultur im Park GmbH Berlin


Das in Potsdam teilnehmende Publikum war jedenfalls von der neuen Konzeption mit dem poetischen Pferdeballett auf den Weinbergterrassen, oder dem menschlichen Riesenmobile, das ein Konzert in 40 Meter Höhe gab sowie dem musikalischen Mitternachtsfeuerwerk wieder einmal begeistert. An 22 Orten im Park boten am Samstagabend, den 19.08.2017, insgesamt 190 Künstler unter dem Motto «Das Staunen kehrt zurück» Musik, Theater und Lichtkunst an - vom Heckentheater über ein Glockenspiel bis zur Sandmalerei auf der Fassade des Neuen Palais.

Auch wir vom BAF e.V. hatten uns vorgestern Abend zur "Langen Nacht der Museen" auf den Weg gemacht, um persönlich von unseren Eindrücken schildern zu können. Als Publikumsrenner erwiesen sich unter anderem das Spionagemuseum am Leipziger Platz mit dem neu eingerichteten Laserparcours und nicht weit davon entfernt war im Lichthof des Kommunikationsmuseums an der Leipziger Straße eine Leinwand für Filmvorführungen von Super 8 Filmchen zur „Langen Nacht der Halbstarken“ aufgebaut. Leider waren wir etwas zu früh dort, denn für die abendlichen Vorführungen war es gegen 19:00 Uhr noch nicht dunkel genug.

Weiter ging es zum Ephraim Palais, dem Stadtmuseum Berlin in der Nähe des Alexanderplatzes. Das ganze Haus stand unter dem Motte des Fußballvereins Hertha BSC - von der Gründung über Triumphe und Tiefen des Vereins bis zu Gegenwart. Das 11mm Fußballfilmfestival, das sich zudem gestern Abend auch an der fünften Langen Nacht der Berliner Filmfestivals am Ostbahnhof beteiligte, steuerte die Videos und Filme in der Ausstellung bei. Trotz eigens aufgebauter Bierbar mit zünftiger Musik vor dem Haus, wollte wegen zu geringem Interesse leider keine richtige Stimmung aufkommen.

Richtig überfüllt war dagegen das DDR-Museum, das sich nicht weit entfernt in der Karl-Liebknecht-Straße befindet. Der Besuch hat uns soviel Zeit gekostet, dass wir das anvisierte Trabi-Museum ausfallen lassen mussten und uns statt dessen zu den Fotoausstellungen im C/O Berlin sowie in der Berlinischen Galerie und in der Akademie der Künste begaben.

Beim anschließenden Besuch im U-Bahn-Museum der BVG am Olympiastadion fing es wieder einmal an kräftig zu regnen. Vollkommen durchnässt konnten wir leider die fünfte lange Nacht der Berliner Filmfestivals im Freilichtkino Pompeji der Location Zukunft am Ostkreuz nicht mehr nach Mitternacht besuchen. Über Feedbacks würden wir uns aber freuen.

Quelle: K. Steinbrenner PR | Berliner Sonntagsblatt | Potsdamer Neueste Nachrichten


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