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Wiedersehen mit Coppola auf dem 16. Tribeca Film Festival (New York)

Regisseur Francis Ford Coppola traf auf die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" in New York.



Eine romantische Komödie von Rachel Israel mit und über Menschen mit Autismus war der große Gewinner des diesjährigen 16. Tribeca Filmfestivals, das vom 19. - 30. April 2017 in New York stattfand.

Rachel Israels Debüt "Keep the Change" spielt an einem Treffpunkt für Menschen mit Störungen aus dem Autismusspektrum. Die junge Regisseurin, die auch als Professorin an einer Universität für Design im US-Bundesstaat Rhode Island arbeitet, hatte zuvor nur Kurzfilme gedreht. Nun wurde die Regisseurin mit dem Preis für den besten US-amerikanischen Spielfilm ausgezeichnet.

Die Tribeca-Jury wertete ihren Spielfilm als Zeugnis aus «einer Welt dynamischer Charaktere, die auf der Leinwand selten Beachtung finden». Der Film sei eine «einzigartige, aber zugleich universelle Liebesgeschichte, die so dargestellt ist, wie wir sie bisher nicht zu sehen bekommen haben».


Auch die Preise für den besten internationalen Film und die beste Dokumentation gingen an Frauen.

In der Kategorie »Bester Internationaler Spielfilm« gewann die griechisch-bulgarisch-französische Ko-Produktion "Son of Sofia" von Elima Psykou. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen aus Russland, der während der Olympischen Spiele 2004 nach Athen kommt. Hier der Trailer:



Die in Kopenhagen und New York beheimatete Filmemacherin Elvira Lind setzte sich mit "Bobbi Jene" durch, einer Dokumentation von der US-Tänzerin, die nach etlichen Jahren als Mitglied einer israelischen Truppe nach Hause zurückkehrt. Von diesem Film können wir sogar zwei sehr unterschiedliche Trailer aus YouTube und aus Vimeo einbinden.





Die Tribeca Filmfestspiele waren nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 im besonders schwer getroffenen New Yorker Stadtteil Tribeca ins Leben gerufen worden. Zu ihren Gründern gehört der Schauspieler Robert De Niro und der Produzentin Jane Rosenthal. Im internationalen Vergleich spielt das Tribeca Filmfest bisher noch keine führende Rolle. Gewicht verleihen ihm aber sein politisches und soziales Engagement, Mut und eine Reihe technischer Innovationen.

Das Festival, das rund 200 Spielfilme, Dokumentationen und Shorts präsentierte sowie neue TV-Staffeln, Virtual-Reality-Shows und interaktive Kunstinstallationen zeigte, ging mit einem Familienfest und mehreren Freilicht-Vorführungen in Manhattan zu Ende. Stars und Hollywoodgrößen, wie Richard Gere, Katie Holmes oder Andie McDowell präsentierten ihre neuen Filme.

Die Firma Chanel hostet zu diesem Anlass traditionell ein Artists Dinner für geladene Gäste, auf welchem in jedem Jahr mehrere Künstler geehrt wurden. Der Einladung folgten unter anderem Dree Hemingway, Jessica Hart und auch Katie Holmes.

Letztere erschien zu der Abendveranstaltung im Balthazar im elegant maritimen Frühlingslook: Sie kam in einer weißen Marlenehose aus transparenter Spitze, die in einem verspielten Wellensaum über ihren Louboutins endete. Im Strick ihres marineblauen Chanel-Cardigans tauchte das Blumenmuster des Spitzenstoffes wieder auf. In Sachen Accessoires setzte die 38-Jährige ganz auf den Metallic-Look: Neben den kupferfarbenen Pumps trug sie eine Handtasche in glänzendem Silber und goldenen Schmuck. Das klassisch elegante Outfit lockerte Katie Holmes mit dezentem Make-up in Nudetönen und einem lässig gewellten Clavi-Cut auf.

Auf der Dinnerparty nahm sie neben Jane Rosenthal Platz, die als eine der Gründerinnen des Tribeca Film Festivals vor Ort war. Auf der Gästeliste standen zudem Musiker Jon Bon Jovi mit seiner Ehefrau Dorothea Hurley, Martha Stewart und Christina Ricci. Zosia Mamet und Jemima Kirke, die beide in der HBO-Serie "Girls" gespielt haben, waren ebenfalls vor Ort. 

Der erste Abend war dem Musikmogul Clive Davis (85) gewidmet. Der Gründer mehrerer Plattenlabels hatte Dutzenden Rock- und Popstars, darunter Bruce Springsteen und Whitney Houston, zum Erfolg verholfen. Der Premiere der Dokumentation "Clive Davis: The Soundtracks of My Life" von Chris Perkel folgte ein Konzert von Aretha Franklin, Jennifer Hudson und Earth, Wind Fire.

Richard Gere feierte seinen neuen Film „The Dinner“ der auf der 67. Berlinale im Februar seine Weltpremiere erlebt hatte, jedoch nicht ausgezeichnet worden war. Hier jetzt schon der Trailer. Der Film startet am 8. Juni 2017 in unseren Kinos:



Synopsis:
In dem Thriller spielt er einen bekannten Kongressabgeordneten, der sich mit seiner Frau, seinem Bruder und seiner Schwägerin zu einem dramatischen Abendessen trifft. Uns hatte der Film, der recht schonungslos einen Vertuschungsversuch der sogenannten "First Lady" aufzeigt und damit die politischen Geschicke ihres Ehegatten zu lenken versucht, recht gut gefallen. Andere waren von der komplex erzählten Story, der durch zahlreiche Rückblenden schwer zu folgen war, weniger begeistert. In Hinblick auf die zwiespältige Präsidentschaft von Donald Trump war dem Film dennoch viel Aufmerksamkeit gewidmet worden.


