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Deutscher Dokumentarfilmpreis: Zwölf Produktionen nominiert

Dokville: Branchentreff Dokumentarfilm erstmals in Stuttgart.



Der Dokville Dokumentarfilm-Kongress, der vom Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms veranstaltet wird, fand bisher in Ludwigsburg statt, dem Kreativwirtschaftsstandort, an dem auch die renommierte Filmakademie Baden Württemberg ansässig ist.

Nach zwölf Jahren in Ludwigsbug zieht der Branchentreff Dokumentarfilm in diesem Jahr nach Stuttgart um und wird vom 29. bis 30. Juni 2017 erstmals im zentral gelegenen Stuttgarter Kino Metropol 2 stattfinden.

Der Deutsche Dokumentarfilmpreis, die mit 20.000 € höchstdotierte Auszeichnung für einen deutschsprachigen Dokumentarfilm, der vom Südwestrundfunk (SWR) und der Filmförderung Baden-Württemberg (MFG) seit 2003 alle zwei Jahre ebenfalls in Ludwigsburg vergeben wurde, wird zukünftig jährlich zusammen mit dem Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms parallel zu Dokville in Stuttgart verliehen. Gewürdigt werden damit besonders herausragende filmische Leistungen zur Pflege und Weiterentwicklung des Dokumentarischen im Fernsehen und im Kino.

Bei Branchentreff Dokville erörtern Filmschaffende an zwei Tagen künstlerische und ökonomische Aspekte des Dokumentarfilms. Prominente Teilnehmer werden sein: Kirsten Johnson, Sigrid Klausmann, MartinaKnoben, Jutta Krug, Irene Langemann, Patrick M. Müller, Monika Preischl, Carl-Ludwig Rettinger, Elke Sasse, Dr. Jens Schadendorf, Walter Sittler, Andres Veiel. Diesjähriger Ehrengast sollte bei „Im Gespräch“ die Filmemacherin Helke Sander sein, die leider kurzfristig erkrankt ist und nicht kommen kann.

Am 29. und 30. Juni 2017 geht es bei „Fakes, Fakten, Footage“ um Dokumentarfilme, die Geschichte und Geschichten mithilfe von Quellmaterial erzählen. Nie zuvor kamen so viele Dokumentarfilme in die Kinos, die größtenteils mit Archivmaterial erzählt werden: „Beuys“, „Eat that question – Frank Zappa in his own words“, „Amy“, „I’m not your Negro“, „Pawlenski – Der Mensch und die Macht“ oder „O.J.: Made in America“ (der diesjährige Oscarpreisträger) – um nur einige aus einer langen Liste zu nennen.

Der erste Dokville-Tag beginnt mit einem Gespräch zu „Beuys“ von und mit Andres Veiel sowie der Bildrechercheurin Monika Preischl über Recherche von Archivmaterial, Rechte, Kosten und der Umgang mit 600 Stunden unterschiedlichen Quellmaterials vor und während des Schnitts. Hier der Trailer:



Im Anschluss gibt Dr. Kay Hoffmann vom Haus des Dokumentarfilms einen Überblick zu Kompilationsfilmen und deren Veränderung in den vergangenen Jahren.

Mit „AngeDOKt“ bringt Dokville 2017 am zweiten Veranstaltungstag erstmals Filmer und Verleger bei einem neuen Format zusammen. Es soll eine Plattform geschaffen werden, bei der eine gemeinsame Entwicklung von Stoffen im Fokus steht.

Zur Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises am 30. Juni 2017 in Stuttgart sind aus 113 Einsendungen zwölf Produktionen für ein Preisgeld von insgesamt 32.000 Euro nominiert.

