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Zukunftsfähigkeit der deutschen Filmindustrie sichern

Produzentenallianz fordert im Wahljahr klares Bekenntnis zur Förderung der Film- und Fernsehwirtschaft.



Nach dem erfolgreichen Abschneiden der Babelsberger Produktion "The Square" bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes sinniert die deutsche Filmbranche darüber, wie es mit der Filmförderung weitergehen kann.

Das Publikum dagegen goutiert die Anstrengungen der Marketingstrategen kaum und aalt sich lieber in der Sonne, anstatt abends im dunklen Kino die neuesten Filme zu sehen. Für alternative Open-Air-Filmvorstellungen sind die Tage noch zu lang und die Nächte zu kurz, um zu den Hauptspielzeiten ein ausreichend dunkles Sternenzelt am Himmel für die ansonsten im Spätsommer so beliebten Freilichtvorstellungen zu bekommen.

Mit einem am 30. Mai 2017 veröffentlichten 12 Punkte umfassenden filmpolitischen Forderungskatalog untermauert die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) dennoch die Notwendigkeit eines Innovationsschubes in der deutschen TV- und Filmindustrie, denn die von uns gestern geschilderte unbefriedigende Auftragssituation bei Studio Babelsberg erschüttert insgesamt die Branche.

Ihre filmpolitischen Forderungen, die einerseits eine Kritik an den Vorschlägen des Vorstands der Filmförderungsanstalt (FFA) üben, sich durch zu hohe Einstiegshürden bei der Projektfilmförderung profilieren zu wollen, mit denen sich die Produzentenallianz andererseits sowohl an die neu zu wählende Bundesregierung wie auch an die Länderregierungen wendet und zugleich an beide appelliert sowohl Förderchefs und Gremien zu stärken sowie bestehende Marktmodelle in einer zunehmend digitale Welt weiterzuentwickeln, sind hier in voller Länge nachzulesen.

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Fernsehen raus aus der Förderung!

In die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit des deutschen Films mischt sich auch die Deutsche Filmakademie ein. Ihre Vorstände Benjamin Herrmann und Philipp Weinges haben bei der Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) zum 1. Januar 2017 um Verbesserungen für die Drehbuchautoren gestritten. Für die kommende Novellierungsrunde fordern sie, die Rolle des Fernsehens zu überdenken. Unsere Filmkritikerin Katharina Dockhorn hat die beiden Herren interviewt. Ihre Zusammenfassung ist hier in "Das Parlament" , Ausgabe 19-20 vom 02.05.2017 nachzulesen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters bietet den Bundesländern die Stirn.

In einer weiteren Ausgabe der Online-Ausgabe "Das Parlament" vom 08.05.2017 geht Katharina Dockhorn auf die in der vergangenen Legislaturperiode ausgebliebene großen Novellierung des FFG ein, die zum Reförmchen mutierte. Ohne die Bundesländer, die auf die wirtschaftlichen Effekte in ihrem Ländern pochen, und zudem gegen die Fernsehsender sind Änderungen schwer durchzusetzen. Trotzdem setzt die Staatsministerin für Kultur und Medien Akzente, um die Filmemacher aus der Umklammerung der Sender und Länderförderer zu lösen. Die spannende Frage bleibt, ob Monika Grütters damit Reformen anstößt oder das reformierungsbedürftige System zementiert. Überlegungen dazu hier.

Quellen:
Katharina Dockhorn (Das Parlament)
Christiane Herzhauser (Produzentallianz)


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