Deutschland, das im letzten Jahr als Ko-Produzent mit "Junction 48" für einen Spielfilm über einen jungen Rapper im palästinensisch-israelischen Konflikt gekürt worden, war in diesem Jahr nicht unter den Gewinnern. Unter anderen war in diesem Jahr der Münchner Filmemacher Julian Rosefeldt mit „Manifesto“ vertreten. Sein jüngstes Werk provoziert mit der Frage, ob gegenwärtige Kunst überhaupt noch originell sein kann.

Seltener Auftritt von Burt Reynolds.

An der Seite von Robert De Niro (73) und Chevy Chase (73) hatte sich auch Hollywood-Veteran Burt Reynolds (81) beim New Yorker Tribeca-Filmfestival gezeigt. Dass es körperlich für ihn kein leichter Gang war, sah man Hollywood-Altstar deutlich an. Der hagere, ergraute Schauspieler lief von Kollegen gestützt an einem Stock über den roten Teppich, nahm für Fotos extra auf einem Hocker Platz und posierte mit rosa Sonnenbrille.

Anlass für einen der seltenen öffentlichen Auftritte des früheren Leinwandhaudegens („Ein ausgekochtes Schlitzohr“ , "But Enough About Me") war die Premiere seines Films „Dog Years“ von Regisseur Adam Rifkin („Detroit Rock City“) bei dem Festival. Burt Reynolds spielt in dem Streifen einen alternden, früheren Filmstar, der akzeptieren muss, dass seine glorreichen Tage vorbei sind. Der Ex-Filmstar trauert seinem Hund nach und zieht über sein Leben Bilanz. Ebenfalls im Cast und auch bei der Premiere dabei, war Jungschauspielerin Ariel Winter (19, "Modern Family" ) sowie der Komiker Chevy Chase. Regisseur Adam Rifkin sagte dem "Hollywood Reporter", er habe das Drehbuch speziell auf Reynolds zugeschnitten und frühere Filmauftritte des Schauspielers in die Indie- Komödie eingebaut. 

Mit den Filmen "Striptease" und "Boogie Nights" hatte der schnauzbärtige Filmstar in den 1990er- Jahren seine Karriere wieder angekurbelt. 2009 musste er sich einer Bypass- Operation unterziehen. Er sei körperlich ein Wrack, klagte er 2015 in der Sendung "Entertainment Tonight". Mit einem Augenzwinkern flachste er über die lädierten Knochen, eine Spätfolge der vielen Stunts, die er früher alle selbst riskiert habe.

Coppola traf Filmcrew wieder.

Regisseur Francis Ford Coppola und die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" (1972) haben sich zur Feier des 45 Jahre alten Werks getroffen. Zum Abschluss des Tribeca Film Festivals in New York trat Coppola an der Seite von Schauspielern wie Al Pacino, Robert De Niro, Robert Duvall und Diane Keaton auf. Ein Porträt von Marlon Brando hing über ihnen.

Coppola räumte ein, beim ersten Lesen des Buchs "Der Pate" von Mario Puzo sei er enttäuscht gewesen. Pacino erinnerte sich, dass er nach den ersten Szenen für den Film gedacht habe, dies sei der Schlimmste, der je gemacht wurde.

Zum Schluss des Festivals wurden die Publikumslieblinge bekannt gegeben:

Audience Award, Narrative - First Place
"The Divine Order"
Political leaders in Switzerland cited 'Divine Order' as the reason why women still did not have the right to vote as late as 1970. Director Petra Volpe explores this surprising history through the story of Nora, a quiet housewife from a quaint village searching for the fierce suffragette leader inside her.

Audience Award, Narrative - Second Place
"Saturday Church"
14-year-old Ulysses is a shy and effeminate teen being raised in the Bronx by his strict Aunt Rose. He finds escape in a rich fantasy life of music and dance, and soon with a vibrant transgender youth community called Saturday Church. Damon Cardasis' directorial debut is a rousing celebration of one boy's search for his identity.

Audience Award, Documentary - First Place
"Hondros"
Beginning with the war in Kosovo in 1999, award-winning photographer Chris Hondros served as a witness to conflict for over a decade before being killed in Libya in 2011. In Hondros, director and childhood friend Greg Campbell creates a portrait of a man with not only great depth and sensitivity, but a passion for his craft, and an unending talent for creating breathtaking imagery. Executive produced by Jake Gyllenhaal.

Audience Award, Documentary - Second Place
"Shadowman"
In the early 1980s, Richard Hambleton was New York City's precursor to Banksy, a rogue street artist whose silhouette paintings haunted the sides of Manhattan buildings. Like so many other geniuses of his time, he fell victim to drug addiction, even as his work continued to rise in both demand and value. Shadowman doubles as both a time capsule of a forgotten New York City era, and a redemption story.

Link: tribecafilm.com/festival
Quellen: dpa | Gala | 3sat | Tribeca


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