Nominierte Produktionen:

"Beuys" Buch und Regie: Andres Veiel
"Cahier Africain" Buch und Regie: Heidi Specogna
"Das Versprechen" Buch und Regie: Karin Steinberger & Marcus Vetter
"Democracy" Buch und Regie: David Bernet
"Genkingen - ein schwäbisches Volksmärchen" Buch: Eric Papic, Regie: Valentin Kemmner & Eric Papic
"Mali Blues" Buch und Regie: Lutz Gregor
"Parchim International" Buch: Stefan Eberlein. Regie: Stefan Eberlein & Manuel Fenn
"Pawlenski - Der Mensch und die Macht" Buch und Regie: Irene Langemann
"Raving Iran" Buch und Regie: Susanne Regina Meures
"Somos Cuba" Buch und Regie: Annett Ilijew
"Sonita" Buch und Regie: Ghaem Maghami Rokhsareh
"Vom Lieben und Sterben" Buch und Regie: Katrin Nemec

Die Preisstifter:

Neben dem SWR und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), die den Deutschen Dokumentarfilmpreis mit 20.000 Euro stiften, vergibt »Das Haus des Dokumentarfilms« zusätzlich einen Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro.

Erstmals dabei ist die Norbert Daldrop Förderung für Kunst und Kultur mit 5.000 Euro. Ebenfalls zum ersten Mal fördert die Stuttgarter Zeitung den Preis der "STZ Leserjury" mit 4.000 Euro.

Das SWR Doku Festival:

Das SWR Doku Festival findet im Sommer 2017 zum ersten Mal statt. Gezeigt werden vom 28. bis 30. Juni 2017 in Stuttgart unter anderem im Festivalkino: "Beuys" von Andreas Veiel, "Democracy" von David Bernet und "Happy" von Carolin Genreith. Hier der Trailer:



Eröffnet wird das Festival am heutigen Mittwoch um 11:00 Uhr mit „Mali Blues“ von Lutz Gregor. Gregor wollte von den Wurzeln des Blues und damit des Pop in Afrika erzählen, aber sein Porträt von Musikern wird dann auch eine Geschichte über den Herrschaftsanspruch von Islamisten. Hier der Trailer:



Um 19.30 Uhr stellt Matthias Bittner seinen Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg, „Krieg der Lügen“ vor. Darin erzählt Bittner die Geschichte jenes irakischen Chemieingenieur, dessen Informationen über Massenvernichtungswaffen zur Invasion im Irak führten. Bittner geht der Frage nach, wer wen belogen, wer wen benutzt hat – und wie manipulierbar die Weltpolitik sogar im Großen ist. Hier der Trailer:



Gefördert wird das DOKfestival durch das Haus des Dokumentarfilms Europäisches Medienforum Stuttgart e. V., die Landeshauptstadt Stuttgart, die LFK - Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg Anstalt des öffentlichen Rechts, die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH, die Norbert Daldrop Förderung für Kunst und Kultur, die Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.

Die Jury:

Bettina Böhler, Filmeditorin ("The Look - Charlotte Rampling", "Barbara", "Wild", "Axolotl Overkill"); Katrin Bühlig, Drehbuchautorin (u.a. "Bella Block", "Tatort") und Dokumentarfilmautorin ("Restrisiko"); Uli Gaulke, Dokumentarfilmautor ("Havanna mi amor", "Comrades in Dreams - Leinwandfieber", "Goodbye G.I."); Oliver Mahn, Geschäftsführer Filmbüro Baden-Württemberg und Festivalleiter Filmschau Baden-Württemberg sowie Indisches Filmfestival, Regina Schilling, Dokumentarfilmautorin ("Titos Brille", "Bierbichler") und Autorin; Wolfgang Schorlau, Schriftsteller ("Die schützende Hand", "Am zwölften Tag", "Rebellen"); Paul Zischler, Produzent ("Krieg der Lügen").

Große Vielfalt bei Themen und Handschriften:

Festivalleiter Goggo Gensch zu den Nominierungen: "Die Nominierungen für den Deutschen Dokumentarfilmpreis und die anderen Preise des SWR Doku Festivals zeigen einmal mehr, wie wichtig der Dokumentarfilm für das Begreifen unserer komplexen Wirklichkeit ist. Diese Filme liefern uns, jeder mit einer anderen Handschrift, einen tieferen Einblick in verschiedenste Zusammenhänge; sie stellen Fragen und zeigen Kontexte auf. Die Nominierungen überzeugen durch die Vielfalt der behandelten Themen."


Link: www.dokville2017.de
Quellen: SWR | news aktuell | Dokville | Südwest Presse | Stuttgarter Zeitung


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